Zum Anti-Atom-Votum in Italien  

erstellt am
14. 06. 11

 Berlakovich: Italiener haben sich für eine sichere Zukunft ohne Atomkraft entschieden
Italiener stimmen gegen die Atomenergie und setzen ein wichtiges Zeichen für eine gemeinsame atomfreie Zukunft
Wien (bmlfuw) - Umweltminister Niki Berlakovich begrüßt den Ausgang des Anti-Atom-Referendums in Italien: "Das italienische Volk hat heute für eine sichere Zukunft in der Energiegewinnung gestimmt. Ein wichtiges und deutliches Zeichen für uns alle!"

Nach dem Entscheid der Schweizer und deutschen Regierungen aus der Atomenergie auszusteigen hat nun die Bevölkerung Italiens klar zum Ausdruck gebracht, dass eine Energiegewinnung und -versorgung auch ohne Atomenergie möglich ist.

Vor wenigen Wochen hat Umweltminister Berlakovich gemeinsam mit atomkraftfreien Staaten Europas in Wien die "Anti-Atom-Allianz" gegründet. Deren Credo: "Raus aus Atom - rein in erneuerbare" greift mehr und mehr um sich und leitet Schritt für Schritt eine Energiewende ein. "Die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit zeigen, dass die Bevölkerungen verschiedener Länder die Verantwortung unserer Generation für eine gemeinsame atomfreie Zukunft erkannt und übernommen haben.", so der Umweltminister.

 

Bayr begrüßt "no" der Italiener zur Atomkraft
Laut Hochrechnungen Absage an Wiedereinstieg in Kernenergie - Auch Wasserbetriebe bleiben in öffentlicher Hand
Wien (sk) - SPÖ-Umweltsprecherin Petra Bayr begrüßt, dass sich die Italienerinnen und Italiener am Wochenende gegen die Nutzung von Kernenergie ausgesprochen haben. "Das Beispiel Italien zeigt wohin die europäische Bevölkerung will: Weg von der unsicheren Kernenergie", sagte Bayr am 13.06. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst nach Vorliegen der ersten Hochrechnungen des italienischen Innenministeriums. Auch die geplante Privatisierung der Wasserwerke wurde demnach abgelehnt.

Das Votum der Italiener ist eine weitere Bestätigung des europäischen Trends weg von der Atomenergie. "Deutschland steigt aus, die Schweiz steigt aus und die Italiener erteilen den Atom-Gelüsten ihres Premiers ein klare Absage", so Bayr.

Dass auch die Privatisierung der Wasserwerke abgelehnt wurde, bezeichnete die SPÖ-Umweltsprecherin als "sinnvolle und zukunftsorientiert Entscheidung". Privatisierungen der Wasserwirtschaft, führen üblicherweise zu Qualitätsverlust bei gleichzeitiger Preissteigerung. "Für Private ist Wasser ein gutes Geschäft, aber der Endverbraucher zahlt in jedem Fall drauf", sagte Bayr. Sie begrüßt daher ausdrücklich, dass das italienische Wasser Allgemeingut bleibt.

 

 Anschober: der nächste Schritt im Niedergang der Atomenergie
Jetzt muss Österreich breite Allianz gegen Atom in der EU starten - auch in Frankreich wechselt die Mehrheit
Linz (grüne) - "Der heutige beeindruckende Erfolg der Atomgegner bei der Volksabstimmung gegen einen Neueinstieg Italiens in die Atomenergie ist ein wichtiger nächster Schritt im weltweiten Niedergang der Atomenergie. Deutschland steigt aus, die Schweiz steigt aus, in Frankreich belegen die Umfragen erstmals eine Mehrheit für einen Ausstieg, China und die USA haben ein Moratorium beschlossen und nun der beeindruckende Sieg der Atomgegner bei der Volksabstimmung in Italien. Der Niedergang der Atomenergie ist unumkehrbar", jubelt Oberösterreich Umwelt- und Energielandesrat Rudi Anschober.

Anschober: "Jetzt gibt es für Österreich innerhalb der EU mächtige Partner für einen gesamteuropäischen Atomausstieg - die Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist entweder nie in die Atomenergie ausgestiegen oder hat nun den Ausstieg beschlossen. Österreich muss daher die großen EU-Mitglieder Deutschland und Italien ebenso wie die vielen mittleren und kleineren Anti-Atom-Staaten zu einer starken Allianz für einen gesamteuropäischen Atomausstieg gewinnen. Jetzt sind die Chancen dafür so groß wie noch nie.

Aber auch die Hausaufgaben Österreichs müssen gelöst werden: Klagen gegen den Betrieb von Grenz-AKW, neues Ökostromgesetz, das Ökostrom groß macht und Atomstrom aus Österreich verbannt. Jetzt muss auch Österreich aussteigen!"
     

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