Außenminister und Vizekanzler Michael Spindelegger gratuliert dem neuen Präsidenten
der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ).
Wien (bmeia) - „Für die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich beginnt eine neue
Ära und ich wünsche dem neu gewählten Präsidenten, Fuat Sanac, für die bevorstehenden
Aufgaben viel Erfolg und Unterstützung“, gratulierte Außenminister Spindelegger und würdigte dabei
auch seinen Vorgänger, den aus Syrien stammenden Dolmetscher Anas Shakfeh, der seit 1987 geschäftsführender
Präsident und seit 2004 Präsident der IGGiÖ war.
„Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hat Anas Shakfeh außerordentlich viel zu verdanken“,
so der Außenminister über den scheidenden Präsidenten, der 2008 das Große Goldene Ehrenzeichen
mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich und 2010 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste
um das Land Wien erhalten hat. Spindelegger unterstrich insbesondere Shakfehs bedeutende Rolle bei der Institutionalisierung
der Islamischen Glaubensgemeinschaft sowie dessen intensive Bemühungen um Kommunikation und Dialog. Angesichts
globaler Herausforderungen, wie etwa anlässlich des so genannten Karikaturenstreits um die Mohammed-Karikaturen
in dänischen und anderen europäischen Zeitungen 2006, habe sich Shakfeh immer als „besonnener Sprecher
der MuslimInnen und Dialogpartner erwiesen, dessen Stimme weit über Österreichs Grenzen hinaus gehört
wurde“. Shakfeh ist auch einer der Initiatoren der Konferenz der europäischen Imame und SeelsorgerInnen, die
2003, 2006 und 2010 erfolgreich in Österreich stattfanden und vom Außenministerium unterstützt
wurden. „Die dort verabschiedeten Schlussdokumente sind eine gute Grundlage für die Positionierung des Islams
in Europa“, so Spindelegger.
„Mit der Wahl des neuen Präsidenten der IGGiÖ, dem aus der Türkei stammenden Fuat Sanac, seien auch
große Erwartungen zur konkreten Ausgestaltung des Islams in Europa und seiner Alltagstauglichkeit und Vereinbarkeit
mit dem europäischen Lebensmodell verbunden“, verwies der Außenminister auf das im Jahr 2012 bevorstehende
100-jährige Jubiläum zur rechtlichen Anerkennung des Islams in Österreich. „Wir alle sollten diesen
Festakt zum Anlass nehmen, die Erwartung zu erfüllen, die uns als österreichische StaatsbürgerInnen,
gleich welcher Religionszugehörigkeit, verbindet: Die Gestaltung eines demokratischen, säkularen, den
Menschenrechten und Grundfreiheiten verpflichteten, wirtschaftlich erfolgreichen und sozialen Österreichs
und Europas. Kirchen und Religionsgemeinschaften sind gefordert im fruchtbaren Dialog untereinander einen konstruktiven
Beitrag für die Gesamtgesellschaft zu leisten. Die Islamische Glaubensgemeinschaft und die muslimischen Gemeinden
sind hier gefordert, die Bemühungen um Modernisierung, Dialog und Integration auf allen Ebenen zu intensivieren.“
Österreich kann auf eine lange Dialogtradition zurückblicken, die sich auch im Dialogschwerpunkt des
Außenministeriums widerspiegelt. „Wir wollen unsere Aktivitäten im Dialog der Kulturen und Religionen
auch in Zukunft weiter intensivieren und Kooperationen mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft und anderen Dialogpartnern
ausbauen“, so der Außenminister abschließend und nannte etwa vom Außenministerium initiierte
bzw. unterstütze Projekte wie die Fortbildung der Imame und SeelsorgerInnen zu „Integrationslotsen“, die Umsetzung
der Schlussfolgerungen der europäischen Imamekonferenzen, die Stärkung der Partizipation von islamischen
Vereinen durch Dialog- und Frauenbeauftragte sowie den Ausbau der universitären Aus- und Weiterbildung zu
Fragen des Islams und der Muslime in Europa als Beispiele. |