Ausschreibungsergebnis: "KLIF" bringt 15 neue Projekte für die Klinische Forschung in Österreich   

erstellt am
04. 07. 11

Mit rund 3 Millionen Euro werden 15 hochkarätige Projekte der Klinischen Forschung bundesweit an sechs Standorten in den kommenden drei Jahren gefördert
Wien (bmwf) - Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle gab am 04.07. im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FWF-Präsidenten Christoph Kratky und Josef Smolle, Rektor der Medizinischen Universität Graz, die Ergebnisse der Ausschreibung zur Klinischen Forschung (KLIF) bekannt. Insgesamt werden in den kommenden drei Jahren drei Millionen Euro für wissenschaftliche Forschung im Dienste der Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.

Aus den 183 eingereichten Projektideen mit einem Antragsvolumen von 38,6 Millionen Euro hatte der international zusammengesetzte, für diesen Call eigens eingerichtete wissenschaftliche Beirat auf Basis internationaler Gutachten 15 Projekte identifiziert, die er dem FWF-Kuratorium zur Bewilligung empfahl. Die Ausschreibung wurde Ende Juni 2010 mit einer so genannten „Letter-of-Interest“-Phase gestartet, in der 327 Projektideen skizziert und eingereicht wurden. Um einen ausformulierten Projektantrag stellen zu können, war die Teilnahme an diese LoI-Phase Voraussetzung.

„Ich danke dem FWF für die professionelle Durchführung dieser Ausschreibung, die eine Stärkung der Klinischen Forschung bedeutet. Es ist gelungen, eine motivierende Initiative für Forschung im Dienste der Patientinnen und Patienten zu setzen – das ist im besten Sinne des Wortes Forschung für die Menschen. Die aus öffentlicher Hand investierten drei Millionen Euro ermöglichen in den nächsten drei Jahren unabhängige Gesundheitsforschung auf höchstem Niveau“, betonte Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle.
Die 15 bewilligten Projekte umfassen klinische Fragestellungen in den Gebieten Krebsforschung, Rheumatologie, Neonatologie, Gynäkologie, Klinische Psychiatrie, Psychopharmakologie, Allergieforschung, Neurologie sowie Anästhesiologie und Diabetes. Sieben Projekte sind an der Medizinischen Universität Wien, drei an der Medizinischen Universität Graz, zwei an der Medizinischen Universität Innsbruck sowie je eines am St. Anna Kinderspital, im Hanusch Krankenhaus (Ludwig-Boltzmann-Institut) und am Salzburger Universitätsklinikum (SALK) angesiedelt.

Josef Smolle: „Für die Medizinische Universität Graz ist das Ergebnis dieser KLIF-Ausschreibung ein großer Erfolg, nicht zuletzt deshalb, weil es jeder medizinischen Universität ein Anliegen ist, die klinische Leistung für die Forschung und umgekehrt, hochqualitative Forschung für die Verbesserung der klinischen Praxis nutzbar zu machen. In dieser wechselseitigen Verschränkung und Bereicherung liegt der große, unübertroffene Nutzen medizinischer Universitäten mit ihren universitären Kliniken für unsere Gesellschaft.“
Die Initiative KLIF hatte zum Ziel, nicht auf Gewinn gerichtete, patientenorientierte klinische Forschung zu finanzieren, die von akademischen Forscherinnen und Forschern initiiert wird und an deren Ergebnissen keine unmittelbaren Interessen von Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft bestehen. Die Forschung muss Patientinnen und Patienten oder gesunde Probandinnen und Probanden involvieren und auf den Gewinn neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse betreffend klinische Erscheinungsbilder, Verbesserungen in der klinischen Praxis oder neue bzw. zu ändernde Therapiekonzepte zur Verbesserung der Behandlung von Patientinnen und Patienten abzielen.

„Ich möchte dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung danken, dass wir gemeinsam diese experimentelle Ausschreibung letztes Jahr starten konnten und ich denke, das Experiment hat gezeigt, über welches Potenzial an hochkarätiger Klinischer Forschung wir in Österreich verfügen. Wir müssen gemeinsam einen sinnvollen Weg finden, dieses Potenzial qualitätsorientiert weiter zu entwickeln“, resümierte Christoph Kratky.
     
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