Graz (universität) - Die NASA hat kürzlich aus insgesamt 28 Vorschlägen für die nächste
Discovery-Mission drei Entwürfe in die engere Wahl genommen. Der Mars-Lander GEMS (Geophysical Monitoring
Station) ist eine dieser drei Missionen, die es in die entscheidende letzte Runde geschafft haben. Grazer Forscher
sind mit dem Bau eines Sensors zur Messung der elektrischen Eigenschaften des Marsbodens beteiligt. Ziel der Mission,
deren Start 2016 erfolgen könnte, ist es, zum ersten Mal durch direkte Messungen einen Einblick in das Innenleben
des Roten Planeten zu gewinnen.
Auf GEMS befindet sich u.a. ein vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gebauter vollautomatischer
„Maulwurf“ mit der Bezeichnung „HP3“ (Heat Flow and Physical Properties Package), der bis zu fünf Meter tief
in den Marsboden eindringen soll, um den Wärmefluss aus dem tiefsten Innern des Mars zu vermessen. Ein Sensor
zur Bestimmung der elektrischen Eigenschaften des Marsbodens und des Wassergehalts wird als Teil dieses Maulwurfs
am Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelt
und gebaut. „Die Entwicklung dieses Sensors hat mehrere Jahre gedauert. Wir sind froh über die Möglichkeit,
ihn nun vielleicht bei einer NASA-Mission einsetzen zu können“, sagt IWF-Wissenschaftler Günter Kargl.
Dadurch könnten neue Einblicke in die thermische Entwicklung des Mars gewonnen und eventuell verborgene Wasservorkommen
unter der Marsoberfläche aufgespürt werden.
Das GEMS-Wissenschaftsteam am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (Kalifornien) erhält nun drei
Mio. US-Dollar zur weiteren Entwicklung des Projekts. Die endgültige Entscheidung, welcher der drei verbliebenen
Vorschläge für die nächste Discovery-Mission ausgewählt wird, fällt 2012. |