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"Häuser mit bunter Wäsche" bei Sothebys versteigert |
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Mehr als 27 Millionen Euro: Schiele-Weltrekord für Leopold Museum-Landschaft Wien/London (leopoldmuseum) - Wie erwartet erzielte das Top-Los der Sothebys Frühjahrsauktion in London, Egon Schieles "Häuser mit bunter Wäsche" am Abend des 22.06. einen Rekordpreis. Beeindruckende 27.635.665 Euro (24.681.250 Pfund Sterling) war einem anonymen privaten Bieter das herausragende Landschaftsbild von Egon Schiele (1890-1918) wert. Das bedeutet Weltrekord für den Expressionisten Schiele und liegt über dem unteren Schätzpreis von 25.300.000 Euro. Der bisherige Rekord lag bei rund 22,5 Mio $ (2006). Die Leopold Museum-Privatstiftung hatte das Werk zur Auktion frei gegeben, um die Kosten für den Vergleich in der "Causa Wally" (Vereinigte Staaten von Amerika gegen Bildnis Wally, ein Gemälde von Egon Schiele) abzudecken. Die Entscheidung war laut Dr. Elisabeth Leopold "schmerzlich, aber sie wurde für eine richtige und gerechte Sache getroffen". Erlös von "Häuser mit bunter Wäsche" für Abdeckung des "Wally-Kredites" "Man wird mit dem Weltrekordpreis von über 27 Mio. Euro nun die kompletten Kosten des für "Wally" aufgenommenen Kredites abdecken können und auch weitere Vergleiche finanzieren, wir sind sehr zufrieden damit", erläuterte Leopold Museum-Managing Director Mag. Peter Weinhäupl. Das 1914 entstandene Werk war der Star des Abends in London. Das Los Nummer 9 zierte auch das Cover des Auktionskataloges. In derselben Auktion wurden auch Werke von Renoir, Cézanne, Picasso, Giacometti und anderen Meistern des Impressionismus und der Klassischen Moderne versteigert. Werk aus Sammlung Böhler - Rudolf Leopold: intensive Farbigkeit als Sinnbild von Jugend Das Bild "Häuser mit bunter Wäsche (Vorstadt II)" stammte aus der Sammlung des Industriellen Heinrich Böhler. Prof. Rudolf Leopold hatte das Werk in 1952 von Böhlers Witwe Mabel erworben. Das Gemälde zeigt zwei Häusergruppen. Während im Hintergrund beige-graue Felder und in der Ferne Bergketten zu sehen sind, besticht im Vordergrund die intensive Farbigkeit der mit bunter Wäsche behängten Leinen und der vereinzelten Boote am Flussgestade. Prof. Rudolf Leopold hatte angesichts der großartigen Häuserlandschaft eine brillante Assoziation: "Mit der bunten, im Vergleich zum übrigen viel bewegter anmutenden Wäsche, sind vielleicht Kinder und junge Menschen gemeint in ihrem noch unbekümmerten Dasein. Altgeworden wohnen sie in ihren Behausungen, auf engem Raum zusammengepfercht.", schrieb der Kunstsammler in seiner 1972 erschienenen Schiele-Monographie(Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen). Krumauer Eindrücke und Seelenlandschaft Das Bild steht in engem Zusammenhang mit den Krumauer Landschaften des Künstlers. Unter dem Eindruck der Aufenthalte Schieles und Wallys in der böhmischen Stadt Krumau entwickelte der Künstler seine nahezu allegorischen Landschaften. Es sind keine reinen Stadtlandschaften, sondern viel eher Porträts von alten Häusern. Laut Dr. Elisabeth Leopold ist das Kunstwerk "nicht weniger als die Darstellung einer Seelenlandschaft mit ihrem Werden und Vergehen". Leopold Museum: Größte Schiele-Sammlung der Welt - Meistbesuchtes Haus im MQ Das Leopold Museum musste sich zwar mit diesem Werk zwar von einem äußerst wichtigen Bild trennen, ist aber in der glücklichen Lage, mehrere herausragende Stadtlandschaften Schieles zu besitzen. Die Sammlung Leopold im Leopold Museum enthält die größte Schiele Sammlung der Welt. Mit 41 Gemälden und ca. 190 Arbeiten auf Papier ist sie die umfassendste aber auch qualitätvollste Schiele-Sammlung, mit Schwerpunkt auf dem Zeitraum 1910 bis 1915. Das Museum, berühmt für seine Sammlungen zu Wien 1900 (Gustav Klimt, Kolo Moser, Wiener Werkstätte), des Expressionismus (Gerstl, Kokoschka, Schiele) und der österreichischen Klassischen Moderne ist mit über 350.000 Besuchern das meistbesuchte Haus im MQ, dem Wiener MuseumsQuartier und ein wahrer "Tempel" der österreichischen Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. |
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Informationen: http://www.leopoldmuseum.org | ||
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