Innsbruck (tiroler landesmuseen) - Am Abend des 12. Juni 1896 konnte der Münchner Maler Michael Zeno
Diemer das Innsbrucker Riesenrundgemälde fertig stellen. Bei der Eröffnung am Tag darauf wurde das Gemälde
vom zahlreich erschienenen Publikum enthusiastisch gefeiert. 115 Jahre später konnte das Riesenrundgemälde
seit seiner Translozierung in das "Tirol Panorama" in nur drei Monaten über 50.000 Besucher wieder
in seinen Bann ziehen. Im "Tirol Panorama" fand am 12. Juni um 11 Uhr eine Führung anlässlich
des Jubiläums statt.
Als am 13. Juni 1896 das Innsbrucker Riesenrundgemälde in seiner ersten Rotunde in Saggen enthüllt wurde,
wurde es vom zahlreich erschienenen Publikum enthusiastisch gefeiert.
Knapp vier Monate zuvor hatte der Münchner Maler Michael Zeno Diemer (1867 - 1939) mit einem gut eingespielten
Künstler-Team, zudem auch der Innsbrucker Maler Franz Burger, zählte damit begonnen, das auf knapp 1000
Quadratmeter Leinwand gebannte Gemälde zu malen. Zuvor hatte er gewissenhafte Recherche betrieben. Er studierte
die Kriegsereignisse um 1809 genau, machte sich bei Fahrradtouren einen Eindruck von der Umgebung rund um den Bergisel
und lieh sich originalgetreue Trachten, der in der Bergiselschlacht kämpfenden Tiroler, als Vorlage. Zwischen
seinem ersten Entwurf und der Fertigstellung des Gemäldes lagen nur zehn Monate.
Der Besucherandrang der einheimischen Bevölkerung in den ersten Wochen und Monaten im Jahr 1896 war groß,
in Reiseführern und Zeitungen wurde das Panorama als außergewöhnliche Attraktion angepriesen.
1906 ging das Riesenrundgemälde auf Reisen. Es wurde zur Weltausstellung nach London gebracht, wo es auch
mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Als das Gemälde wieder nach Innsbruck zurückkehrte, war die
Holzrotunde abgebrannt. Der Verdacht auf Brandstiftung konnte nie nachgewiesen werden. Für das Riesenrundgemälde
wurde eine neue Rotunde neben der Kettenbrücke errichtet. Doch auch dort sollte es nicht lange bleiben. Während
des Ersten Weltkriegs (1914 - 1918) wurde es vor drohenden Angriffen italienischer Fliegerbomber in die Wiener
Hofburg in Sicherheit gebracht. 1917 wurde das Gemälde in einer eigens erbauten Rotunde auf der Wiener Kriegsausstellung
gezeigt. Zwischen Ende des Ersten Weltkriegs und 1924 wechselte das Gemälde mehrmals den Eigentümer.
Während des Zweiten Weltkriegs (1938 - 1945) verblieb es in der Rotunde neben der Kettenbrücke. Die vielen
Reisen des Riesenrundgemäldes hatten Spuren hinterlassen, weshalb es mehrmals restauriert werde musste. Ende
der 70er Jahre kaufte die Raiffeisenlandesbank Tirol das Gemälde, 2008 ging es an das Land Tirol.
Im Herbst 2010 trat das Innsbrucker Riesenrundgemälde seine bislang letzte Reise an. In einer technisch aufwendigen
Translozierung wurde es von der Rotunde in das "Tirol Panorama" am Bergisel gebracht. Mit dem neuen Standort
kehrt das Thema des Innsbrucker Riesenrundgemäldes wieder an seinen Ursprung zurück. Auf den Bergisel,
dort wo am 13. August 1809 in der dritten Schlacht gegen die bayerische Besetzung alles begann.
Seit der Eröffnung am 12. März 2011 besuchten über 50.000 Besucher das Museum und wollten vor allem
das Riesenrundgemälde in seiner neuen Präsentation sehen. |