Niessl: „Schnelle Verbindungen und bequeme Pendlerstrecken sollen in Kombination mit Effektivität
und Sparsamkeit im Südburgenland für ein umfassendes Angebot im Bereich Öffentlichen Verkehr sorgen.“
Eisenstadt (blms) - Um auch im südlichen Burgenland die Verbindungen im Öffentlichen Verkehr
zu gewährleisten, wird nun eine genaue Bedarfserhebung und ein Schienengesamtverkehrskonzept durchgeführt,
um zu sehen, wo Mankos vorherrschen und auch wo Doppelverkehre einzusparen sind. „Schnelle Verbindungen und bequeme
Pendlerstrecken sollen in Kombination mit Effektivität und Sparsamkeit im Südburgenland für ein
umfassendes Angebot im Bereich des Öffentlichen Verkehrs sorgen,“ so der Landeshauptmann Hans Niessl bei einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit Verkehrskoordinator Mag. Peter Zinggl in Eisenstadt.
Mehrere Punkte sollen die aktuellen Maßnahmen beinhalten. Das Burgenländische Gesamtverkehrskonzept
wird durch ein Schienenverkehrsgesamtkonzept erweitert, das von Land, Bund und ÖBB gemeinsam erstellt wird.
„Damit soll eine noch klarere Prioritätensetzung und Beurteilung bei künftigen Infrastrukturausbaumaßnahmen,
Effizienzsteigerungsmaßnahmen und Leistungsrücknahmen möglich sein“, betont Landeshauptmann Hans
Niessl. Das Schienenverkehrsgesamtkonzept wird im Herbst vorliegen.
Bereits diese Woche liegen die ersten Ergebnisse einer groß angelegten Bedarfserhebung zum öffentlichen
Verkehr im Südburgenland vor. Es wurden 650 Telefoninterviews mit Bürgerinnen und Bürgern in zehn
südburgenländischen Gemeinden geführt (Bildein, Eberau, Großmürbisch, Güssing, Heiligenbrunn,
Inzenhof, Kleinmürbisch, Moschendorf, Strem und Tschanigraben). „Nun sollen gemeinsam mit den Gemeinden im
Südburgenland die Ergebnisse evaluiert und bedarfsgerechte Maßnahmen – sowohl auf Gemeindeebene als
auch auf Ebene des Landes - erarbeitet werden. Die Frage, die wir uns stellen müssen ist: Muss alles mit Linienverkehr
geführt werden, oder gibt es Bereiche, wo die nötigen Fahrgastzahlen für einen Linienverkehr einfach
nicht zusammengebracht werden und ein bedarfsorientiertes System mit Gemeindebussen die bessere und effizientere
Lösung wäre?“, erläutert der burgenländische Verkehrskoordinator, Mag. Peter Zinggl.
Gesamtverkehrskonzept „Südliches Burgenland“:
Das Burgenländische Gesamtverkehrskonzept soll durch ein eigenes Gesamtverkehrskonzept für das
südliche Burgenland ergänzt werden. Dieses Konzept wird gemeinsam mit der Verkehrsverbund Ostregion GmbH
unter Einbindung von Verkehrsplanern erstellt. Es soll die neue Verkehrssituation im Südburgenland beurteilt
werden und auf Basis des im Burgenländischen Gesamtverkehrskonzept enthaltenen Taktknotenkonzeptes und unter
Einbeziehung der Ergebnisse der Bedarfserhebung eine Optimierung des bestehenden Angebots erfolgen.
Neue Förderrichtlinie betreffend kommunale Regionalverkehrsvorhaben
Demnächst werden Förderrichtlinien präsentiert, die die Bedingungen festlegen, zu denen
das Land Regionalverkehrsvorhaben der Gemeinden, insbesondere Gemeindebusse und ergänzende Linienverkehre,
durch Übernahme von 25 bis 35 Prozent des Betriebsabgangs unterstützt.
Regionale Mobilität in den Dorferneuerungsrichtlinien
Auf Basis der zuletzt neu beschlossenen Dorferneuerungsrichtlinien können Gemeinden bei der Erstellung
von Studien zum Mobilitätsbedarf sowie bei der Anschaffung von Bussen finanziell unterstützt werden.
Bahnstrecke Friedberg – Oberwart: 22 Buspaare bringen als Ersatz Pendler nach Wien
Pendlerverkehre und der Verkehr nach Wien sind durch Ausweitung der Busverkehre sichergestellt. Künftig
sind 22 Buspaare täglich auf dieser Strecke im Einsatz. „Die Abfahrtszeiten der neu geführten Busse orientieren
sich an jenen des bisherigen Bahnverkehrs. Die Busse sind im Schnitt ca. 15 Minuten früher in Wien als die
Bahn. Die Direktzüge nach Wien werden derzeit täglich von ca. 50 und die Busse nach Wien täglich
von ca. 750 Pendlern genutzt. Auch der Schülerverkehr ist durch Führung zusätzlicher Busse sichergestellt.
„Mit dem Bus kommen die Pendler schneller und bequemer zu ihren Arbeitsplätzen. Die Kosten für die Eisenbahn
belaufen sich pro Jahr auf rund 750.000 Euro - hier muss man im Sinne der Sparsamkeit und der Effektivität
genau überprüfen, was sinnvoll ist. Es ist auch geplant, die Busse - zunächst in Form eines Pilotprojektes
– auf Ökogas umzustellen. Dies könnte im Burgenland im Zentrum für erneuerbare Energie in Güssing
erzeugt werden und damit wäre der Bus auch eines der ökologischsten Fortbewegungsmittel“, so LH Hans
Niessl.
Unterstützung für die Gemeinden gibt es durch Beratung durch die Mobilitätszentrale
„Da die Förderungsmöglichkeiten im Bereich Mobilität nicht auf den ersten Blick durchschaubar
sind, stellen wir den burgenländischen Gemeinden die Mobilitätszentrale beratend zur Seite. Die Gemeinden
können sich über die Förderungsmöglichkeiten individuell beraten lassen und so ein maßgeschneidertes
Mobilitätskonzept für ihre Bürgerinnen und Bürger erarbeiten“, meint LH Niessl abschließend.
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