Unkonsolidierte Ertragslage (Einzelinstitutsebene) der in Österreich tätigen Kreditinstitute
im 1. Quartal 2011
Wien (oenb) - Österreichs Kreditinstitute haben im ersten Quartal 2011 dank gestiegener Erträge
aus Wertpapieren und Beteiligungen gegenüber der Vergleichsperiode 2010 operativ wieder deutlich mehr
verdient. Das unkonsolidierte Betriebsergebnis stieg um 15,9 Prozent auf 1,89 Milliarden Euro.
Vorläufige Prognosen für das Gesamtjahr 2011 besagen aber, dass trotz deutlich geringerer erwarteter
Risikokosten der Jahresüberschuss geringfügig niedriger als im Vorjahr ausfallen wird. Vor allem
die Stabilitätsabgabe (Bankensteuer) führt zu einem Anstieg der Steuerlast für die Institute um
66 Prozent auf rund eine Milliarde Euro.
Im ersten Quartal 2011 erwirtschafteten die in Österreich tätigen Kreditinstitute ein unkonsolidiertes
Betriebsergebnis von 1,89 Mrd Euro. Gegenüber der Vergleichsperiode 2010 stellt das einen Zuwachs um 15,9%
dar. Die Betriebserträge erhöhten sich hierbei um 0,38 Mrd Euro, was vor allem auf den Anstieg der Erträge
aus Wertpapieren und Beteiligungen zurückzuführen war (+0,20 Mrd Euro). Die weiteren Bestandteile der
Betriebserträge stiegen dagegen vergleichsweise moderat: Die Zuwächse bewegten sich dabei zwischen +0,08
Mrd Euro beispielsweise beim Ergebnis aus Finanzgeschäften und +0,03 Mrd Euro beim Nettozinsertrag. Letzterer
stellt aber nach wie vor anteilsmäßig die wichtigste Komponente der Ertragslage für Österreichs
Banken dar.
Die unkonsolidierten Betriebsaufwendungen erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 0,12 Mrd Euro auf 2,81 Mrd
Euro. Den größten Anstieg wiesen die Kreditinstitute beim Personal- und beim Sachaufwand aus (jeweils
+0,05 Mrd Euro).
Da der Anstieg der Betriebsaufwendungen schwächer war als jener der Betriebserträge verbesserte sich
die unkonsolidierte Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) gegenüber dem ersten Quartal 2010 um
2,5 Prozentpunkte auf 59,8%.
Trotz der positiven Entwicklungen in den ersten drei Monaten 2011 erwarten die österreichischen Kreditinstitute,
dass das Jahresbetriebsergebnis mit 7,43 Mrd Euro um 0,72 Mrd Euro bzw. 8,8% geringer ausfallen wird als im Gesamtjahr
2010.
Im Hinblick auf die weiteren Ergebnisse des Gesamtjahres 2011 rechnen die Banken damit, dass der Wertberichtigungsbedarf
für Kredite und die sonstigen Risikokosten um in Summe 1,06 Mrd Euro gegenüber dem Jahresende 2010 sinken
werden. Dies wiederum wirkt sich in einem Anstieg des erwarteten Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
aus (+0,34 Mrd Euro auf 5,17 Mrd Euro). Nach Berücksichtigung des außerordentlichen Ergebnisses und
der Steuern soll sich der Jahresüberschuss laut vorläufigen Prognosen auf 4,12 Mrd Euro belaufen und
somit leicht rückläufig sein (-2,2%). Grund dafür ist einerseits der beschriebene erwartete Rückgang
des Jahresbetriebsergebnisses und andererseits ein um zwei Drittel höherer prognostizierter Steueraufwand.
Der Großteil dieses geschätzten Zuwachses resultiert aus der 2011 erstmals eingehobenen Stabilitätsabgabe. |