Zahlreiche Großprojekte vor allem in der Baubranche bergen Chancen für österreichische
Unternehmen
Wien (pwk) - "Österreichs Ausfuhren nach Belgien haben im ersten Quartal 2011 gegenüber der
Vorjahresperiode um 20,7% auf 448 Mio. Euro zugelegt und unter den Exportprodukten finden sich auch einige 'Überraschungen'",
sagt Peter Fuchs, österreichischer Wirtschaftsdelegierter in Brüssel. So verdoppelten sich etwa die Gartenschirmexporte,
eine kräftige Steigerung gab es auch bei den Ausfuhren von tiefgefrorenen Erbsen und die Pkw-Exporte legten
um fast 300% auf über 20 Mio. Euro zu. Von der für 2011 und 2012 erwarteten Zunahme der Unternehmensinvestitionen
beim Spareuropameister können österreichische Hersteller und Montagefirmen von Investitionsgütern,
deren Produktqualität und Zuverlässigkeit in Belgien geschätzt wird, profitieren.
"Belgien ist bedingt durch die Sprachenvielfalt und die regionalen Unterschiede ein komplexer Markt, dessen
Marktbearbeitungskosten nicht unterschätzt werden dürfen", erklärt Fuchs. Die Marktbearbeitung
sollte genau geplant werden, um spätere kalkulatorische Überraschungen durch aufgetretene Mehrkosten
zu vermeiden. Fuchs: "Der offene belgische Markt belohnt jedoch österreichische Exporteure, wenn sie
die regionalen Unterschiede in der Marktbearbeitung beachten. Die Außenwirtschaft Österreich AWO und
das AußenwirtschaftsCenter Brüssel unterstützen dabei alle österreichischen Unternehmen."
Obwohl Belgien seit den Wahlen im Juni 2010 noch immer keine neue Regierung hat, wird Belgiens Wirtschaft heuer
um rund 3% wachsen und kann damit mit einer sehr guten wirtschaftlichen Performance aufwarten. Belgiens Automobilproduktion
ist mit rund 530.000 produzierten Fahrzeugen trotz Opelwerkschließung 2010 stabil geblieben. Der Standort
Genk für die Produktion von Fordmodellen gilt für die kommenden 10 Jahre als gesichert und auch Volvo
erzeugt erfolgreich Autos in Gent. Sowohl Audi mit der neu angelaufenen Produktion des A 1 als auch Volvo erwarten
für 2011 Produktionssteigerungen. Auch der Baubranche geht es wieder gut. Obwohl die FIFA Russland den Zuschlag
für die WM 2018 erteilte und Belgien leer ausging, werden in den kommenden Jahren in Belgien neue Fußballstadien
u.a.in Antwerpen und Brügge gebaut. Der Brüsseler Flughafen wird von 2011 bis 2016 in die Modernisierung
der Infrastruktur 460 Mio. Euro investieren und die Regionalregierung von Flandern hat zur Umsetzung eines Tunnelprojektes
und gegen die Brückenlösung zur Ringschließung im Norden von Antwerpen entschieden - Investitionen
in Höhe von 3,2 Mrd. Euro werden bis zur Fertigstellung im Jahr 2021 erwartet. Die Bauarbeiten sollen im Jahr
2014 starten. |