Aktuelle Maßnahmen im Öffentlichen Verkehr für das südliche Burgenland   

erstellt am
28. 06. 11

Niessl: „Schnelle Verbindungen und bequeme Pendlerstrecken sollen in Kombination mit Effektivität und Sparsamkeit im Südburgenland für ein umfassendes Angebot im Bereich Öffentlichen Verkehr sorgen.“
Eisenstadt (blms) - Um auch im südlichen Burgenland die Verbindungen im Öffentlichen Verkehr zu gewährleisten, wird nun eine genaue Bedarfserhebung und ein Schienengesamtverkehrskonzept durchgeführt, um zu sehen, wo Mankos vorherrschen und auch wo Doppelverkehre einzusparen sind. „Schnelle Verbindungen und bequeme Pendlerstrecken sollen in Kombination mit Effektivität und Sparsamkeit im Südburgenland für ein umfassendes Angebot im Bereich des Öffentlichen Verkehrs sorgen,“ so der Landeshauptmann Hans Niessl bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Verkehrskoordinator Mag. Peter Zinggl in Eisenstadt.

Mehrere Punkte sollen die aktuellen Maßnahmen beinhalten. Das Burgenländische Gesamtverkehrskonzept wird durch ein Schienenverkehrsgesamtkonzept erweitert, das von Land, Bund und ÖBB gemeinsam erstellt wird. „Damit soll eine noch klarere Prioritätensetzung und Beurteilung bei künftigen Infrastrukturausbaumaßnahmen, Effizienzsteigerungsmaßnahmen und Leistungsrücknahmen möglich sein“, betont Landeshauptmann Hans Niessl. Das Schienenverkehrsgesamtkonzept wird im Herbst vorliegen.

Bereits diese Woche liegen die ersten Ergebnisse einer groß angelegten Bedarfserhebung zum öffentlichen Verkehr im Südburgenland vor. Es wurden 650 Telefoninterviews mit Bürgerinnen und Bürgern in zehn südburgenländischen Gemeinden geführt (Bildein, Eberau, Großmürbisch, Güssing, Heiligenbrunn, Inzenhof, Kleinmürbisch, Moschendorf, Strem und Tschanigraben). „Nun sollen gemeinsam mit den Gemeinden im Südburgenland die Ergebnisse evaluiert und bedarfsgerechte Maßnahmen – sowohl auf Gemeindeebene als auch auf Ebene des Landes - erarbeitet werden. Die Frage, die wir uns stellen müssen ist: Muss alles mit Linienverkehr geführt werden, oder gibt es Bereiche, wo die nötigen Fahrgastzahlen für einen Linienverkehr einfach nicht zusammengebracht werden und ein bedarfsorientiertes System mit Gemeindebussen die bessere und effizientere Lösung wäre?“, erläutert der burgenländische Verkehrskoordinator, Mag. Peter Zinggl.

Gesamtverkehrskonzept „Südliches Burgenland“:
Das Burgenländische Gesamtverkehrskonzept soll durch ein eigenes Gesamtverkehrskonzept für das südliche Burgenland ergänzt werden. Dieses Konzept wird gemeinsam mit der Verkehrsverbund Ostregion GmbH unter Einbindung von Verkehrsplanern erstellt. Es soll die neue Verkehrssituation im Südburgenland beurteilt werden und auf Basis des im Burgenländischen Gesamtverkehrskonzept enthaltenen Taktknotenkonzeptes und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Bedarfserhebung eine Optimierung des bestehenden Angebots erfolgen.

Neue Förderrichtlinie betreffend kommunale Regionalverkehrsvorhaben
Demnächst werden Förderrichtlinien präsentiert, die die Bedingungen festlegen, zu denen das Land Regionalverkehrsvorhaben der Gemeinden, insbesondere Gemeindebusse und ergänzende Linienverkehre, durch Übernahme von 25 bis 35 Prozent des Betriebsabgangs unterstützt.

Regionale Mobilität in den Dorferneuerungsrichtlinien
Auf Basis der zuletzt neu beschlossenen Dorferneuerungsrichtlinien können Gemeinden bei der Erstellung von Studien zum Mobilitätsbedarf sowie bei der Anschaffung von Bussen finanziell unterstützt werden.

Bahnstrecke Friedberg – Oberwart: 22 Buspaare bringen als Ersatz Pendler nach Wien
Pendlerverkehre und der Verkehr nach Wien sind durch Ausweitung der Busverkehre sichergestellt. Künftig sind 22 Buspaare täglich auf dieser Strecke im Einsatz. „Die Abfahrtszeiten der neu geführten Busse orientieren sich an jenen des bisherigen Bahnverkehrs. Die Busse sind im Schnitt ca. 15 Minuten früher in Wien als die Bahn. Die Direktzüge nach Wien werden derzeit täglich von ca. 50 und die Busse nach Wien täglich von ca. 750 Pendlern genutzt. Auch der Schülerverkehr ist durch Führung zusätzlicher Busse sichergestellt.
„Mit dem Bus kommen die Pendler schneller und bequemer zu ihren Arbeitsplätzen. Die Kosten für die Eisenbahn belaufen sich pro Jahr auf rund 750.000 Euro - hier muss man im Sinne der Sparsamkeit und der Effektivität genau überprüfen, was sinnvoll ist. Es ist auch geplant, die Busse - zunächst in Form eines Pilotprojektes – auf Ökogas umzustellen. Dies könnte im Burgenland im Zentrum für erneuerbare Energie in Güssing erzeugt werden und damit wäre der Bus auch eines der ökologischsten Fortbewegungsmittel“, so LH Hans Niessl.

Unterstützung für die Gemeinden gibt es durch Beratung durch die Mobilitätszentrale
„Da die Förderungsmöglichkeiten im Bereich Mobilität nicht auf den ersten Blick durchschaubar sind, stellen wir den burgenländischen Gemeinden die Mobilitätszentrale beratend zur Seite. Die Gemeinden können sich über die Förderungsmöglichkeiten individuell beraten lassen und so ein maßgeschneidertes Mobilitätskonzept für ihre Bürgerinnen und Bürger erarbeiten“, meint LH Niessl abschließend.
     
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