Leitl erwartet für heuer "All-time-high" bei Exporten   

erstellt am
26. 05. 11

Schwerpunkte der WKÖ-Exportfördermaßnahmen, auch im Rahmen von go international: Überseemärkte, Technologie- und Dienstleistungsexporte
Wien (pwk) - Anlässlich des "9. Österreichischen Exporttages" in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) wies WKÖ-Präsident Christoph Leitl am 26.05. vor Journalisten auf den "Rekordkurs, auf dem sich die österreichischen Exporte befinden", hin. Österreichs Wirtschaft habe die Krise überwunden - für heuer könne man mit einem BIP-Plus von rund 3% rechnen. Leitl: "Die Triebfeder für den Weg aus der Krise war die österreichische Exportwirtschaft. Im ersten Halbjahr können wir mit einem Exportzuwachs von 16,7% und für das Ganzjahr 2011 von 14% auf ein Exportvolumen von rund 125 Mrd. Euro rechnen."

Damit erreicht Österreich ein All-time-high bei den Exporten. "Unser Ziel war ursprünglich den bisherigen Rekordwert von 117 Mrd. Euro Exportvolumen im Jahr 2008 in etwa fünf Jahren wieder aufzuholen - Österreichs Exportunternehmen haben das aber schon in zwei Jahren geschafft und darauf bin ich stolz", so Leitl. 2012 wird es mit einem Exportwachstum von rund 9% auf ein Ausfuhrvolumen von 136 Mrd. Euro weiter aufwärtsgehen. in diesem Zusammenhang wies Leitl auf die erfolgreiche Exportoffensive "go international" von WKÖ und Wirtschaftsministerium hin, deren Unterstützungsinstrumente für Exporteure mit ein Grund für die tolle Exportperformance seien. Leitl: "Ich bedanke mich in diesem Zusammenhang für die gute Kooperation bei der Exportoffensive bei Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, da diese Initiative direkt den österreichischen exportorientierten Unternehmen zu Gute kommt." Jetzt gelte es aber, sich nicht auf den Erfolgen auszuruhen, sondern weiter zu arbeiten. Leitl: "Eines unserer Ziele ist, die regionale Exportstruktur zu diversifizieren - wir müssen mit unseren Exporteuren dorthin, wo die Post abgeht." Die EU werde zwar weiterhin der Hauptabsatzmarkt bleiben, die außereuropäischen Märkte werden aber zunehmend wichtiger. Dementsprechend soll der Exportanteil nach Übersee, der derzeit bei rund 18% liegt, bis 2012 auf 20% gehoben werden und bis 2015 auf 25% steigen.

Wenn man sich die klassischen Zukunftsmärkte herausnimmt und die Exportentwicklung der letzten zehn Jahre vergleicht, wird noch deutlicher, wo viel zu holen war und nach wie vor ist. Nimmt man die "BRIC" und wichtigsten "Next-11" Länder heraus, so legten unsere Exporte in den letzten zehn Jahren sensationell zu: Indien +377% (auf 655 Mio. Euro), China +234% (2,8 Mrd. Euro), Russland +171% (2,5 Mrd. Euro), Türkei +154% (1,1 Mrd. Euro), Korea +132% (712 Mio. Euro), Brasilien +132% (844 Mio. Euro), Mexiko +131% (383 Mio. Euro). Leitl: "China & Co sind aber noch lange nicht gesättigt, diese Märkte bergen noch viel Potenzial für Exporteure und Investoren. Aus diesem Grund liegt auch ein Schwerpunkt der WKÖ-Exportfördermaßnahmen und Veranstaltungen auf diesen Märkten."

Neben den Warenexporten gewinnen die Dienstleistungsexporte immer mehr an Bedeutung und da vor allem innovative und wissensbasierte Dienstleistungen, deren jährliches Wachstum zwischen 10% und 15% liegt. Generell gelte die Faustregel: Jeder Euro Dienstleistungsexport zieht sechs Euro Warenexporte nach sich. Leitl: "Die Bedeutung des Exports von Dienstleistungen zeigt sich auch dadurch, dass das kleine Österreich im Dienstleistungsexport pro Kopf im weltweiten Vergleich auf Platz sechs liegt. Unser Ziel ist den Anteil der Dienstleistungsexporte am gesamten Außenhandel in den kommenden fünf Jahren von derzeit 26% auf rund ein Drittel zu steigern." Auch bei der dritten Säule der österreichischen Außenwirtschaft, der Direktinvestitionstätigkeit, ist es 2010 wieder zu einer Erholung gekommen. Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich: "Österreichische Unternehmen haben im Vorjahr über acht Milliarden Euro im Ausland investiert - in 25 verschiedene Länder sogar jeweils mehr als 100 Mio. Euro." Die Nummer 1 unter den Auslandsinvestoren (Gesamtvolumen) ist Österreich in Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. In der Slowakei die Nummer 2, in Tschechien und der Schweiz die Nummer 3, in der Ukraine die Nummer 4 und sogar in Russland die Nummer 9.

Um die Erfolgsstory der österreichischen Exportwirtschaft weiterzuschreiben, setzt die WKÖ/AWO in ihrem Exportförderprogramm - auch im Rahmen der Initiative "go international" - drei Schwerpunkte. Koren: "Neben der traditionellen Fokussierung auf unsere Nachbarmärkte wollen wir Exporte nach Übersee intensivieren. Weiters setzen wir besondere Technologie- und Branchenschwerpunkte, da österreichische Unternehmen gerade im High-Tech und Dienstleistungsbereich an sich Weltspitze sind, das aber global noch zu wenig bekannt ist." Die AWO unterstützt alle österreichische Unternehmen bei der internationalen Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen weltweit mit ihrem Netzwerk von 115 Stützpunkten und bietet ein umfangreiches Leistungs- und Serviceprogramm in allen Belangen des Auslandsgeschäfts. Koren: "Dafür bieten wir alleine heuer allen österreichischen Unternehmen etwa 1.200 exportrelevante Veranstaltungen - davon 800 im Ausland." Darunter fallen von der AWO organisierte Gruppenausstellungen auf internationalen Messen, Wirtschaftsmissionen und Marktsondierungsreisen, Austria Showcases sowie themenspezifische Fachseminare und Foren in Österreich. Zusätzlich bieten die AWO ein riesiges Kompendium von rund 1.000 verschiedenen aktuellen AWO-Publikationen pro Jahr zum Thema Export an.
     
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