CO2-Reduktionsziel  

erstellt am
25. 05. 11

 Kadenbach: 25 Prozent CO2-Reduktion in der EU bis 2020 vernünftig und machbar
EU-Parlament trifft Entscheidung im Sinne der Umwelt und der Arbeitsplätze
Wien (sk) - Am 24.05. wurde im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über einen Initiativbericht zur Erhöhung des CO2-Reduktionszieles abgestimmt. Die Mehrheit der Abgeordneten hat sich dafür ausgesprochen, EU-weit Einsparungsziele von 25 Prozent bis 2020 zu fordern. Die SPÖ-EU-Abgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Umweltausschuss, bewertet die geforderte Reduktion des CO2-Ausstoßes um 25 Prozent für die EU als "vernünftig und machbar". Für das EU-Parlament kommt eine Reduktion von 30 Prozent bis 2020 nur dann in Frage, wenn den Industriebetrieben die Möglichkeit eingeräumt wird, Emissionszertifikate zusätzlich international zu erwerben.

"Vor allem die Industrie steht zu hohen Einsparungszielen skeptisch gegenüber und es wird der Verlust von Arbeitsplätzen befürchtet. Es muss uns daher gelingen, möglichst hohe Umweltstandards einzufordern, ohne die Wirtschaft in Gefahr zu bringen", bemerkt Kadenbach am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Zahlreiche Studien hätten gezeigt, dass das ursprüngliche Einsparungsziel von 20 Prozent zu gering sei, um die Klimaerwärmung aufzuhalten. "Es führt daher kein Weg an der Anhebung des Reduktionszieles vorbei. 25 Prozent können mit den nötigen Anstrengungen aller Beteiligten erreicht werden, ohne massive Nachteile für die Industrie befürchten zu müssen", so Kadenbach. Darüber hinaus könnten durch verstärkten Klimaschutz neue Arbeitsplätze, sogenannte "green jobs", geschaffen werden.

 

Rösch: 25 Prozent CO2-Reduktion in der EU bis 2020 wird Todesstoß für Europas Industrie!
Die Genossin sollte einmal auf die Warnungen in Österreich hören
Wien (fpd) - Mit Verwunderung reagiert der Bundesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer (FA) auf eine Presseaussendung der SPÖ-EU-Abgeordneten Kadenbach, die allen Ernstes meinte, dass eine CO2-Reduktion in der EU "vernünftig und machbar" sei. Hinzu kommt noch der Zynismus, dass die für 2020 angestrebte CO2-Reduktion von 20 Prozent auch noch auf 25 erhöht wurde.

Rösch zu Kadenbach: "Die Genossin sollte einmal auf die Warnungen in Österreich hören. Vor wenigen Wochen hat der Chef des Linzer Stahlwerkes voestalpine, Wolfgang Eder, vor einer CO2-Reduktion gewarnt, welche allein am Beispiel der VOEST zwischen 6.000 und 20.000 Arbeitsplätze gefährden könnte. Kadenbach ist so weit von der Realität entfernt, wie die Strecke Wien/Brüssel. Die Sozialistin sollte lieber einmal in seine Heimat reisen, die Warnungen der Österreicher ernst nehmen und in Brüssel vertreten!"

Weiters betont der FA-Obmann, dass man Emissionszertifikate insofern nur in Form einer "Versteigerung" erwerben kann. Wer keine Zertifikate erwirbt, weil er mit finanzkräftigen Bietern nicht Schritt halten kann, muss horrende Strafzahlungen leisten, warnt Rösch. Auch hält der FA-Obmann fest, dass sich durch eine CO2-Redutkion in Europa, global nichts ändern werde. Die Nachfrage an Produkten wird nicht abnehmen, die Industrie allerdings wird sich von Europa ins außereuropäische Ausland verlagern. Innerhalb Europas wird die Arbeitslosigkeit steigen, damit verbunden die Kosten für deren Unterstützung, diverse Industrieprodukte - darunter Stahl - werden teurer und die Kaufkraft sinken. Die angeblichen "green jobs" seien nichts anderes als eine Seifenblase, die relativ bald platzen werde, so Rösch. "Kadenbach verwechselt hier Äpfel mit Birnen", stellt der FA-Obmann klar und betont, dass Klimaschutz niemals auf Kosten der Arbeitsplätze vollzogen werden darf. Außerdem gäbe es zahlreiche Ungereimtheiten darüber, was mit den Mitteln aus dem Emissionsstrafzahlungen etc. passiert sei.

Die SPÖ habe mit Kadenbach in der EU den Österreichern einen Bärendienst erwiesen. "Die SPÖ hat sich der europäischen Internationale verschrieben, österreichische Interessen verraten. Und all das, damit man am europäischen Futtertrog samt Versorgungsposten mitnaschen kann", ist Rösch abschließend empört.

 

VCÖ-Studie: Klimaziele sind beim Verkehr ohne ökologische Steuerreform nicht erreichbar
3,5 Milliarden Euro jährlich an umweltschädlichen Subventionen
Wien (vcö) - Österreichs Steuersystem setzt wenig Anreize für ein klimafreundliches Mobilitätsverhalten. Im Gegenteil eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt, dass jährlich rund 3,5 Milliarden Euro an Subventionen umweltschädliches Verkehrsverhalten fördern. Der VCÖ schlägt eine umfassende ökologische Steuerreform im Verkehr vor, um die Abhängigkeit vom Erdöl zu verringern und Österreich näher an die Klimaziele zu bringen.

Laut EU-Ziel sollen die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs im Jahr 2050 um mindestens 60 Prozent niedriger sein als im Jahr 1990. Damit soll der globale Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius begrenzt werden. Für Österreich bedeutet dieses Ziel, dass die CO2-Emissionen des Verkehrs vom heutigen Stand weg um 75 Prozent zu verringern sind.

"Dieses Ziel ist nur mit einem grundlegenden Wandel in unserer Mobilität erreichbar. Ein Wandel, der aber derzeit durch das bestehende Steuer- und Abgabensystem massiv behindert wird", verweist VCÖ-Experte DI Martin Blum auf ein zentrales Ergebnis der VCÖ-Studie "Verkehr fair steuern". So fließen derzeit rund 3,5 Milliarden Euro an Subventionen mit umweltschädlicher Wirkung in den Straßenverkehr. Weitere elf Milliarden Euro an Kosten, die der Straßenverkehr im Vorjahr verursachte, werden auf die Allgemeinheit abgeschoben. Dem stehen Einnahmen aus verkehrsspezifischen Steuern und Abgaben von 4,3 Milliarden Euro aus dem Pkw-Verkehr und 2,4 Milliarden Euro aus dem Lkw-Verkehr gegenüber.

"Was bisher viel zu wenig diskutiert wurde, ist dass der Großteil der direkten und indirekten Subventionen des Kfz-Verkehrs an das reichste Einkommensviertel fließt. Im Schnitt fährt ein wohlhabender Haushalt rund fünf Mal so viele Kilometer mit dem Pkw wie ein Haushalt des einkommenschwächsten Viertels. Beim heutigen Steuersystem ist die soziale Treffsicherheit nicht gegeben", tritt VCÖ-Experte Blum für eine umfassende ökologische Steuerreform ein, die auch mehr soziale Gerechtigkeit bringt.
     

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