Spindelegger: Beziehungen mit Islamischer Glaubensgemeinschaft intensivieren   

erstellt am
27. 06. 11

Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger gratuliert dem neuen Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ).
Wien (bmeia) - „Für die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich beginnt eine neue Ära und ich wünsche dem neu gewählten Präsidenten, Fuat Sanac, für die bevorstehenden Aufgaben viel Erfolg und Unterstützung“, gratulierte Außenminister Spindelegger und würdigte dabei auch seinen Vorgänger, den aus Syrien stammenden Dolmetscher Anas Shakfeh, der seit 1987 geschäftsführender Präsident und seit 2004 Präsident der IGGiÖ war.

„Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hat Anas Shakfeh außerordentlich viel zu verdanken“, so der Außenminister über den scheidenden Präsidenten, der 2008 das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich und 2010 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien erhalten hat. Spindelegger unterstrich insbesondere Shakfehs bedeutende Rolle bei der Institutionalisierung der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie dessen intensive Bemühungen um Kommunikation und Dialog. Angesichts globaler Herausforderungen, wie etwa anlässlich des so genannten Karikaturenstreits um die Mohammed-Karikaturen in dänischen und anderen europäischen Zeitungen 2006, habe sich Shakfeh immer als „besonnener Sprecher der MuslimInnen und Dialogpartner erwiesen, dessen Stimme weit über Österreichs Grenzen hinaus gehört wurde“. Shakfeh ist auch einer der Initiatoren der Konferenz der europäischen Imame und SeelsorgerInnen, die 2003, 2006 und 2010 erfolgreich in Österreich stattfanden und vom Außenministerium unterstützt wurden. „Die dort verabschiedeten Schlussdokumente sind eine gute Grundlage für die Positionierung des Islams in Europa“, so Spindelegger.

„Mit der Wahl des neuen Präsidenten der IGGiÖ, dem aus der Türkei stammenden Fuat Sanac, seien auch große Erwartungen zur konkreten Ausgestaltung des Islams in Europa und seiner Alltagstauglichkeit und Vereinbarkeit mit dem europäischen Lebensmodell verbunden“, verwies der Außenminister auf das im Jahr 2012 bevorstehende 100-jährige Jubiläum zur rechtlichen Anerkennung des Islams in Österreich. „Wir alle sollten diesen Festakt zum Anlass nehmen, die Erwartung zu erfüllen, die uns als österreichische StaatsbürgerInnen, gleich welcher Religionszugehörigkeit, verbindet: Die Gestaltung eines demokratischen, säkularen, den Menschenrechten und Grundfreiheiten verpflichteten, wirtschaftlich erfolgreichen und sozialen Österreichs und Europas. Kirchen und Religionsgemeinschaften sind gefordert im fruchtbaren Dialog untereinander einen konstruktiven Beitrag für die Gesamtgesellschaft zu leisten. Die Islamische Glaubensgemeinschaft und die muslimischen Gemeinden sind hier gefordert, die Bemühungen um Modernisierung, Dialog und Integration auf allen Ebenen zu intensivieren.“

Österreich kann auf eine lange Dialogtradition zurückblicken, die sich auch im Dialogschwerpunkt des Außenministeriums widerspiegelt. „Wir wollen unsere Aktivitäten im Dialog der Kulturen und Religionen auch in Zukunft weiter intensivieren und Kooperationen mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft und anderen Dialogpartnern ausbauen“, so der Außenminister abschließend und nannte etwa vom Außenministerium initiierte bzw. unterstütze Projekte wie die Fortbildung der Imame und SeelsorgerInnen zu „Integrationslotsen“, die Umsetzung der Schlussfolgerungen der europäischen Imamekonferenzen, die Stärkung der Partizipation von islamischen Vereinen durch Dialog- und Frauenbeauftragte sowie den Ausbau der universitären Aus- und Weiterbildung zu Fragen des Islams und der Muslime in Europa als Beispiele.
     
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