Studie belegt: Großer Optimismus bei Österreichs Unternehmen   

erstellt am
09. 06. 11

72% erwarten steigende Umsätze in den nächsten 3-5 Jahren – Eigenkapitalaufstockung für 39% sehr wichtig – 80% fürchten höhere Lohnnebenkosten
Wien (erste bank) - Österreichs Unternehmer blicken mit großem Optimismus in die Zukunft. Das bestätigt eine aktuelle IMAS Umfrage im Auftrag der Erste Bank. Demnach glaubt die Hälfte, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren deutlich gestärkt und gewachsen sein wird. Erklärtes Ziel der Unternehmensführer ist es, den eigenen Betrieb zu modernisieren (62%), Kooperationen mit anderen Firmen einzugehen (60%) und das Eigenkapital aufzustocken (39%). Extrem positiv sehen sich die Manager, was ihre Zukunft be-trifft: Fast drei Viertel rechnen mit einer Umsatzsteigerung, zwei Drittel glauben dass die Zahl ihrer Kun-den steigen wird, und fast die Hälfte sehen eine verbesserte Eigenkapitalsituation. Zu Schaffen machen den meisten die Personalkosten die 80% als stark steigend sehen in den nächsten Jahren. Zusätzlichen Kreditbedarf ortet mehr als jeder dritte Unternehmer, wobei 40% davon dabei an eine Investitionssumme von über einer halben Million Euro denken. Abseits von Krediten kann sich fast die Hälfte eine Eigenkapi-talerhöhung vorstellen (46%), einer von zehn will den zusätzlichen Kapitalbedarf mittels Factoring abde-cken und 4% denken an eine Mezzaninfinanzierung.

Positiver Zukunftsausblick
„Es ist erstaunlich und gleichzeitig erfreulich, dass österreichische Unternehmer so positiv in die Zukunft schau-en“, freut sich Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank über die Umfrageergebnisse. Es wird immer wieder das Wort „Kreditklemme“ ins Spiel gebracht oder auch über wirtschaftliche Schwierigkeiten von Klein- und Mittelbetrieben gesprochen. „Viele Unternehmer zeichnen von sich selbst ein ganz anderes Bild.“ So sieht die Hälfte der Befragten ihren Betrieb in den nächsten drei bis fünf Jahren: deutlich gewachsen, gestärkt und vergrößert. Immerhin 46% sehen ihn zumindest gleich wie heute, nur 3% glauben an Reduktionen bzw. Verklei-nerungen. Die Top 3 Bundesländer unter dem unternehmerischen Optimisten: Niederösterreich 60%, Wien und Vorarlberg 53%. Auch im Branchenvergleich sind Österreichs Unternehmer positiv gestimmt. Gefragt nach ihrer wirtschaftlichen Gesamtsituation, meint die Hälfte besser aufgestellt zu sein als ihre Branchenkollegen. Sieht man sich die Faktoren für den prognostizierten Erfolg in der Zukunft an, so wird von fast drei Vierteln eine deutliche Umsatzsteigerung angenommen, 65% glauben dass ihr Kundenstock sich vergrößert und immerhin 6 von 10 erwarten steigende Gewinne. Pessimismus macht sich hingegen bei den Personalkosten breit. 80% der Unter-nehmer glauben an kräftige Kostensteigerungen in diesem Bereich. An letzter Stelle der befürchteten Mehrkosten in Zukunft stehen sie Bankkredite, nur 11% glauben an eine Steigerung, 23% prognostizieren für ihren Betrieb sogar eine Senkung der Fremdfinanzierungskosten.

Kreditbedarf weiter mäßig
Für die erfolgreiche Entwicklung ihres Betriebes, wollen 4 von 10 Unternehmern ihre Eigenkapitalbasis in den nächsten Jahren deutlich stärken. „Das ist eine sehr gute Nachricht, denn im europäischen Vergleich sind öster-reichische Unternehmen Schlusslicht was die Eigenkapitalausstattung angeht“, erklärt Bosek. Zum Vergleich, während polnische KMUs eine Eigenkapitalquote von rund 50% haben, ist es in Österreich rund die Hälfte. Diese Maßnahme würde auch deutlich zur Krisenresistenz österreichischer KMUs beitragen. 60% setzten in Zukunft vermehrt auf Kooperationen mit anderen Firmen und am wichtigsten ist die Modernisierung des Betriebs (62%). Interessanter Aspekt dabei ist, dass doppelt so viele größere Unternehmen (24%) neue Standorte im Ausland gründen wollen als kleinere (11%). Zusätzlich zu den laufenden Investitionen (z.B. bestehende Betriebsmittelkre-dite) sehen rund 30% der Unternehmer einen steigenden Kreditbedarf in der Zukunft. Davon rechnet die Hälfte mit einer Kreditsumme von rund einer halben Million Euro, 40% sehen den Bedarf darüber und 10% haben sich über die Höhe noch keine Gedanken gemacht. Wofür die Neukredite eingesetzt werden? Darauf antworten die Geschäftsführer und Unternehmensbosse des Landes mit überwiegender Mehrheit (73%), dass sie die Mittel in die Modernisierung des Betriebs zu stecken wollen. Abseits eines Bankkredits, würde sich jeder zweite Unter-nehmer über eine Eigenkapitalerhöhung frisches Kapital holen, an zweiter Stelle steht Factoring (11%) und eine Mezzaninfinanzierung kommt für 4% in Frage. „Mit der Übernahme der Factoring Bank Intermarket im Frühjahr 2011, haben wir die Finanzierungspalette für unsere Firmenkunden komplettiert“, stellt Bosek fest. Mezzaninkapi-tal ist vor allem für jene Unternehmen interessant, die einen Jahresumsatz von mindestens drei Millionen Euro haben und weiter expandieren wollen. Die Finanzierungshöhe beträgt mindestens 200.000 und maximal zwei Millionen Euro. Factoring kann völlig unabhängig von der Unternehmensgröße genutzt werden und wird so wie das Mezzaninkapital kreditwirtschaftlich dem Eigenkapital zugerechnet. Somit verbessern sich Ratings bzw. Kre-ditlinien werden geschont. Weiters hat es den Vorteil, dass man Forderungsmanagement und Bonitätseinforde-rungen ausgliedern kann.

Erste Bank und Sparkassen haben 2010 insgesamt 7,8 Mrd. Euro an Neu-Krediten in Österreich vergeben. Die Sparkassengruppe möchte deutliche Akzente setzen und die Investitionen in die heimische Wirtschaft weiter stark ankurbeln. „Wir sind bereit zur Kreditvergabe und setzen uns massiv dafür ein, dass die neuen Rahmenbedin-gungen nicht zur Benachteiligung der Kreditvergabe an Unternehmen führen werden.“
     
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