41. Wiener Seminar des International Peace Institute zu neuen Sicherheitsbedrohungen
Wien (bmeia) - "Kein Teil der Welt ist verschont von den verheerenden Auswirkungen organisierten
Verbrechens. Kriminelle Netzwerke operieren heute global. Drogen-, Waffen- und Menschenhandel sowie Korruption
machen an den Grenzen Europas nicht Halt", so Staatssekretär Wolfgang Waldner in seiner Rede beim 41.
Wiener Seminar des International Peace Institute (IPI) am 25.05. an der Diplomatischen Akademie.
Die vom Wiener IPI-Büro in Zusammenarbeit mit dem Außen- und Verteidigungsministerium durchgeführte
Veranstaltung widmet sich heuer den neuen Bedrohungen und Herausforderungen für die Sicherheit in Europa und
Zentralasien. Neben innerstaatlichen Konflikten am Balkan und im Kaukasus, illegaler Migration und dem Umgang mit
kultureller Vielfalt zählen dazu vor allem auch länderübergreifende Phänomene wie das organisierte
Verbrechen und das Thema Energiesicherheit. Am Rande des Seminars führte Staatssekretär Waldner ein bilaterales
Gespräch mit dem Nahost-Sondergesandten und IPI-Präsidenten Terje Rød-Larsen zu den Umwälzungen
in der Arabischen Welt.
Von einzelnen Staaten allein seien die transnationalen Herausforderungen nicht zu bewältigen. Eine Antwort
auf die heutigen Sicherheitsbedrohungen könne nur im Rahmen multilateraler Institutionen gefunden werden,
betonte der Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten.
Dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien, komme dabei eine Schlüsselrolle
zu. Während der Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat (2009/10) hatte sich Österreich erfolgreich für
einen regelmäßigen Austausch zwischen dem UN-Hauptquartier in New York und UNODC eingesetzt, der seither
praktiziert wird.
„Die in Wien angesiedelten internationalen Organisationen bilden Kompetenzzentren für neue Sicherheitsfragen.
Die Stärkung des Dialogs innerhalb und zwischen diesen Institutionen ist uns ein wichtiges Anliegen“, so Waldner.
"Grenzüberscheitende kriminelle Aktivitäten schwächen die internationale Rechtsordnung und
die Fähigkeit einzelner Staaten zur Aufrechterhaltung guter Regierungsführung", betonte der Staatssekretär.
Die im März von der Bundesregierung vorgelegte neue Sicherheitsstrategie identifiziert auch grenzüberschreitende
organisierte Kriminalität und Korruption als Sicherheitsrisiken. Mit der Gründung der Internationalen
Anti-Korruptionsakademie in Laxenburg und der Schaffung einer nationalen Task Force gegen Menschenhandel hat Österreich
bereits wichtige Schritte zur Bewältigung dieser Bedrohungen gesetzt. |