Wien (statistik austria) - Wie Statistik Austria anhand endgültiger Ergebnisse errechnete, lag der
Gesamtwert der Einfuhren von Waren im Zeitraum Jänner bis Dezember 2010 mit 113,65 Mrd. Euro um 16,5% über
dem Vorjahreswert. Die Ausfuhren von Waren verzeichneten ebenfalls einen Zuwachs, von 16,7% auf 109,37 Mrd. Euro.
In beiden Verkehrsrichtungen erreichte das Handelsvolumen beinahe das bisher stärkste Gesamtjahr 2008 (Einfuhren
95,1%, Ausfuhren 93,1%).
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bezog Österreich im Berichtszeitraum Waren im Wert von
82,35 Mrd. Euro, das entsprach einem Anstieg von 15,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2009. Der Wert der
in diese Länder versandten Waren betrug 77,14 Mrd. Euro, das war um 16,0% mehr als im Vorjahr. Der Außenhandel
mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Gesamtjahr 2009 einen Zuwachs bei den Importen um 19,1% auf 31,31 Mrd.
Euro und bei den Exporten um 18,4% auf 32,23 Mrd. Euro. (siehe Tabelle 1).
Österreich und seine wichtigsten Partnerländer
Die Warenverkehrsbilanz wies im Gesamtjahr 2010 insgesamt ein Minus von 4,28 Mrd. Euro auf. Während die Europäische
Union einen negativen Saldo von 5,20 Mrd. Euro verzeichnete, wurde mit Drittstaaten ein Aktivum von 0,92 Mrd. Euro
erreicht. Deutschland führte mit 10,32 Mrd. Euro die Partnerländer mit den größten Passiva
des österreichischen Außenhandels an, was insbesondere auf die Produktgruppe "Chemische Erzeugnisse"
zurückzuführen war. Es folgten China (-2,62 Mrd. Euro, höchstes Passivum bei "Sonstige Fertigwaren")
und die Niederlande (-1,51 Mrd. Euro, höchstes Passivum bei "Chemische Erzeugnisse"). Die wertmäßig
stärksten Aktiva wurden im Handel mit den Vereinigten Staaten (1,70 Mrd. Euro) und dem Vereinigten Königreich
(1,59 Mrd. Euro) erzielt und waren größtenteils auf die Produktgruppe "Maschinen und Fahrzeuge"
zurückzuführen, das Plus der Handelsbilanz mit Frankreich (1,32 Mrd. Euro) wurde insbesondere von der
Produktgruppe "Bearbeitete Waren" getragen.
Mehr als ein Drittel der gesamten Handelsintensität entfiel 2010 auf Deutschland (Einfuhranteil: 39,5%, Ausfuhranteil:
31,6%), gefolgt von Italien, der Schweiz und der Tschechischen Republik. China verbesserte sich auf Platz 5, die
Vereinigten Staaten sowie Frankreich belegten die Plätze 6 bzw. 7 (siehe Tabelle 2).
Das Handelsvolumen mit den fünf EU-Beitrittskandidaten Island, Kroatien, Mazedonien, Montenegro und der Türkei
zeigte sowohl einfuhrseitig (11,9% auf 1,46 Mrd. Euro) als auch ausfuhrseitig (15,2% auf 2,35 Mrd. Euro) im Gesamtjahr
2010 eine Aufwärtsentwicklung. Insgesamt ergab sich somit ein Einfuhranteil von 1,3% bzw. ein Ausfuhranteil
von 2,2%. |