Industrieregionen profitieren 2010 überproportional von der Sachgüterkonjunktur   

erstellt am
27. 05. 11

Wien (wifo) - Aufgrund der guten Exportkonjunktur und des niedrigeren Ausgangsniveaus verzeichnete die 2009 von der Krise besonders betroffene Wirtschaft in der Steiermark und in Oberösterreich im Jahr 2010 (mit jeweils +3,4%) nach Vorausschätzungen des WIFO die höchste Wachstumsrate der realen Bruttowertschöpfung unter den Bundesländern. Auch in Vorarlberg entwickelte sich die Bruttowertschöpfung überdurchschnittlich (+2,7%).

Obwohl auch die niederösterreichische Wirtschaft 2009 überdurchschnittlich unter der Krise gelitten hatte, wuchs sie 2010 real am schwächsten unter den Bundesländern (+1,7%). Dieses ungünstige Ergebnis resultierte vor allem aus dem anhaltenden Rückgang der Sachgüterproduktion, die in Niederösterreich weniger stark vom Aufschwung in Deutschland profitierte als in den wachstumsstarken Regionen.

In Wien und in Burgenland war die Wirtschaft von der Krise im Jahr 2009 am wenigsten betroffen gewesen, weil sie stärker auf die Inlandsnachfrage hin orientiert ist. Sie wuchs aus demselben Grund 2010 leicht unterdurchschnittlich. Wien (Bruttowertschöpfung 2010 real +2,2%) profitierte dabei von einem Boom im Städtetourismus. Im Burgenland (+2,5%) weitete hingegen die Sachgütererzeugung ihre Produktion aus. Einbußen der Bauwirtschaft und des Beherbergungs- und Gaststättenwesens verhinderten ein deutlicheres Wachstum.

Auch im Jahr 2010 expandierte die Wirtschaft in Kärnten, Salzburg und Tirol etwa dem Durchschnitt entsprechend. In Kärnten stieg die Bruttowertschöpfung um 2,6%, wobei sich die Sachgüterproduktion deutlich überdurchschnittlich, der Tourismus aber unterdurchschnittlich entwickelte. In Salzburg (+2,5%) und Tirol (+2,4%) war das leicht unterdurchschnittliche Wachstum vor allem auf eine schwächere Entwicklung im Tourismus zurückzuführen.

Mit dem Anspringen der Export- und Sachgüterkonjunktur etablierten sich somit in Österreich 2010 wieder die bereits vor der Krise bestehenden regionalen Unterschiede in den Wachstumsraten.
     
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