Verleihung des ersten „Press Freedom Dialogue Award“ durch das International Press Institute (IPI)
im Rahmen des Israelisch-Palästinensischen Journalistenforums in Wien
Wien (bmeia) - Die Preisverleihung des „IPI Press Freedom Dialogue Award“ bildete am Abend des 14.06.
den Auftakt zum zweitägigen Israelisch-Palästinensischen Journalistenforum in der Wiener Hofburg. Für
ihre besonderen Verdienste in der Berichterstattung zum Thema Frieden zwischen der Türkei und Griechenland
wurde die türkische Journalistin Zeynep Oral mit dem Preis ausgezeichnet. „Medien können helfen, Vorurteile
abzubauen und Stereotype zu überwinden. Mit der Übernahme dieser moralischen Verantwortung leisten sie
einen wesentlichen Beitrag für ein friedliches Miteinander“, so Außenminister Michael Spindelegger im
Rahmen der feierlichen Überreichung des Awards.
„Immer häufiger werden Journalistinnen und Journalisten zur Zielscheibe in gewaltsamen Konflikten. Dabei kommt
der Pressefreiheit gerade in solchen Situationen eine besondere Bedeutung zu. Der Schutz von Journalistinnen und
Journalisten zählt aus diesem Grund zu den Schwerpunkten unserer Mitgliedschaft im UNO-Menschenrechtsrat“,
so Spindelegger weiter. Unter den Festrednern befanden sich neben dem österreichischen Außenminister
auch der ehemalige Justizminister und Vize-Außenminister Israels, Yossi Beilin, sowie PLO-Generalsekretär
und Direktor der palästinensischen TV-Anstalt, Yasser Abed Rabbo.
Die Idee eines israelisch-palästinensischen JournalistInnen-Netzwerkes geht auf eine Initiative der Task Force
„Dialog der Kulturen“ des österreichischen Außenministeriums aus 2008 zurück: JournalistInnen und
MedienexpertInnen aus Österreich, Deutschland, dem Nahen Osten, Israel und der Türkei kamen in Wien zusammen,
um über Strategien zu beraten, das gegenseitige Vertrauen und Kooperationen zu stärken, sowie eine Berichterstattung
im Sinne von Fairness, Konfliktlösung und Versöhnung zu fördern. Diese Dialoginitiative fand große
positive Resonanz und soll in Zukunft auch durch die Kooperation mit IPI gestärkt werden.
Das von dem in Wien ansässigen International Press Institute veranstaltete Journalistenforum soll israelischen
und palästinensischen Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig kennenzulernen
und für dialog- und friedensorientierten Journalismus zwischen Israel und Palästina zu arbeiten. IPI
wurde 1950 bei einem Treffen von Zeitungsredakteuren aus 15 Staaten in Wien gegründet und ist damit eine
der ältesten Organisationen zur Stärkung der Pressefreiheit. Heute zählt das Institut führende
Redakteure und Zeitungsherausgeber aus 115 Staaten zu seinen Mitgliedern. Als österreichisches Vorstandsmitglied
fungiert derzeit Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“.
Zwischen Außenministerium und IPI besteht eine enge Zusammenarbeit, deren Schwerpunkt die Stärkung des
Schutzes von JournalistInnen in Konfliktsituationen bildet. Österreich beabsichtigt seine Mitgliedschaft im
Menschenrechtsrat zu nutzen, um konkrete Initiativen in diesem Bereich, unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft,
zu setzen. Vorbereitungen für eine eigene Resolution zum Schutz von Medienfreiheit und Journalisten haben
bereits begonnen. |