Kulturministerin Schmied übermittelt Berichte der externen Evaluierungsteams und veröffentlicht
Zusammenfassungen der Ergebnisse
Wien (bmukk) - Im Rahmen der seit Ende 2008 durchgeführten Evaluierung der Österreichischen
Bundestheater liegen die von KARASEK WIETRZYK Rechtsanwälte und Ernst & Young erstellten Endberichte vor.
Kulturministerin Dr. Claudia Schmied übermittelt diese nun an die Geschäftsführungen und Aufsichtsräte
aller Gesellschaften (Bundestheater-Holding, Burgtheater, Wiener Staatsoper, Volksoper Wien und Theaterservice
GmbH) zur Behandlung in den Aufsichtsgremien. Auch hat Kulturministerin Dr. Claudia Schmied den Geschäftsführer
der Bundestheater-Holding Dr. Georg Springer mit der Erstellung eines Maßnahmenkatalogs auf Basis der in
den Berichten enthaltenen Feststellungen und Empfehlungen beauftragt, der nach Befassung der Aufsichtsräte
im Herbst 2011 vorliegen soll.
„Ich freue mich über die Fertigstellung der Evaluierungsberichte, die ein umfassendes Bild über die Stärken
und Optimierungspotenziale unserer Bundestheater in rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Hinsicht geben. Die
Bewertung der künstlerischen Qualität der Bühnen war nicht Gegenstand der Evaluierung“, so Kulturministerin
Claudia Schmied. „Ich bedanke mich sehr für die produktive Zusammenarbeit aller Beteiligten, insbesondere
auch der Bühnengesellschaften im Rahmen des mehrjährigen Evaluierungsprozesses. Die Kooperation mit den
beiden Regierungsparteien, insbesondere mit den Kultursprecherinnen NR Mag. Silvia Fuhrmann und NR Sonja Ablinger,
bei diesem wichtigen Projekt des Regierungsprogramms ist ausgezeichnet. Dr. Georg Springer, der Geschäftsführer
der Bundestheater-Holding, wird nun in Abstimmung mit den Geschäftsführungen und Aufsichtsräten
der Konzerngesellschaften einen Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der externen Empfehlungen erarbeiten, um die
für die Bundestheater aufgewendeten öffentlichen Mittel in Zukunft noch effektiver für die Kunst
einzusetzen und die ‘Public Governance‘ weiter zu verbessern“, so die Ministerin weiter.
„Die Ergebnisse der Evaluierung geben uns in unserer Arbeit Recht. Die Bundestheater sind nicht nur künstlerisch
erstklassig, sie stehen auch rechtlich auf einer soliden Basis. Und wir wirtschaften – nach den umfangreichen Rationalisierungsmaßnahmen
seit der Ausgliederung 1999 – mit den vorhandenen Ressourcen gerade in den letzten Jahren sehr erfolgreich“, so
der Geschäftsführer der Bundestheater-Holding Dr. Georg Springer. „Die von den externen Evaluierungsteams
aufgezeigten Optimierungspotenziale nehmen wir sehr ernst, weshalb auch einzelne wichtige Maßnahmen bereits
während des laufenden Evaluierungsprozesses eingeleitet wurden. Unter Berücksichtigung der Feststellungen
und Empfehlungen der Evaluierungsteams sehen wir über einen Zeitraum von fünf Jahren nun ein weiteres
Optimierungspotenzial. Auf Basis der Kostensituation im Evaluierungszeitraum sollte dies in etwa 7-10% der uns
von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellten Basisabgeltung ausmachen. Die Details zur Umsetzung
und Bewertung der ertrags- und kostenseitigen Maßnahmen werden wir bis Herbst in Zusammenarbeit mit den Geschäftsführungen
und Aufsichtsräten der Konzerngesellschaften erarbeiten“, so Georg Springer.
Prozess und Umfang der Bundestheater-Evaluierung
In mehreren Etappen seit Ende 2008 beauftragt (Gesamtvolumen: ca. € 550.000) wurden folgende Teilbereiche
untersucht und darüber Berichte erstellt:
- Rechtliche Evaluierung des Bundestheaterkonzerns
- Effizienzanalyse der Bundestheater-Holding GmbH
- Effizienzanalyse der Theaterservice GmbH
- Wirtschaftliche Effizienzanalyse der Bühnengesellschaften (Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper GmbH, Volksoper
Wien GmbH)
Die von KARASEK WIETRZYK Rechtsanwälte GmbH 2009/10 durchgeführte rechtliche Evaluierung des Bundestheaterkonzerns
hat die Konzernstruktur, die Corporate Governance und die Funktion der Bundestheater-Holding GmbH evaluiert sowie
gesellschafts- und arbeitsrechtliche Grundlagen untersucht.
Im Rahmen der von Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. durchgeführten Effizienzanalysen
der Konzerngesellschaften wurden zunächst 2009/10 die Bundestheater-Holding GmbH und die Theaterservice GmbH
evaluiert. Im Teilbereich betreffend die Bundestheater-Holding GmbH wurde deren Funktion im Rahmen der/des Konzernverwaltung,
-controlling, -revision, -budgets, -finanzen, -rechnungswesens, -marketing und -bauangelegenheiten sowie das Amt
der Bundestheater untersucht.
Im Teilbereich betreffend die Theaterservice GmbH wurden nach einer Analyse der Vermögens- und Kapitalstruktur
sowie der Deckungsbeitragsrechnung die Geschäftsbereiche Kostüm- und Dekorationswerkstätten, Transporte,
Lager, Fundus, Kartenvertrieb, IT, Facility Management und Gebäudetechnik sowie Immobilienverwaltung und -entwicklung
untersucht. Ebenfalls erfolgt ist eine Analyse der Verrechnungspreise im Konzern und eine Ertragsanalyse der außerhalb
des Konzerns erbrachten Dienstleistungen.
Die 2010/11 durchgeführten Effizienzanalysen der Bühnengesellschaften (Burgtheater GmbH, Wiener Staatsoper
GmbH, Volksoper Wien GmbH) waren auf deren wirtschaftliche Gestion ausgerichtet, eine Beurteilung der künstlerischen
Arbeit war nicht Gegenstand der Analyse. So wurden jeweils pro Gesellschaft die Aufbau- und Ablauforganisation
sowie der Planungsprozess untersucht und die Geschäftsbereiche Geschäftsführung, Kunst und Technik
sowie die internen Dienstleistungen und Investitionen evaluiert.
Executive Summaries veröffentlicht
Zuletzt wurden von den Evaluierungsteams aussagekräftige Zusammenfassungen („Executive Summaries”)
zur durchgeführten Evaluierung erstellt. Da Teile der in den Gesamtberichten enthaltenen Informationen aus
rechtlicher Sicht als Geschäftsgeheimnisse zu werten sind, deren Offenlegung die Wettbewerbssituation der
Österreichischen Bundestheater gefährden oder verschlechtern könnte, wird von einer Veröffentlichung
der Gesamtberichte Abstand genommen. Die Zusammenfassungen wurden dem Parlament zur Diskussion im Kulturausschuss
übermittelt und stehen unter http://www.bmukk.gv.at/bundestheater-evaluierung
zur Verfügung.
|