LH Pröll: Zusammenarbeit ist beste Kraftquelle
für Entwicklung von Stadt und Land
St. Pölten (nlk) - Vor 25 Jahren fiel die Entscheidung für St. Pölten als Landeshauptstadt
im Rahmen einer Volksbefragung. 61,4 Prozent der niederösterreichischen Stimmberechtigten hatten teilgenommen.
56 Prozent von ihnen sagten "Ja" zu einer eigenen Landeshauptstadt, 44,6 Prozent sprachen sich für
St. Pölten aus. Gefeiert wurde dieses historische Jubiläum am 07.07. mit Festakten im St. Pöltner
Rathaus sowie im NÖ Landtag. Am Freitag und Samstag findet ein großes "Fest für Niederösterreich"
im Regierungsviertel statt.
Am Vormittag wurde zunächst im großen Sitzungssaal des St. Pöltner Rathauses ein Festakt abgehalten.
Zu Wort kamen dabei Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler ebenso wie
die "Hauptstadtväter" Landeshauptmann a. D. Mag. Siegfried Ludwig, Landeshauptmann-Stellvertreter
a. D. Ernst Höger und Bürgermeister a. D. Willi Gruber. Den Festvortrag hielt der bekannte Autor Alfred
Komarek.
"Die Zusammenarbeit ist die beste Kraftquelle für die Entwicklung der Stadt und des Landes", betonte
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll im Gespräch mit dem Moderator Georg Schröder. Rund 3 Milliarden
Euro seien seitens des Landes in der Stadt investiert worden, rund 2,4 Milliarden Euro in die Regionen, bilanzierte
der Landeshauptmann. "Mit der Entwicklung der Stadt wurden im ganzen Land neue Strukturen aufgebaut",
so Pröll, der als wesentliche Zukunftsprojekte das Landesklinikum St. Pölten ("Wir investieren hier
über 500 Millionen Euro") und den Stadionbau mit einer Investitionssumme von 26 Millionen Euro nannte.
Landeshauptmann a. D. Mag. Siegfried Ludwig erzählte vom damaligen Entscheidungsprozess und meinte rückblickend:
"Es ging damals um die Landeshauptstadt, es ging damals aber auch um die Regionen. Heute können wir mit
Stolz auf das gelungene Werk zurückblicken."
"Die Zukunftsgestaltung durch die Kraft der Zusammenarbeit ist ein wesentliches Element des Erfolges",
betonte Landeshauptmann-Stv. a. D. Ernst Höger, der im Rückblick auch die Bedeutung von "Dialogfähigkeit,
Konsensfähigkeit und Respekt voreinander" betonte.
"Es ist ein gutes Werk geworden", zeigte sich auch der damalige St. Pöltner Bürgermeister Willi
Gruber überzeugt. Sein Nachfolger, Mag. Matthias Stadler, bedankte sich "bei allen, die diese Grundsteine
für die Landeshauptstadt gelegt haben", denn man könne "auf ein tolles Fundament aufbauen".
Der Bürgermeister weiters: "Das Landesbewusstsein und das Selbstbewusstsein der Bevölkerung haben
sich durch die Landeshauptstadt deutlich gesteigert."
LH Pröll: "Das Land ist gewachsen, wird geliebt und hat Zukunft" =
Vor 25 Jahren, im Juli 1986, fiel im NÖ Landtag der einstimmige Beschluss für die neue Landeshauptstadt
Niederösterreichs. Dieses historische Jubiläum stand am heutigen Donnerstag im Mittelpunkt der Festsitzung
des NÖ Landtages, an der u. a. auch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann a. D. Mag. Siegfried
Ludwig, Landeshauptmann-Stellvertreter a. D. Ernst Höger und der damalige St. Pöltner Bürgermeister
Willi Gruber teilnahmen.
Die Landeshauptstadt und die Landesentwicklung seien im Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre zu einer "Erfolgsgeschichte"
geworden, sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seiner Festrede. So sei die Hauptstadt-Entscheidung nicht
nur "eine demokratiepolitische Vorzeigeleistung" gewesen, sondern habe auch "einen Entwicklungsschub
im ganzen Land ausgelöst", betonte Pröll. Durch die neue Landeshauptstadt seien "neue Kräfte
im ganzen Land freigesetzt worden", so der Landeshauptmann. Dies vor allem deshalb, "weil zentral in
der Landeshauptstadt investiert wurde und weil gleichzeitig regional im ganzen Land investiert wurde", verwies
Prölll auf rund 3 Milliarden Euro an Investitionen in der Landeshauptstadt und rund 2,4 Milliarden Euro in
den Regionen. "Das gemeinsame Miteinander über Parteigrenzen hinweg hat dem Land unglaublich viel gebracht",
so der Landeshauptmann.
Durch die Hauptstadt-Entscheidung seien auch "wesentliche Zukunftsweichen gestellt" worden, betonte Pröll
weiters. Als Beispiele dafür nannte er zum einen den Bereich der Verwaltung: "Wir haben die Übersiedlung
genutzt für mehr Bürgernähe, modernere Dienstleistung und schnellere Verfahren." Zum anderen
führte er auch den Bereich der Kultur ("In St. Pölten ist ein neuer Kultur-Bezirk entstanden, im
Land ist ein neues Kultur-Klima entstanden.") sowie den Wissenschaftsbereich an: "Niederösterreich
ist heute Universitätsstandort und hat eine Wissenschaftsachse quer durch das Land."
Niederösterreich habe durch die neue Landeshauptstadt an Selbstbewusstsein, Image und Gestaltungsspielraum
gewonnen, so Pröll abschließend: "Dieses Land ist gewachsen, wird geliebt und hat Zukunft."
Der Präsident des NÖ Landtages, Ing. Hans Penz, der zur Feierstunde eingeladen hatte, bezeichnete in
seinen Worten die Hauptstadt-Entscheidung als einen "Modellfall direkter Demokratie in Österreich".
Im Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre könne man "mit Fug und Recht sagen: Wir haben unsere Chance
genutzt."
Als weiterer Festredner sprach der Präsident des Sächsischen Landtages, Matthias Rößler, zum
Thema "Starke Region - starkes Europa." In seiner Rede bezeichnete er den Hauptstadt-Beschluss als "eine
Zäsur von historischen und zukunftsweisenden Dimensionen" und als "Auftakt für eine international
beachtete Entwicklung des Bundeslandes Niederösterreich".
Das Jubiläum "25 Jahre Landeshauptstadt" wird am Freitag und Samstag mit einem großen "Fest
für Niederösterreich" im Landhausviertel gefeiert. Neben vielen musikalischen, kulinarischen und
sportlichen Attraktionen halten auch zahlreiche Institutionen und Einrichtungen "Tage der offenen Tür"
ab. |