Ergebnisse der Vorbereitungsgruppe sind wertvolle Basis - Fachwissen und
Fachdidaktik müssen weiter gestärkt werden
Wien (bmwf) - Mit den abschließenden Empfehlungen der Vorbereitungsgruppe unter der Leitung
von Andreas Schnider und Roland Fischer zur "Pädagog/innenbildung Neu" wurde nunmehr eine gute inhaltliche
Basis an die Auftraggeber, das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur sowie das Bundesministerium
für Wissenschaft und Forschung, übergeben. Anlässlich eines gemeinsamen Pressegesprächs mit
Bundesministerin Dr. Claudia Schmied betonte Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle,
dass das vorliegende Ergebnis der Vorbereitungsgruppe ein wertvolles Fundament darstelle, um einen für Österreich
immens wichtigen Prozess konstruktiv und zielstrebig weiter zu führen. "Nur die Besten sollen an unseren
Schulen unterrichten und dafür muss auch das beste Ausbildungssystem zur Verfügung stehen", so Töchterle.
Von den nächsten Schritten erhofft sich der Minister nun ein "neues Denken von Schule, Lehren und Lernen".
Inhaltlicher Kern der Empfehlungen ist die Einbettung der Pädagog/innenbildung in eine der Bologna-Struktur
folgenden Ausbildungsarchitektur, die ein vierjähriges Bachelorstudium und darauf aufbauendes Masterstudium
in Verbindung mit einer grundsätzlich einjährigen Induktionsphase umfasst. Für allgemeine Pädagog/innen
soll dabei je ein Bachelorstudium für den Elementar- und Primarbereich (Altersbereich 0 - 12 Jahre) und den
Sekundarbereich (Altersbereich 8 - 19 Jahre) angeboten werden.
Aufgrund der zentralen Bedeutung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik sieht Töchterle dabei jedenfalls die
Universitäten als federführende Institutionen an, die sich aber genauso wie die Pädagogischen Hochschulen
weiterentwickeln müssen, um den veränderten Herausforderungen zu entsprechen. In diesem Zusammenhang
betonte Minister Töchterle auch die für eine qualitätsvolle Ausbildung unerlässlichen Grundsätze
von Wissenschaftlichkeit, forschungsgeleiteter Lehre und hochschulüblicher Autonomie, die für akademische
Einrichtungen Grundvoraussetzungen seien. "In Kooperation mit den Pädagogischen Hochschulen haben die
Universitäten als Wissensträgerinnen in Sachen Lehrerausbildung einen wesentlichen Beitrag zu leisten.
Dies erachte ich vor allem im Hinblick auf eine künftig noch stärkere Integration der Fachwissenschaften
und unter dem Aspekt der pädagogischen Forschung als unverzichtbar", erklärt der Wissenschaftsminister.
"Das Projekt ist eine große Chance für die Weiterentwicklung einer qualitätsvollen und modernen
Arbeit an unseren Schulen, für unsere Kinder und all jene Menschen, die Schule in Zukunft prägen möchten.
Daher gilt es schon jetzt, die richtigen Partner für dieses längerfristige Projekt zu gewinnen. Dabei
gilt es, auch die besonderen Bedürfnisse in Ballungsräumen und ländlichen Regionen zu berücksichtigen
und bestmöglich zu vereinen", betont Töchterle.
Wissenschaftsminister Töchterle weist nachdrücklich darauf hin, dass in der weiteren inhaltlichen Diskussion
vor allem die Integration der künftigen Träger/innen bzw. auch der Dienstgeber/innen ein zentraler Baustein
eines erfolgreichen Prozesses sei. "Jene, die Lehrer anstellen, sollen auch die entsprechenden Qualifikations-
und Anforderungsprofile vorgeben. Dann sollte es die Aufgabe der Trägerinstitutionen sein, die jeweiligen
Curricula für die differenzierten Formen des Berufsbildes zu gestalten", so Töchterle. "Wichtig
ist mir, dass eine staatliche Überregulierung verhindert und möglichst viel an gestalterischem Freiraum
für die Arbeit der Expertinnen und Experten in den Einrichtungen, insbesondere an den Universitäten,
geschaffen wird", erklärt der Wissenschaftsminister.
Im weiteren Prozess müssen nun neben den rechtlichen Rahmenbedingungen auch die künftige Trägerstruktur
intensiv erörtert werden. Dies sei wesentliche Voraussetzung dafür, das gewünschte Ergebnis gemeinsam
erreichen zu können. "Qualitätssteigerung, Vergleichbarkeit und Durchlässigkeit sollen die
Eckpunkte eines modernen Ausbildungssystems in Österreich sein. All dies soll schlussendlich auch zu einer
höheren Wertigkeit des Berufsbildes beitragen", so Töchterle. |