Brüssel (PRNewswire) - Die Qualität der Badegewässer in der EU hat zwischen 2009 und 2010
zwar leicht nachgelassen, war aber weiterhin gut. Mehr als 9 von 10 Badegewässern entsprechen gegenwärtig
den Mindestanforderungen. Hierbei schnitt Zypern am besten ab: Dort erreichten 100 % aller Badegewässer die
strengen Leitwerte. Es folgen Kroatien (97,3 %), Malta (95,4 %), Griechenland (94,2 %) und Irland (90,1 %). Diese
Ergebnisse finden sich in dem jährlich erscheinenden Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) und
der Europäischen Kommission über die Qualität der Badegewässer, in dem die Wasserqualität
von Badeplätzen an mehr als 21 000 Küsten- und Binnengewässern in der EU-27 miteinander verglichen
wird. Die Kommission hat neue Zeichen und Symbole zur Information der Öffentlichkeit über die Einstufung
des jeweiligen Gewässers und entsprechende Einschränkungen eingeführt (siehe Link am Textende).
Hierzu erklärte EU-Umweltkommissar Janez Potocnik: "Ich freue mich, dass die Qualität der europäischen
Badegewässer weiterhin gut ist, auch wenn noch Verbesserungsbedarf besteht. Sauberes Wasser ist von unschätzbarem
Wert und keineswegs selbstverständlich. Ich möchte die Mitgliedstaaten auffordern dafür zu sorgen,
dass der geringfügige Abwärtstrend vom vergangenen Jahr wieder in eine Verbesserung umgekehrt wird."
Frau Prof. Jacqueline McGlade, Leiterin der Europäischen Umweltagentur, ergänzte: "Saubere Badegewässer
sind für die EU-Bürger sehr wichtig, und die vorliegenden Informationen geben ihnen die Möglichkeit,
die beste Wasserqualität in Seen, Flüssen und an der Küste einzufordern. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit
ist für eine ständige Überwachung der europäischen Badegewässer unverzichtbar, zumal sich
die Auswirkungen des Klimawandels immer stärker bemerkbar machen."
Der Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die Qualität der Badegewässer der Badesaison
2010 in den EU-Mitgliedstaaten, damit die Badegäste diejenigen Gebiete finden, in denen die Wasserqualität
auch 2011 gut sein dürfte. Ausserdem wird aufgezeigt, wie sich die Badegewässerqualität seit 1990
entwickelt hat.
Bei dieser Analyse wurden die Daten von mehr als 21 000 ausgewiesenen Badegewässern in der gesamten EU zusammengetragen;
davon sind etwa 70 % Küstengewässer und der Rest Binnengewässer. Die Gewässer werden eingeteilt
in solche, die die zwingenden Werte erfüllen, solche die die strengeren Leitwerte erfüllen, sowie solche,
die die zwingenden Werte nicht erfüllen.
Insgesamt gute Badegewässerqualität trotz unterschiedlicher Ergebnisse im Jahr 2010
Im Jahr 2010 entsprachen 92,1 % der europäischen Küstenbadegewässer und 90,2 % der Binnenbadegewässer
den Mindestqualitätsstandards. Nur 1,2 % der Küstengewässer und 2,8 % der Binnengewässer erfüllten
die zwingenden Werte nicht. Die übrigen Gewässer konnten mangels ausreichender Daten nicht eingestuft
werden.
An der Küste hat sich die Badegewässerqualität zwischen 2009 und 2010 allgemein verschlechtert:
Die Zahl der Gewässer, die den zwingenden Werten entsprachen, ging um 3,5 % und die Zahl derer, die den Leitwerten
entsprachen, um 9,5 % zurück.
Auch im Binnenland hat die Wasserqualität nachgelassen. Die Zahl der Flüsse und Seen, bei denen die Leitwerte
erreicht wurden, nahm um 10,2 % ab, wogegen die Zahl derer, die den zwingenden Werten entsprachen, beinahe unverändert
blieb. Besonders problematisch waren die Flüsse: Hier erreichten nur 25 % der Badegewässer die Leitwerte.
Hintergrund
Die Badegewässer in Europa müssen den Normen der 2006 erlassenen Badegewsser-Richtlinie entsprechen,
mit der die früheren Vorschriften überarbeitet und vereinfacht wurden. Die Richtlinie musste bis März
2008 in nationales Recht umgesetzt werden, wobei die Mitgliedstaaten noch bis Dezember 2014 Zeit haben, um sie
durchzuführen. In der Badesaison 2010 haben 20 Mitgliedstaaten ihre Badegewässerqualität anhand
der neuen Bestimmungen überwacht und gemeldet.
Mit dem "Wasserinformationssystem für Europa (WISE)" können sich die EU- Bürger über
die Wasserqualität ihres Badegebiets informieren. Mit dieser Website lassen sich Daten herunterladen und die
einzelnen Werte auf interaktiven Karten (von einer EU-weiten Gesamtschau bis hinab zu den einzelnen Überwachungsstationen)
abrufen. Ausserdem können die Bürger über die Eye-on- Earth-Website den Zustand der Gewässer
vor Ort melden. |