Wien Museum retourniert gotische Glasfenster aus St. Stephan an das Domkapitel   

erstellt am
01. 07. 11

Symbolische Übergabe mit Bürgermeister Michael Häupl und Kardinal Christoph Schönborn im Stephansdom
Wien (wienmuseum) - Noch bis zum 21. August ist im Wien Museum eine spektakuläre Ausstellung über den Dombau von St. Stephan zu sehen, in deren Mittelpunkt die Originalpläne aus dem Mittelalter stehen. Kooperationspartner ist die Dombauhütte von St. Stephan. Die Geschichte der städtischen Sammlungen ist seit jeher eng mit dem Stephansdom verbunden. Das geht auf eine für die Wiener Museumsgeschichte bedeutende Schenkung im Jahr 1887 zurück: Im Zuge der Restaurierung des Stephansdoms wurden zahlreiche gotische Glasfenster ausgebaut, rund 40 wurden dem damals neu gegründeten Historischen Museum der Stadt Wien übergeben.

Zehn davon waren als Dauerleihgaben gedacht. Es handelt sich dabei um die sogenannten "Habsburger-Fenster", also jene berühmten Einzeldarstellungen, die Mitglieder des Hauses Habsburg zeigen. Die Dompfarre von St. Stephan ersuchte nun nach über einem Jahrhundert um deren Rückgabe. Die Glasfenster befanden sich einst in der Bartholomäuskapelle, nun sollen sie am ursprünglichen Ort wieder eingesetzt werden. Bürgermeister Michael Häupl übergab am Abend des 30.06. im Beisein von Wien Museum-Direktor Wolfgang Kos das erste der kunsthistorisch überaus wertvollen Glasgemälde an Kardinal Christoph Schönborn. Es handelt sich um eine Fensterscheibe, die Herzog Heinrich I. zeigt.

Jene rund 30 gotischen Original-Glasscheiben von St. Stephan, die sich im Eigentum der Stadt Wien befinden, verbleiben weiterhin im Wien Museum. Die schönsten sind in der Ausstellung "Der Dombau von St. Stephan" sowie in der permanenten Ausstellung zu sehen, gemeinsam mit jenen bedeutenden Originalskulpturen von der Fassade des Doms, die Ende des 19. Jahrhunderts durch Kopien ersetzt und ebenfalls der Stadt Wien geschenkt wurden.
     
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