Treffen mit Zweitem Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer
Wien (pk) - Der georgische Außenminister Grigol Vashadze traf im Rahmen seines derzeitigen
Besuchs in Österreich am 06.06. auch mit Zweitem Nationalratspräsidenten Fritz Neugebauer zusammen. Bei
einem Gespräch im Parlament ging es insbesondere um die politische Entwicklung in Georgien und die Beziehungen
zwischen Georgien und Russland. Sowohl Vashadze als auch Neugebauer sprachen sich darüber hinaus für
eine Intensivierung der parlamentarischen Kontakte zwischen Österreich und Georgien aus. Eine österreichische
Parlamentarierdelegation sei in Georgien jederzeit willkommen, betonte Vashadze.
Was die politische Entwicklung in Georgien betrifft, verwies Vashadze darauf, dass das Land auf dem Weg sei, sich
von einer Präsidialrepublik mit einem sehr starken Präsidenten in Richtung einer parlamentarischen Republik
nach Vorbild vieler europäischer Länder zu wandeln. Die Bevölkerung glaube nicht mehr an starke
Personen, meinte er. Vashadze rechnet damit, dass nach den voraussichtlich im Herbst 2012 stattfindenden Parlamentswahlen
fünf Parteien im georgischen Parlament vertreten sein werden. Sie müssen ihm zufolge eine Drei-Prozent-Hürde
überspringen. Der Außenminister hofft, dass damit auch die Politik, wie er meinte, von der Straße
verstärkt ins Parlament verlagert wird.
Zum Verhältnis zwischen Georgien und Russland merkte Vashadze an, Georgien sei jederzeit bereit, mit Russland
über jedes Thema zu sprechen. Er ortet aber eine geringe Bereitschaft der russischen Seite zu normalisierten
diplomatischen Beziehungen.
Zweiter Nationalratspräsident Neugebauer erinnerte an den Besuch des georgischen Vizepremiers Georgi Baramidze
vor nicht einmal einem Jahr im österreichischen Parlament und zeigte sich generell über die Intensivierung
der Kontakte zwischen Österreich und Georgien erfreut. |