Europäische Kommission gibt grünes Licht für Zusammenschluss – Polnische
Behörden beschließen Gesetz, um Umwandlung von Polbank in eine eigenständige Bank zu ermöglichen
Wien (rbi) - Die Europäische Kommission hat am 30. Juni den geplanten Zusammenschluss der polnischen
Banktöchter der Raiffeisen Bank International AG (RBI) und der EFG Eurobank Ergasias S.A. nach der EU-Fusionskontrollverordnung
freigegeben. Die Europäische Kommission hat festgestellt, dass der Zusammenschluss von Raiffeisen Bank Polska
S.A. (RBPL) und Polbank EFG keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf dem polnischen Banken- und Versicherungsmarkt
aufwirft.
Weiters hat das polnische Parlament das lokale Bankengesetz insofern angepasst, dass es eine Umwandlung der Polbank
EFG von einer Filiale in eine eigene Rechtsperson und lizensierte polnische Bank ermöglicht. Der polnische
Präsident hat diese Gesetzesänderung bereits unterschrieben.
"Die Genehmigung der EU-Wettbewerbsbehörde und die Anpassung des polnischen Bankengesetzes sind zwei
wichtige Schritte auf dem Weg zum Erwerb des Mehrheitsanteils an der Polbank und zur Fusion mit unserer lokalen
Tochter. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir den rechtlichen Abschluss und die operative Fusion im letzten Quartal
dieses Jahres oder im ersten Quartal 2012 wie geplant abschließen werden", sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender
der RBI. Die RBPL steht zu 100 Prozent im Eigentum der RBI.
In Februar 2011 gab die RBI bekannt, dass sie mit Eurobank EFG eine Vereinbarung zum Erwerb eines Mehrheitsanteils
in Höhe von 70 Prozent an Polbank EFG gegen eine Kaufpreiszahlung von EUR 490 Millionen in bar getroffen hatte.
In einem zweiten Schritt werden Eurobank EFG und RBI ihre entsprechenden Anteile (Eurobank EFG 30 Prozent und RBI
70 Prozent) in die RBPL gegen die Gewährung neuer Aktien der RBPL einbringen. Gemäß dieser Transaktionsstruktur
wird die Eurobank EFG – neben der RBI – einen Anteil von 13 Prozent an der RBPL halten. Die operative Fusion von
RBPL und Polbank wird die Transaktion abschließen.
Mit ihrem starken Fokus auf das Privatkundengeschäft ist die Polbank eine ideale Ergänzung zur RBPL,
die sehr gut im Geschäft mit Unternehmenskunden positioniert ist. Die RBI wird durch den Erwerb ihre Position
in der größten Volkswirtschaft Zentraleuropas, die attraktive Wachstumschancen bietet, deutlich stärken.
Die fusionierte Einheit aus RBPL und Polbank wird gemessen an ihren Aktiva (basierend auf den aktuellen Daten)
zur sechstgrößten Kommerzbank Polens aufsteigen und gemessen an den Kundenkrediten Rang vier einnehmen
und mehr als 1 Million Kunden in rund 450 Geschäftsstellen betreuen. |