Leichter Rückgang der Inflation auf 3,2% im Mai 2011   

erstellt am
16. 06. 11

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2011 betrug nach Berechnungen von Statistik Austria 3,2% (April 3,3%, März 3,1%). Hauptverantwortlich für diesen Rückgang war die Preisentwicklung bei Mineralölprodukten. Da diese im Mai 2010 bereits ein relativ hohes Preisniveau erreicht hatten, wiesen sie im Jahresabstand einen geringeren Anstieg als zuletzt auf (durchschnittlich +16%; Einfluss +0,71 Prozentpunkte). Trotz dieses Basiseffektes (siehe methodische Informationen) blieben Mineralölprodukte weiter Hauptpreistreiber, danach folgten Nahrungsmittel (durchschnittlich +4,0%) sowie Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,8%).

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2010 (VPI 2010) für den Monat Mai 2011 betrug 103,4. Gegenüber dem Vormonat (April 2011) blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

Ausgaben für Tanken, Wohnen, Nahrungsmittel für fast die Hälfte der Inflation verantwortlich
Hauptpreistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Verkehr" (durchschnittlich +5,5%; Einfluss: +0,77 Prozentpunkte). Dazu trugen hauptsächlich Treibstoffpreise bei, die im 12-Monatsabstand um 16% stiegen. Wartung und Reparaturen von Pkw verteuerten sich insgesamt um 5%, Flugtickets um 11%. Neue Pkw waren um 1% billiger als vor einem Jahr.

In der Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser und Energie" (durchschnittlich +2,7%; Einfluss +0,50 Prozentpunkte) waren vor allem höhere Preise für Haushaltsenergie ausschlaggebend (insgesamt +4,6%; Heizöl +15%, Gas +8%, Strom preisstabil). Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen verteuerten sich durchschnittlich um 2,3%, Wohnungsmieten stiegen um 3,1%.

Für die überdurchschnittlichen Teuerungen in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich +4,7%; Einfluss: +0,57 Prozentpunkte) waren sowohl Verteuerungen bei Nahrungsmitteln (durchschnittlich +4,0%; Molkereiprodukte und Eier +5%, Obst +9%, Brot und Getreideerzeugnisse +3%, Fleisch und Fleischwaren +2%, Gemüse +3%), insbesondere aber auch bei alkoholfreien Getränken verantwortlich (durchschnittlich +11,4%; Kaffee +29%).

Die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" wies einen durchschnittlichen Preisanstieg von 3,5% auf (Einfluss: +0,27 Prozentpunkte). Zurückzuführen war dies vor allem auf teurere Bewirtungsdienstleistungen (durchschnittlich +2,8%). Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich um 6,6%.

Durchschnittliches Preisniveau blieb gegenüber April 2011 unverändert
Die Ausgabengruppe "Freizeit und Kultur" war Hauptpreistreiber im Monatsabstand (durchschnittlich +0,7%; Einfluss +0,08 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren saisonbedingte Teuerungen bei Pauschalreisen (+3,3%).

Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (durchschnittlich -0,7%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Dazu trugen vor allem saisonbedingt billigere Obstpreise (insgesamt -11%) bei.

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im Mai 2011: +3,7%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2005) lag im Mai 2011 bei 113,66 (April korrigiert 113,78). Die harmonisierte Inflationsrate war im Jahresabstand mit 3,7% (April 3,7%, März 3,3%) deutlich höher als jene des nationalen VPI. Zur Differenz zum VPI von 0,5 Prozentpunkten trugen vor allem die deutlichen Teuerungen bei der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Treibstoffen und Flugtickets bei (jeweils höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI). Dämpfend auf den HVPI wirkten hingegen Ausgaben für Versicherungsdienstleistungen sowie für die Instandhaltung von Wohnungen, da diese Gruppen im HVPI eine geringere Gewichtung als im VPI aufweisen (siehe methodische Informationen).

Teuerung laut Preisindex für Pensionistenhaushalte im Mai 2011: +3,4%
Die Teuerungsrate des Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH 2010) betrug im Mai 2011 3,4% (April 3,4%, März 3,3%), der Indexstand lag bei 103,6. Der Unterschied zum VPI von 0,2 Prozentpunkten war überwiegend auf Teuerungen bei Krankenhaus- und Sozialschutzdienstleistungen, bei Heizöl, bei Nahrungsmitteln sowie bei Instandhaltung von Wohnungen zurückzuführen (jeweils höherer Gewichtsanteil im PIPH). Preisanstiege bei Treibstoffen, in der Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" sowie bei Zigaretten (jeweils geringerer Gewichtsanteil im PIPH) schlugen im PIPH weniger durch als im VPI.

Inflation beim täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich über durchschnittlichem Preisanstieg
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der überwiegend Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Mai um 4,9% im 12-Monatsvergleich (April korrigiert 4,4%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und deshalb neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 6,9% (April korrigiert 6,8%).
     
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