Wirtschaftsministerium investiert 35 Millionen Euro in "go international": Neuer Fokus
auf stark wachsende Hoffnungsmärkte - 2.000 Exporteure gewinnen - Exportschecks für Mittelstand
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph
Leitl haben am 04.07. unter dem Motto "Zeit der Exporteure" die Neuausrichtung der Internationalisierungs-Offensive
"go international" präsentiert. "Unsere Wirtschaft boomt, der Hauptgrund dafür ist der
Export. Künftig wollen wir uns aber sowohl bei den Zielmärkten als auch bei den Produkten diversifizieren,
um noch stärker vom enormen Wachstum in Ländern wie China, Indien und Brasilien oder der Schwarzmeer-Region
zu profitieren. Gleichzeitig verteilen wir das Risiko besser, wenn wir unabhängiger von den Ausfuhren in die
EU werden, wohin derzeit rund 70 Prozent der Exporte gehen", so Mitterlehner über die vom Wirtschaftsministerium
mit 35 Millionen Euro finanzierte Initiative. "In unseren traditionellen Zielregionen sind wir vor allem in
arbeitsintensiven Industriezweigen und mit Sachgütererzeugnissen erfolgreich. In den neuen Märkten können
unsere Exportbetriebe stärker mit High-Tech, Öko-Innovationen und Dienstleistungen punkten. Diesen Trend
wollen wir verstärken", sagte Mitterlehner.
Mitterlehner und Leitl wollen durch "go international" 2.000 neue Exporteure gewinnen, 5.000 bestehende
Exporteure in Fernmärkte führen sowie zusätzliche 1.000 Dienstleistungsunternehmen in zukunftsträchtige
und wachstumsstarke Auslandsmärkte begleiten.
"Der Export ist der Wohlstandsmotor unseres Landes. Durch unsere Kooperation im Rahmen der Internationalisierungsoffensive
leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Stabilität Österreichs", betonte Leitl. Wie erfolgreich
die Exportoffensive in der Vergangenheit war, zeige sich u.a. daran, dass Deutschland dieses Modell bereits kopiere.
Leitl: "Es gibt noch genug Firmen – vor allem viele KMU - mit exportfähigen Produkten und Dienstleistungen,
die wir im Rahmen von 'go international' coachen und in den Export führen wollen." Den etablierten Exporteuren
sollen Fernmärkte in Übersee schmackhaft gemacht werden, denn da bestehe noch eine Schwäche in der
Exportstruktur. Zusätzlich liege ein Schwerpunkt in der Förderung der Dienstleistungsexporte, wo Österreich
im weltweiten Vergleich zwar schon unter den Top-10 liege, die Position aber noch ausgebaut werden soll. Branchenseitig
stehen insbesondere Umwelttechnologie und Erneuerbare Energien im Fokus der Fördermaßnahmen, "weil
das einerseits die globalen Zukunftsthemen sind und andererseits österreichische Unternehmen darin besonders
stark sind", so Leitl.
Insgesamt stehen für die Internationalisierungs-Offensive in den kommenden zwei Jahren 39 Millionen Euro zur
Verfügung. Die Auskoppelung "go international" wird auf Basis einer Evaluierung durch das Wifo und
die WU Wien bis März 2013 verlängert und ist mit 35 Millionen Euro dotiert. Mit dem vom Wirtschaftsministerium
zur Verfügung gestellten Geld unterstützt die Außenwirtschaftsorganisation der WKO Unternehmen
beim Erschließen ausländischer Märkte. Instrumente dafür sind zum Beispiel die Unterstützung
des Besuchs wichtiger Branchentreffs, Kongresse und Messen sowie die Teilnahme an Forschungskooperationen. Neben
Marktstudien werden auch Rechtsberatungen und Risikoanalysen durchgeführt und den Unternehmen angeboten.
Neue Exportschecks für den Mittelstand
Im Rahmen von "go international" werden auch neue Exportschecks lanciert, die mit insgesamt vier
Millionen Euro dotiert und vor allem auf KMU ausgerichtet sind. "Wir unterstützen den ersten Schritt
in den Export, die Eroberung von Fernmärkten und die internationale Vermarktung von Innovationen heimischer
Technologiefirmen", so Mitterlehner. Die neuen Exportschecks können schon jetzt bei der Außenwirtschaft
Österreich (AWO) beantragt werden und sind Teil des Innovations-Fitnesspakets des Wirtschaftsministeriums.
Je nach Region und Technologie liegt der Wert der Schecks bei je 5.000 Euro (Europa), 10.000 Euro (Fernmärkte)
oder 15.000 Euro (Technologieförderung). "Der Schwerpunkt liegt auch hier auf den neuen Hoffnungsmärkten",
so Mitterlehner. "Derzeit bilden sich neue globale Wachstumszentren. Bis 2015 werden laut einer Schätzung
der EU-Kommission schon 90 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums außerhalb der Union generiert",
betonte Mitterlehner.
Strategisches Ziel von "go international" ist es, die Platzierung Österreichs unter den Top fünf
der Pro-Kopf-Exportländer der Europäischen Union abzusichern und langfristig sogar unter die ersten drei
vorzustoßen, wie Mitterlehner und Leitl gemeinsam bekräftigten. |