Plötzlich auftretende Bodenlöcher können den Siedlungsraum bedrohen   

erstellt am
30. 06. 11

28 ExpertInnen beim Österreichischen Landesgeologentag 2011 am Grillhof:
Innsbruck (lk) - LHStv Anton Steixner eröffnete am 30.06. den Österreichischen Landesgeologentag 2011 mit 28 ExpertInnen am Grillhof in Innsbruck, der einmal jährlich in einem Bundesland stattfindet und heuer von der Tiroler Landesgeologie organisiert wurde. Zwei Tage lang diskutieren ExpertInnen aktuelle geologische Themen. Einen Schwerpunktinhalt stellt die Gipskarstproblematik im Siedlungsraum dar.

„In einem Bergland wie Tirol nimmt die Landesgeologie als beratendes Fachinstrument für die Sicherheit der Menschen eine ganz besondere Stellung ein. Gilt es doch, verschiedenste Naturgefahren richtig einzuschätzen und daraus Schlüsse für umweltgerechte Schutzmaßnahmen zu ziehen“, betont Tirols Katastrophenschutzreferent LHStv Steixner. „Tirols Täler müssen trotz vielfältiger Naturgefahren besiedelbar bleiben. Wir können dieses Ziel nur erreichen, in dem wir die jeweilige Gefahrenlage in der Planung entsprechend berücksichtigen.“

Erstes Thema dieser Tagung ist die Gipskarstproblematik im Siedlungsraum und mögliche Lösungen in Tirol. Tagungsorganisator Gunther Heißel, Landesgeologe beim Amt der Tiroler Landesregierung: „Wir haben in mehreren Gemeinden das Problem, dass sich auf kleinster Fläche plötzlich der Boden auftut und einen dolinenartigen Trichter öffnet. Die Lösung stellt hier die Sammlung von Wässern auf Dachflächen und anderen befestigten Flächen in Kanäle dar. Durch die Kanäle werden sie dann zum nächsten Klärwerk, Bach oder Fluß weitergeleitet. Sonst ließ man diese Wässer über Dachableitungen in den Boden versickern. Die Stadt Innsbruck lässt beispielsweise in gefährdeten Gebieten vor einem Neubau Bodenbohrungen zur Abklärung durchführen.“

Weitere Diskussionspunkte des Geologentags sind die stark zunehmenden und teils sehr aufwendigen Umweltverträglichkeitsprüfungen, die Wasserrechtsgesetzesnovelle 2011 sowie die von der Tiroler Landesgeologie ausgearbeitete Anwendbarkeit der EU-Wasserrahmen-Richtlinie in den Behördenverfahren.
     
zurück