Frauenministerin eröffnet Tagung zur geschlechtsspezifischen Datenerfassung
für Maßnahmen zur Gewaltprävention
Wien (bpd) - "Österreich hat im Bereich der Gewaltprävention durch die zwei Gewaltschutzgesetze
bereits viel erreicht, aber wir sind noch lange nicht am Ziel", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek
beim Treffen internationaler Gender-Stat-Expertinnen und -Experten zum Thema "Geschlechtsspezifische Datenerfassung
als Voraussetzung für effektive Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen" in Wien.
"Österreich hat sich mit der Unterzeichnung der Europaratskonvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen
Frauen verpflichtet, geschlechtersensible Statistiken im Gewaltbereich zu führen. Eine solche Datenerfassung
ist eine wichtige Voraussetzung für effektive Maßnahmen zur Prävention von Gewalt an Frauen",
so Heinisch-Hosek. In Österreich sei daher eine Arbeitsgruppe eingerichtet worden, um die Datenerfassung und
-verknüpfung zu verbessern. "Als Frauenministerin habe ich außerdem eine Studie zum Thema 'High
Risk-Victims', das betrifft insbesondere Beziehungsmorde an Frauen, in Auftrag gegeben. Damit sollen jene Indikatoren
aus der gerichtlichen Kriminalstatistik herausgefiltert werden, die Frauen zu Hochrisikoopfern machen." Der
Ausbau von Präventionsmaßnahmen sei nötig, um das Risiko von Gewalt in Beziehungen weiter zu minimieren.
"Gewalt in Beziehungen, sowohl an Frauen als auch ihren Kindern, wird leider in vielen Ländern immer
noch tabuisiert. Für viele Frauen ist es sehr schwierig, sich aus solchen Beziehungen zu lösen, egal,
welcher Schicht oder Ethnie sie angehören", so Heinisch-Hosek. Daher sei es erforderlich, sich über
nationale Grenzen hinweg stärker zu vernetzen und über Best-Practice-Modelle auszutauschen. "Fachtagungen
wie die heutige geben der Politik wichtige Anregungen. Wir Politikerinnen und Politiker müssen diese Ergebnisse
in unserer täglichen Arbeit nutzen, um Verbesserungen möglich zu machen." Abschließend dankte
die Frauenministerin all jenen, die sich im Kampf gegen Gewalt engagieren und wünschte den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern eine erfolgreiche Tagung. |