Gratiskindergartenjahr  

erstellt am
15. 06. 11

 Mitterlehner: Gratiskindergartenjahr verbessert Startchancen in das Schulleben
Ministerrat beschließt 140 Millionen Euro für Gratiskindergartenjahr - Weitere 70 Millionen für 2013/2014 reserviert - Kinder mit Sprachdefiziten profitieren besonders =
Wien (bmwfj) - Der Ministerrat hat am 15.06. die 15a-Vereinbarung mit den Bundesländern verabschiedet, wonach das Familienministerium den Ländern in den kommenden zwei Kindergartenjahren jeweils 70 Millionen Euro zur Finanzierung des verpflichtenden Gratiskindergartens bereit stellt. "Das verpflichtende Kindergartenjahr schafft für alle Kinder gute Voraussetzungen für einen Einstieg in die Schule. Vor allem Kinder mit Sprachdefiziten profitieren durch eine Verbesserung ihrer Deutsch-Kenntnisse und erhöhen damit ihre Startchancen in das Schulleben", sagt Mitterlehner. Da der Finanzausgleich verlängert wurde, hat das Familienminsterium auch schon für das Kindergartenjahr 2013/2014 weitere 70 Millionen reserviert.

Das Gratiskindergartenjahr wurde ab 2009/2010, die Verpflichtung ab 2010/2011 eingeführt. Alle fünfjährigen Kinder müssen im Ausmaß von 16 bis 20 Stunden an mindestens vier Tagen in der Woche in den Kindergarten gehen. Der Besuch ist gratis.

"Binnen weniger Wochen haben wir zwei wichtige Weichen für mehr Wahlfreiheit und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Österreich gestellt", verweist Mitterlehner auf den zuletzt beschlossenen weiteren Ausbau der Kinderbetreuungsplätze. In diesem Bereich stellt der Bund den Ländern für die Jahre 2012 bis 2014 15 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Dazu kommen zehn Millionen Euro, die noch 2011 ausgeschüttet werden, um begonnene Projekte fortführen zu können.

 

Binder-Maier: Gratiskindergartenjahr ermöglicht beste Chancen für alle Kinder
Durch das kostenlose Kindergartenjahr erhalten alle Kinder die besten Bildungsmöglichkeiten und Startchancen für das spätere Schul- und Berufsleben
Wien (sk) - SPÖ-Familiensprecherin Gabriele Binder-Maier unterstützt die im Ministerrat beschlossene Verlängerung des halbtägig kostenlosen und verpflichtenden Kindergartenjahres für fünfjährige Kinder. "Mit dem kostenlosen verpflichtenden Kindergartenjahr sichern wir den Kindern österreichweit einen guten Start in die Schulzeit", betonte Binder-Maier. "Kindergärten sind Bildungseinrichtungen, daher profitieren alle Kinder von einem Kindergartenbesuch. Aus dieser Perspektive sehe ich auch den Vorschlag für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr. Allerdings sollten alle Kinder diese Möglichkeit bekommen", so Binder-Maier.

Durch das kostenlose Kindergartenjahr erhalten alle Kinder die besten Bildungsmöglichkeiten und Startchancen für das spätere Schul- und Berufsleben - unabhängig von ihrer Herkunft. Neben den Chancen für die Kinder liegt für Binder-Maier der Schwerpunkt auch auf den grundsätzlich positiven Auswirkungen auf die Frauenerwerbstätigkeit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Kinderbetreuung muss für die Eltern leistbar sein. Auch aus dieser Perspektive ist das kostenlose Kindergartenjahr von Bedeutung. Darüber hinaus werden Arbeitsplätze für Kindergartenpädagoginnen geschaffen", betonte die SPÖ-Familiensprecherin, die auch an die politische Einigung der Bundesregierung vom Semmering erinnerte, die Anstoßfinanzierung für den Kindergartenausbau weiterzuführen. "Hier hat sich die Beharrlichkeit der SPÖ und von Frauenministerin Heinisch-Hosek gelohnt", so Binder-Maier.

 

Ebner: Kurz verteilt ungedeckten Scheck
Generell müsse es eine ständige gezielte Förderung der deutschen Sprache über die gesamte Schullaufbahn - startend im Kindergarten - geben.
Wien (bzö) - "Die Idee von Integrationsstaatssekretär Kurz, ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für jene Kinder, die nicht ausreichend gut Deutsch sprechen, einzuführen, ist nur eine populistische Ansage von ihm. Der Integrationsstaatsekretär verteilt lediglich einen ungedeckten Scheck, denn die Finanzierung seiner Idee rückt in weite Ferne, wenn man die Reaktionen seiner Parteifreunde und seines Koalitionspartner ansieht", so BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner.

Generell müsse es eine ständige gezielte Förderung der deutschen Sprache über die gesamte Schullaufbahn - startend im Kindergarten - geben. "Das BZÖ hat schon knapp vor einem Jahr einen "Katalog für Integration" für eine effiziente und zielführende Integration an den österreichischen Schulen präsentiert. In Fragen der Integration sind auch die Eltern in die Pflicht zu nehmen, daher ist die von Peter Westenthaler schon im Jahre 2001 initiierte Integrationsvereinbarung endlich konsequent umzusetzen", fordert Ebner.

 

 Grüne: Ja, aber für alle
Auch Kinder mit deutscher Muttersprache brauchen Sprachförderung
Wien (grüne) - Mit seinem Vorschlag nach einem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr schließt sich Staatssekretär Sebastian Kurz den langjährigen Forderungen der Grünen an. Jedes vierte Kind hat mittlerweile sprachlichen Förderbedarf. Vor allem im Kindergarten können sie ihre Sprach- und Lernkompetenzen stark verbessern. "Ein Jahr ist dafür aber zu kurz, ein zweites Kindergartenjahr daher unbedingt notwendig", betonen die Familiensprecherin der Grünen, Daniela Musiol, und Integrationssprecherin, Alev Korun.

"Deutschkenntnisse müssen natürlich möglichst früh gefördert werden. Sprachlichen Förderbedarf haben aber auch Kinder mit deutscher Muttersprache", meinen Korun und Musiol. Die Grünen fordern daher für alle Kinder zwei Jahre Kindergarten vor Schuleintritt.

"Die Regierung hat zwar angekündigt in den Ausbau der Kinderbetreuung zu investieren. Die bisherigen Bundesmittel für gezielte Sprachförderung im Kindergarten wurden aber nicht mehr verlängert. "Damit ist die Finanzierungsfrage noch völlig ungelöst. Es bleibt daher abzuwarten, ob die Regierung ihren Ankündigungen Taten folgen lässt", betonen Musiol und Korun.

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