Technisches Know-How aus Österreich international gefragt   

erstellt am
30. 05. 11

Wien (oenb) - Informatiker, Architekten, Ingenieure, Forscher und Entwickler, aber auch Werbeagenturen, Unternehmensberater oder Rechtsanwälte bieten ihre Leistungen zunehmend einem internationalen Publikum erfolgreich an. Damit ist der Export wissensintensiver Dienstleistungen neben dem Export heimischer Produkte und den Ausgaben ausländischer Gäste in Österreich zu einem wichtigen und rasch wachsenden Wirtschaftsfaktor geworden. Im Gegensatz zum Güterhandel hat sich das Auslandsangebot wissensintensiver Dienstleistungen im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise weitaus stabiler entwickelt und damit auch in den Jahren 2008 und 2009, neben dem Reiseverkehr, neuerlich zu einem Leistungsbilanzüberschuss Österreichs beigetragen. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Exporteinnahmen aus diesem Wirtschaftszweig auf rund 8 Mrd EUR oder 2,7% des heimischen Bruttoinlandsprodukts.

Die wissensintensiven Dienstleistungsexporte aus Österreich wuchsen zwischen Mitte der 1990er Jahre und 2008 dynamisch, im Durchschnitt um 13% p.a., und haben sich mehr als vervierfacht. Rund die Hälfte des Leistungsangebots findet innerhalb des Euroraums Absatz. Motor dieser Entwicklung waren technologisch-innovative Dienstleistungen, vor allem EDV und Information sowie Auftragsforschung. Die etablierten Außenhandels- und Konzernbeziehungen Österreichs gaben dafür positive Impulse. Gemessen an den absoluten Exporterlösen bzw. mit einem Anteil von 27% stellen Architektur-, Ingenieur- und sonstige technische Dienstleistungen die wichtigste Exportkategorie dar. So erwirtschaftet die Branche der Architekten und Ingenieure in Österreich bereits mehr als ein Drittel ihrer Umsatzerlöse im Ausland.

2009 erwies sich der Export wissensintensiver Dienstleistungen, vor allem von Kommunikations-, EDV-, Architektur-, Ingenieur- und sonstigen technischen Leistungen, vergleichsweise als krisenresistent (-6% gegenüber -20% bei Gütern). Insbesondere die Nachfrage aus Deutschland, dem für Österreich wichtigsten Absatzmarkt, war annähernd ungebrochen.

Im Mai 2011 hat die Oesterreichische Nationalbank (OeNB), die in Kooperation mit Statistik Austria ein modernes Befragungs- und Informationssystem zum grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr unterhält, in der Reihe „STATISTIKEN – Daten & Analysen“ ein Sonderheft zum Export wissensintensiver Dienstleistungen publiziert.

2009 widmete die OeNB zum ersten Mal eine Sonderpublikation dem Dienstleistungsexport. Mit der aktuellen Ausgabe stellt die OeNB speziell den österreichischen Wirtschaftstreibenden Informationen in Form von Daten und Analysen zur Verfügung. In dieser Publikation findet sich auch der Masterplan zur Optimierung des Exports wissensintensiver Dienstleistungen, der von der Plattform Austrian International Consultants (AIC), die von der kammerübergreifenden ARGE Planungs- und Beratungsexport (ARGE P-B-E) betrieben wird, im Auftrag der Verantwortlichen für die Internationalisierungsoffensive in Österreich, dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), entwickelt worden ist.
     
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