27 % der Gewerbe- und Handwerksbetriebe sind auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften
Wien (kmu-forschung) - Laut aktueller Erhebung der KMU Forschung Austria leiden 27 % der heimischen Gewerbe-
und Handwerksbetriebe unter akutem Fachkräftemangel. Und das, obwohl der mit rd. 620.000 Beschäftigten
größte Arbeitgeber Österreichs auch der mit Abstand wichtigste Ausbildungssektor ist. Mehr als
57.000 der insgesamt rund 130.000 Lehrlinge werden im Gewerbe und Handwerk ausgebildet. An zweiter Stelle liegt
der Handel mit knapp 18.700 Lehrlingen. Danach folgen die Industrie (16.400) und der Tourismus (12.600).
"Das Lehrlingsangebot reicht offensichtlich nicht aus, den Fachkräftebedarf zu decken und die demographische
Entwicklung wird das Problem noch verschärfen", meint Walter Bornett, Direktor der KMU Forschung Austria.
Grundsätzlich könnte die Öffnung des Arbeitsmarktes eine Entlastung bringen, es stellt sich aber
die Frage, ob diese nicht viel zu spät erfolgt ist und die auswanderungswilligen, wirklich qualifizierten
Leute nicht schon längst in anderen europäischen Ländern einen Arbeitsplatz gefunden haben, befürchtet
Bornett.
Vom Fachkräftemangel sind nicht alle Branchen gleichermaßen betroffen. Zu den Branchen in denen er praktisch
keine Rolle spielt zählen z. B. das Nahrungs- und Genussmittelgewerbe, die Optiker oder Fotografen. Im Gegensatz
dazu sind es bei den Spenglern 54 % der Betriebe, denen Fachkräfte fehlen, bei den Dachdeckern 49 % oder im
Baugewerbe 33 %.
Insgesamt dürfte der Bedarf an qualifizierten Fachkräften bei mindestens 13.000 liegen, schätzt
Walter Bornett. |