Bundesminister Rudolf Hundstorfer und Landesrätin Verena Dunst auf Südburgenland-Tour
- Betriebsbesuche bei Lenzing und Vulcolor
Eisenstadt (blms) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer war am 14.07. gemeinsam mit Landesrätin
Verena Dunst auf Tour durch das Südburgenland. Am Programm standen Betriebsbesuche bei Lenzing Lyocell in
Heiligenkreuz und bei Vulcolor Naturfarben in Güssing. „Beide Unternehmen stehen für Innovation, Forschung
und Modernität, jedoch im Einklang mit den Interessen der Umwelt“, betont Dunst, die auch auf erneuerbare
Energie als Jobmotor verwies. Vor allem die Region Güssing profitiert von innovativen Unternehmen. Auch der
Tourismus ist in den zwei südlichen Bezirken zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.
„Mit aktuell 220 Mitarbeitern hat sich Lenzing zu einem wichtiger Leitbetrieb der Region entwickelt, das Land hat
mit Förderungen dabei mitgeholfen. Auch der Bund hat uns in diesem Bereich immer unterstützt“, so Landesrätin
Verena Dunst. Lenzing ist der drittgrößte Arbeitgeber im Bezirk Jennersdorf. Derzeit wird an der dritten
Ausbaustufe getüftelt. „Aber dazu wäre die Lösung der Energiefrage wichtig. Wir hängen derzeit
zu 85 Prozent am Gas“, sagt Geschäftsführer Dr. Wolfram Kalt. Der Bau der geplanten Reststoffverwertungsanlage
Heiligenkreuz wäre eine solche Lösung.
Die Lenzing AG betreibt am Standort Heiligenkreuz eine Produktionsanlage für Lyocellfaser. Die Jahreskapazität
liegt bei 60.000 Tonnen. Weiters befindet sich am Standort Heiligenkreuz die Energie- und Medienzentrale Heiligenkreuz
(EMZ).
Lenzing Heiligenkreuz wurde im Jahr 2000 mit dem European Award for the Environment ausgezeichnet. Der Award der
durch die Europäischen Kommission alle zwei Jahre verliehen wird, ist eine Auszeichnung für europäische
Unternehmen, denen es gelingt, Innovation, wirtschaftlichen Erfolg und Umweltschutz zu kombinieren und damit einen
außergewöhnlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.
Am Besuchsplan der Südburgenland-Tour des Ministers stand auch die Firma Vulcolor Naturfarben GmbH in Güssing.
Das Unternehmen erzeugt Fruchtsaftkonzentrate und Farbextrakte. Die natürlichen Farbstoffe der Früchte,
zu einem großen Teil werden Holunderbeeren verarbeitet, gelten als „Vitamin des 21 Jahrhunderts“, erklärt
Geschäftsführer Markus Riegler: „Die Farbstoffe schützen Gefäße, wirken entzündungshemmend
und auch ihre antioxidative Wirkung übertrifft herkömmliche Substanzen wie Vitamin E und C deutlich.“
Ausbaupläne werden bereits gewälzt, Ideen für innovative Produkte sind bereits in der Pipeline.
Um die Pläne umzusetzen, soll die Anlage in Güssing eine eigene Forschungsabteilung erhalten: „Es laufen
Verhandlungen mit den Land. Auf Initiative von Landeshauptmann Hans Niessl wurde ja ein Forschungsfonds ins Leben
gerufen. Im Rahmen seiner Förderprogramme wir das Land rund 50 Millionen Euro für Forschung und Innovation
von Klein- bis zu Großbetrieben einsetzen. Die ganze Region profitiert von innovativen Unternehmen wie Lenzing
und Vulcolor“ so Dunst.
Beschäftigungszahlen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf sind ausgezeichnet
„Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich bereits zum 16. Mal in Folge zurückgegangen. Dieser Trend
ist auch im Burgenland zu verzeichnen“, so Bundesminister Rudolf Hundstorfer. Rund 97.000 Burgenländerinnen
und Burgenländer hatten im Juni 2011 einen Arbeitsplatz. Das ist laut AMS Burgenland ein absoluter Beschäftigungsrekord.
Auch die Zahl der AMS-Schulungsteilnehmer ist rückläufig. 1.794 Menschen nutzen das Qualifizierungsangebot
des AMS, das sind um 79 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Der Bund unterstützt uns kräftig.
Alle Qualifizierungsmaßnahmen laufen ja über den Bund, das Land steuert Kofinanzierungen bei“, so Dunst.
Auch die Beschäftigungszahlen in den Bezirken Güssing und Jennersdorf geben Anlass zur Freude. In Güssing
gibt es derzeit 4.026 unselbständig Beschäftigte (Stand Mai 2011), um 79 mehr als vor einem Jahr. In
Jennersdorf sind zurzeit 3.089 Arbeitnehmer unselbständig beschäftigt, im Jahresvergleich ein Plus von
94.
Ausgeblieben sei der von einigen befürchtet große Ansturm von Arbeitnehmern nach der Öffnung des
Arbeitsmarktes am 1. Mai für die EU-Länder die 2004 der Europäischen Union beigetreten, so Hundstorfer.
Vorantreiben will Dunst Maßnahmen rund um erneuerbare Energie sowie die Modellregion Güssing und sie
will, dass weiter in Forschung investiert wird. In die gleiche Kerbe schlägt Hundstorfer: „Das jüngst
beschlossene Ökostromgesetz ist gerade für das Burgenland alles andere als unbedeutend. Erneuerbare Energie
aus Windkraft, Photovoltaik und Biomasse sind ja hier ein bestimmender Faktor. Das Gesetz bringt uns ein Stück
näher hin zur Energieautarkie und zu neuen Beschäftigungsformen. Wir werden zum Beispiel mehr Servicetechniker
benötigen. Wir müssen in Forschung und in Ausbildung investieren.“
Tourismus spielt eine immer größere Rolle
Das Südburgenland ist mittlerweile seit Jahren ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Urlauber aus
dem In- und Ausland. Die Nächtigungszahlen konnten im Bezirk Güssing beispielsweise im Jahr 2010 auf
beinahe 300.000 Übernachtungen gesteigert werden. „Damit ist die Tourismusbranche für den Bezirk ein
unheimlicher Wirtschaftsfaktor geworden“ so Dunst. Bis Ende Mai 2011 konnten im Bezirk Güssing bereits wieder
über 110.000 Übernachtungen gezählt werden. Gemeinsam mit dem Bezirk Jennersdorf ist man bei über
160.000 Übernachtungen. |