Mitterlehner und Leitl: Neue Exportoffensive erschließt Zukunftsmärkte für Österreichs Wirtschaft    

erstellt am
04. 07. 11

Wirtschaftsministerium investiert 35 Millionen Euro in "go international": Neuer Fokus auf stark wachsende Hoffnungsmärkte - 2.000 Exporteure gewinnen - Exportschecks für Mittelstand
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl haben am 04.07. unter dem Motto "Zeit der Exporteure" die Neuausrichtung der Internationalisierungs-Offensive "go international" präsentiert. "Unsere Wirtschaft boomt, der Hauptgrund dafür ist der Export. Künftig wollen wir uns aber sowohl bei den Zielmärkten als auch bei den Produkten diversifizieren, um noch stärker vom enormen Wachstum in Ländern wie China, Indien und Brasilien oder der Schwarzmeer-Region zu profitieren. Gleichzeitig verteilen wir das Risiko besser, wenn wir unabhängiger von den Ausfuhren in die EU werden, wohin derzeit rund 70 Prozent der Exporte gehen", so Mitterlehner über die vom Wirtschaftsministerium mit 35 Millionen Euro finanzierte Initiative. "In unseren traditionellen Zielregionen sind wir vor allem in arbeitsintensiven Industriezweigen und mit Sachgütererzeugnissen erfolgreich. In den neuen Märkten können unsere Exportbetriebe stärker mit High-Tech, Öko-Innovationen und Dienstleistungen punkten. Diesen Trend wollen wir verstärken", sagte Mitterlehner.

Mitterlehner und Leitl wollen durch "go international" 2.000 neue Exporteure gewinnen, 5.000 bestehende Exporteure in Fernmärkte führen sowie zusätzliche 1.000 Dienstleistungsunternehmen in zukunftsträchtige und wachstumsstarke Auslandsmärkte begleiten.

"Der Export ist der Wohlstandsmotor unseres Landes. Durch unsere Kooperation im Rahmen der Internationalisierungsoffensive leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Stabilität Österreichs", betonte Leitl. Wie erfolgreich die Exportoffensive in der Vergangenheit war, zeige sich u.a. daran, dass Deutschland dieses Modell bereits kopiere. Leitl: "Es gibt noch genug Firmen – vor allem viele KMU - mit exportfähigen Produkten und Dienstleistungen, die wir im Rahmen von 'go international' coachen und in den Export führen wollen." Den etablierten Exporteuren sollen Fernmärkte in Übersee schmackhaft gemacht werden, denn da bestehe noch eine Schwäche in der Exportstruktur. Zusätzlich liege ein Schwerpunkt in der Förderung der Dienstleistungsexporte, wo Österreich im weltweiten Vergleich zwar schon unter den Top-10 liege, die Position aber noch ausgebaut werden soll. Branchenseitig stehen insbesondere Umwelttechnologie und Erneuerbare Energien im Fokus der Fördermaßnahmen, "weil das einerseits die globalen Zukunftsthemen sind und andererseits österreichische Unternehmen darin besonders stark sind", so Leitl.

Insgesamt stehen für die Internationalisierungs-Offensive in den kommenden zwei Jahren 39 Millionen Euro zur Verfügung. Die Auskoppelung "go international" wird auf Basis einer Evaluierung durch das Wifo und die WU Wien bis März 2013 verlängert und ist mit 35 Millionen Euro dotiert. Mit dem vom Wirtschaftsministerium zur Verfügung gestellten Geld unterstützt die Außenwirtschaftsorganisation der WKO Unternehmen beim Erschließen ausländischer Märkte. Instrumente dafür sind zum Beispiel die Unterstützung des Besuchs wichtiger Branchentreffs, Kongresse und Messen sowie die Teilnahme an Forschungskooperationen. Neben Marktstudien werden auch Rechtsberatungen und Risikoanalysen durchgeführt und den Unternehmen angeboten.

Neue Exportschecks für den Mittelstand
Im Rahmen von "go international" werden auch neue Exportschecks lanciert, die mit insgesamt vier Millionen Euro dotiert und vor allem auf KMU ausgerichtet sind. "Wir unterstützen den ersten Schritt in den Export, die Eroberung von Fernmärkten und die internationale Vermarktung von Innovationen heimischer Technologiefirmen", so Mitterlehner. Die neuen Exportschecks können schon jetzt bei der Außenwirtschaft Österreich (AWO) beantragt werden und sind Teil des Innovations-Fitnesspakets des Wirtschaftsministeriums. Je nach Region und Technologie liegt der Wert der Schecks bei je 5.000 Euro (Europa), 10.000 Euro (Fernmärkte) oder 15.000 Euro (Technologieförderung). "Der Schwerpunkt liegt auch hier auf den neuen Hoffnungsmärkten", so Mitterlehner. "Derzeit bilden sich neue globale Wachstumszentren. Bis 2015 werden laut einer Schätzung der EU-Kommission schon 90 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums außerhalb der Union generiert", betonte Mitterlehner.

Strategisches Ziel von "go international" ist es, die Platzierung Österreichs unter den Top fünf der Pro-Kopf-Exportländer der Europäischen Union abzusichern und langfristig sogar unter die ersten drei vorzustoßen, wie Mitterlehner und Leitl gemeinsam bekräftigten.
     
zurück