Gesellschaftspolitische Balance auch im Interesse
der Vermögenden
Wien (sk) - Angesichts der Ergebnisse des diesjährigen "Global Wealth Report", der
einen rasanten Anstieg der Millionäre und Superreichen ausweist, fordert SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Günther Kräuter einen gesellschaftspolitischen Grundkonsens darüber, dass Vermögende einen
größeren Beitrag zur Stabilität des Staatshaushaltes zu leisten haben. Kräuter: "Reichtum,
Vermögen und Grundbesitz sind nicht nur einseitig verteilt, die Kluft zwischen arm und reich vergrößert
sich Jahr für Jahr", betonte Kräuter am 03.06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
"Österreich befindet sich hinsichtlich der Millionärsdichte nach ölreichen Scheichtümern
und Finanzzentren weltweit an fünfter Stelle. Es ist aus Gründen der Verteilungsgerechtigkeit unerlässlich,
dass die bereits 37.000 heimischen Dollarmillionäre, davon fast 300 Superreiche mit einem verwalteten Vermögen
von jeweils mehr als 100 Millionen Dollar, über einen gerechten Beitrag zur Kasse gebeten werden", sagte
Kräuter. In Österreich kämen nur 1,4 Prozent des gesamten Steueraufkommens aus vermögensbezogenen
Steuern, in der EU wären dies 5,4 Prozent. Bei einer Anpassung an diesen Durchschnittswert würden 4 Mrd.
Euro jährlich zusätzlich für Bildungsinvestitionen, Gesundheitsaufgaben und zur Entlastung der wirklichen
Leistungsträger zur Verfügung stehen.
Kräuter: "Letztendlich liegt sozialer Friede und gesellschaftspolitische Balance nicht nur im Interesse
der hart arbeitenden Durchschnittsbevölkerung, es kommen Stabilität und sichere Rahmenbedingungen auch
den Besitzenden und Vermögenden zugute. Daher sollte ein Grundkonsens für mehr Gerechtigkeit in Verteilungsfragen
und eine höhere Besteuerung der Millionenvermögen in Österreich möglich sein." |