LH Dörfler zeigte sich sehr besorgt über die schlechten Wintertourismus-Zahlen 2010/11
Klagenfurt (lpd) - Die Tourismuszahlen des Winters 2010/11 geben Anlass zur großen Sorge. Das
sagte Landeshauptmann Gerhard Dörfler am 24.05. beim Pressefoyer im Anschluss an die Regierungssitzung. Das
Minus betrage 3,6 Prozent gegenüber 2009/10, die Zahl der Nächtigungen damit nur noch 3.449.000. Innerhalb
von nur zwei Jahren sei man auf die Zahlen von 2005/06 zurückgefallen, so Dörfler.
"Es gibt dringenden Handlungsbedarf, der Kärntner Tourismus braucht neue Strategien und es muss jetzt
sofort ein Notprogramm gefahren werden", forderte der Landeshauptmann. Die Marktentwicklung zeige deutlich,
dass dort wo neue Projekte entstanden seien der Rückgang weniger schlimm sei, beziehungsweise sogar Erfolge
zu verzeichnen seien. Der Landeshauptmann erwähnte in diesem Zusammenhang die Städte Klagenfurt und Villach
sowie die Kurorte Althofen und Bad Bleiberg. "Klagenfurt Stadt mit dem neuen Seepark Hotel Lindner kann mit
einem Plus von 5,8 Prozent aufwarten, Villach mit dem Hotel Holiday Inn verzeichnet ein Plus von 3,7 Prozent, Althofen
kann sogar auf ein Plus von 8,7 Prozent verweisen und Bad Bleiberg auf ein Plus von 3,1 Prozent."
Sehr schlecht sehe es hingegen in den klassischen Winterdestinationen aus: -6,7 Prozent Bad Kleinkirchheim, -8,5
Prozent Heiligenblut, -16,3 Prozent Innerkrems, -13,4 Prozent Mallnitz und -8,4 Prozent Reichenau/Falkert/Turrach.
Weniger dramatisch sei es in der Region Hermagor/Presseggersee mit einem Minus von 2,9 Prozent und in Rennweg mit
einem Minus von 3,1 Prozent, wo es neue Projekte der Falkensteiner Gruppe gebe. Der Landeshauptmann berichtete
weiter, dass es bei den Inlandsgästen ein Minus von 1,2 Prozent gebe (1.276.570 Nächtigungen). Der deutsche
Markt zeige insgesamt ein Minus von 8,8 Prozent, wobei die Bayern Kärnten treu geblieben seien. "Hier
gibt es ein Plus von 1,5 Prozent." Im Gegensatz dazu stünden Berlin mit einem Minus von 9,5 Prozent,
Norddeutschland mit einem Minus von 18,1 Prozent und Ostdeutschland mit einem Minus von 2,2 Prozent. Rückgänge
gebe es auch bei den Gästen aus Holland (- 5,8 Prozent), aus Ungarn (- 7,8 Prozent) und aus Italien (- 3,5
Prozent).
Im Jahr 2000/01 habe es erstmals ein Plus von 3,4 Prozent und 3.090.000 Nächtigungen gegeben. "Höhepunkt
war das Jahr 2007/08 mit dem Spitzenwert von + 3,6 Prozent und 3.748.000 Nächtigungen", so der Landeshauptmann.
Ein Minus von drei Prozent und 3.579.000 Nächtigungen wurden im Jahr 2009/10 geschrieben und nun sei man bei
minus 3,6 Prozent gelandet, sagte Dörfler.
"Es ist dringend notwendig, sich den Zahlen zu stellen und diese genau zu analysieren", betonte Dörfler,
der in diesem Zusammenhang auch die neue Werbelinie der Kärnten Werbung hinterfragen will. "Es braucht
drastische Szenarien, damit wir wieder dort anschließen, wo wir schon einmal waren", so Dörfler.
Lust auf Erfolg müsse wieder her und nicht Frust durch Negativentwicklung. |