Land fördert Leselust an Tiroler Volksschulen   

erstellt am
16. 06. 11

Tirol reagiert mit Maßnahmenpaket auf Ergebnisse der PISA-Studie 2009
Innsbrurck (lk) - Das Land Tirol präsentierte Vormittag des 16.06. als Antwort auf die Tiroler Pisa-Ergebnisse 2009, welche im Frühjahr 2011 vorgestellt wurden, ein Maßnahmenpaket für die Tiroler Volksschulen zur Förderung der Lesekompetenz. Das Paket beinhaltet Lesetests zur Früherkennung von Leseschwächen, spezielle Förderprogramme an „Leseschulen“ und mehr Zeit fürs Lesen im Deutschunterricht. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt ab dem Schuljahr 2011/12 und in Kooperation mit den Bundesländern Salzburg und Vorarlberg. Das Land investiert mehr als 1,2 Million Euro jährlich.

„Wir werden in den Volksschulen die Lust am Lesen wecken. Kinder, die gut lesen können, meistern auch den täglichen Schulalltag leichter. In den ersten Schuljahren geht es um die Vermittlung der Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen. Hier müssen wir ansetzen. Diese Grundkompetenzen sind das Gerüst für den weiteren schulischen, beruflichen und persönlichen Weg“, ist Bildungslandesrätin Beate Palfrader überzeugt. „Ein Landeslesekompetenzteam unterstützt die Lehrerinnen und Lehrer in den Klassen, damit Leseschwächen rechtzeitig erkannt werden können. Durch den Ausbau der Schulungen und Weiterbildungen werden unsere Pädagoginnen und Pädagogen noch besser qualifiziert, den Kindern die nötigen Hilfestellungen zu geben“, betont Landesschulinspektor Reinhold Wöll.

Auf Landesebene - Tiroler Lesekompetenzteam
Das Lesekompetenzteam besteht aus fünf ExpertInnen. Unter der Leitung eines Landeskoordinators bietet das Lesekompetenzteam Hilfe bei der Durchführung, Auswertung und Interpretation der Salzburger-Lese-Screenings. Die Lese-Screenings für die erste Schulstufe messen die Lesegeschwindigkeit und das Textverständnis der SchülerInnen und ermöglichen so eine schnelle und gezielte Reaktion auf etwaige Leseschwächen. Sodann werden individuelle Förderpläne für leseschwache Kinder entwickelt, Übungsmaterialien wie der „LEGIMUS MOBIL“-Koffer mit ausgewählten Leseübungen zur Verfügung gestellt und die Unterrichtenden bei der Durchführung von Leseförderungen beraten.

Auf Schulebene – Gütesiegel „Leseschulen“
An „Leseschulen“ werden standortspezifische Lesekonzepte entwickelt. Ein Qualitätsmerkmal einer jeden „Leseschule“ ist eine aktive Schulbibliothek mit aktuellem, altersgerechten Bestand und regelmäßigen Aktivitäten. „Leseschulen“ forcieren Lesepartnerschaften, Begegnungen mit AutorInnen, Leseaktivitäten in der Öffentlichkeit, den Umgang mit digitalen Medien sowie Lesefortbildungen für die ganze Schule. An jeder Volksschule betreut ein Leseverantwortlicher die Aktionen. Die Anzahl und Qualität der Tiroler Schulbibliothek wird ausgebaut und sieht vermehrt Kooperationen mit anderen Bibliotheken vor.

Auf Klassenebene – Schwerpunkt „sinnerfassendes Lesen“ im Deutschunterricht
„Bislang sind an den Tiroler Volksschulen sieben Stunden pro Woche für den Deutschunterricht vorgesehen. Zwei davon sollen künftig verpflichtend dem sinnerfassenden Lesen gewidmet werden“, so LSI Wöll.

Weitere Maßnahmen:
* landesweite Lesewettbewerbe
* verpflichtende Fort- und Weiterbildungen
* Ausbau ganztägiger Schulformen
     
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