Goethe-Institut feiert 60-jähriges Jubiläum   

erstellt am
16. 06. 11

München (goethe.de) - 60 Jahre Goethe-Institut - das sind 60 Jahre deutsche Kulturpolitik im Ausland, 60 Jahre internationaler Dialog und 60 Jahre Kulturgeschichte der Bundesrepublik. Das sind 150 Institute in 93 Ländern, rund 3000 Mitarbeiter, mehrere 100.000 Kulturveranstaltungen, tausende prominente Besucher, Millionen Sprachschüler. Das Jubiläum wird am 5. Juli in der Berliner Gemäldegalerie am Kulturforum gefeiert.

"Durch sein kontinuierliches Engagement seit der Gründung vor sechzig Jahren hat das Goethe-Institut den internationalen Dialog erfolgreich gestärkt", so der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann. "Die jüngsten Entwicklungen in der arabischen Welt haben die Bedeutung der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik noch einmal sehr deutlich gemacht. Es ergeben sich wertvolle Chancen für kulturspezifische Wege der Förderung von Demokratie und zivilgesellschaftlicher Strukturen. Nie war es wichtiger als heute, über Bildung und Kultur zu einem Austausch und einem besseren Weltverständnis zu kommen, die Welt ist nicht einheitlicher, sondern unübersichtlicher geworden."

In den ersten Jahren nach der Gründung des Goethe-Instituts 1951 ging es darum, durch Sympathiewerbung und Vertrauensaufbau der jungen Bundesrepublik die Rückkehr in die internationale Staatengemeinschaft zu ermöglichen. Inhaltlich orientierte sich die Arbeit des Goethe-Instituts an der deutschen Klassik. Erst durch die gesellschaftlichen Veränderungen in der Bundesrepublik und neue weltpolitische Herausforderungen erfuhr sie ab den 60ern mit der Einbindung eines kritischen politischen Diskurses einen neuen Fokus: Die nun intensivierte kulturelle Programmarbeit beinhaltete zunehmend aktuelle Themen sowie die Aufarbeitung des Nationalsozialismus und zeitgenössische Kunstentwicklungen. Ausgehend von den 1970 von Ralf Dahrendorf formulierten "Leitsätzen für die auswärtige Kulturpolitik" wurde die dialogische und partnerschaftliche Kulturarbeit zur dritten Säule der deutschen Außenpolitik. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs galt es dann, das neue Bild vom vereinigten Deutschland zu vermitteln und neue Institute in den sich nun gründenden Staaten Ost- und Südosteuropas und Zentralasiens aufzubauen. Seit der Jahrhundertwende konzentriert sich das Goethe-Institut beim Ausbau seines Netzwerkes auf die Entwicklungs- und Schwellenländer, besonders auf Afrika. Das Goethe-Institut engagiert sich für den Aufbau von Plattformen zum Austausch von Künstlern und Kulturschaffenden sowie für die Aktivierung und Förderung von Talenten. Diese Maßnahmen zur Stärkung der Zivilgesellschaft werden auch künftig in vielen Ländern eine maßgebliche Rolle in der Arbeit des Goethe-Instituts spielen.

Der 60. Geburtstag des Goethe-Instituts wird in Berlin am 5. Juli 2011 ab 18 Uhr in der Gemäldegalerie am Kulturforum gefeiert. Die Gästeliste des Abends ist geprägt von prominenten Zeitzeugen, deren Karriere durch das Goethe-Institut gefördert und beeinflusst wurde. Beim Festakt werden unter anderem Bundesaußenminister Guido Westerwelle und der tunesische Theaterregisseur Fadhel Jaibi Reden halten, musikalisch wird das Fest vom "Ensemble Modern" gestaltet. Im Anschluss an diesen nicht-öffentlichen Teil wird - für alle Interessierten zugänglich - ab 22 Uhr im Freiluftkino vor dem Kulturforum gefeiert, unter anderem mit einem Konzert "Abend voller Glück" von dem Berliner Musiker Jens Friebe. Im Freiluftkino ist der Dokumentarfilm "Plane Goethe - 60 Jahre Goethe-Institut" von Maren Niemeyer zu erleben.
     
Informationen: http://www.goethe.de    
     
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