Mit rund 3 Millionen Euro werden 15 hochkarätige Projekte der Klinischen Forschung bundesweit
an sechs Standorten in den kommenden drei Jahren gefördert
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle gab am 04.07. im Rahmen
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FWF-Präsidenten Christoph Kratky und Josef Smolle, Rektor der Medizinischen
Universität Graz, die Ergebnisse der Ausschreibung zur Klinischen Forschung (KLIF) bekannt. Insgesamt werden
in den kommenden drei Jahren drei Millionen Euro für wissenschaftliche Forschung im Dienste der Patientinnen
und Patienten zur Verfügung stehen.
Aus den 183 eingereichten Projektideen mit einem Antragsvolumen von 38,6 Millionen Euro hatte der international
zusammengesetzte, für diesen Call eigens eingerichtete wissenschaftliche Beirat auf Basis internationaler
Gutachten 15 Projekte identifiziert, die er dem FWF-Kuratorium zur Bewilligung empfahl. Die Ausschreibung wurde
Ende Juni 2010 mit einer so genannten „Letter-of-Interest“-Phase gestartet, in der 327 Projektideen skizziert und
eingereicht wurden. Um einen ausformulierten Projektantrag stellen zu können, war die Teilnahme an diese LoI-Phase
Voraussetzung.
„Ich danke dem FWF für die professionelle Durchführung dieser Ausschreibung, die eine Stärkung der
Klinischen Forschung bedeutet. Es ist gelungen, eine motivierende Initiative für Forschung im Dienste der
Patientinnen und Patienten zu setzen – das ist im besten Sinne des Wortes Forschung für die Menschen. Die
aus öffentlicher Hand investierten drei Millionen Euro ermöglichen in den nächsten drei Jahren unabhängige
Gesundheitsforschung auf höchstem Niveau“, betonte Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle.
Die 15 bewilligten Projekte umfassen klinische Fragestellungen in den Gebieten Krebsforschung, Rheumatologie, Neonatologie,
Gynäkologie, Klinische Psychiatrie, Psychopharmakologie, Allergieforschung, Neurologie sowie Anästhesiologie
und Diabetes. Sieben Projekte sind an der Medizinischen Universität Wien, drei an der Medizinischen Universität
Graz, zwei an der Medizinischen Universität Innsbruck sowie je eines am St. Anna Kinderspital, im Hanusch
Krankenhaus (Ludwig-Boltzmann-Institut) und am Salzburger Universitätsklinikum (SALK) angesiedelt.
Josef Smolle: „Für die Medizinische Universität Graz ist das Ergebnis dieser KLIF-Ausschreibung ein großer
Erfolg, nicht zuletzt deshalb, weil es jeder medizinischen Universität ein Anliegen ist, die klinische Leistung
für die Forschung und umgekehrt, hochqualitative Forschung für die Verbesserung der klinischen Praxis
nutzbar zu machen. In dieser wechselseitigen Verschränkung und Bereicherung liegt der große, unübertroffene
Nutzen medizinischer Universitäten mit ihren universitären Kliniken für unsere Gesellschaft.“
Die Initiative KLIF hatte zum Ziel, nicht auf Gewinn gerichtete, patientenorientierte klinische Forschung zu finanzieren,
die von akademischen Forscherinnen und Forschern initiiert wird und an deren Ergebnissen keine unmittelbaren Interessen
von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft bestehen. Die Forschung muss Patientinnen und Patienten oder gesunde
Probandinnen und Probanden involvieren und auf den Gewinn neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse betreffend klinische
Erscheinungsbilder, Verbesserungen in der klinischen Praxis oder neue bzw. zu ändernde Therapiekonzepte zur
Verbesserung der Behandlung von Patientinnen und Patienten abzielen.
„Ich möchte dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung danken, dass wir gemeinsam diese experimentelle
Ausschreibung letztes Jahr starten konnten und ich denke, das Experiment hat gezeigt, über welches Potenzial
an hochkarätiger Klinischer Forschung wir in Österreich verfügen. Wir müssen gemeinsam einen
sinnvollen Weg finden, dieses Potenzial qualitätsorientiert weiter zu entwickeln“, resümierte Christoph
Kratky. |