Oberösterreich koordiniert Europaregion Donau-Moldau  

erstellt am
14. 07. 11

Sechs Regionen wollen mit einer Stimme sprechen – Grenzüberschreitende Themen Arbeitsmarkt, Wissenschaft und Verkehr
Linz (lk) - Um die Gründung der Europaregion Donau-Moldau voranzutreiben, haben Oberbürgermeister Hans Schaidinger und der Oberpfälzer Bezirkstagspräsident Franz Löffler zum Europaregionstag 2011 nach Regensburg eingeladen. Getagt wurde im Historischen Reichssaal des alten Rathauses, im dem über Jahrhunderte die Reichstage des Heiligen Römischen Reiches stattfanden.

Die Europaregion Donau-Moldau als gemeinsames Anliegen haben politische Vertreter aus Oberösterreich, dem niederösterreichischen Wald- und Mostviertel, den tschechischen Regionen Südböhmen, Pilsen und Vysoc(ina, dem Regierungsbezirk Niederbayern und dem Landkreis Altötting beim Tag der Europaregion in Regensburg in Bayern erneut bekräftigt. Aus Oberösterreich war Landtagspräsident Friedrich Bernhofer in Vertretung von Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl angereist. Nachdem im Vorjahr Krumau und heuer Regensburg als Gastgeber an der Reihe war, wird der Tag der Europaregion Donau-Moldau 2012 in Oberösterreich stattfinden.

In Regensburg wurden bei einer Fachtagung am Sonntag und einer Sitzung des trilateralen Koordinierungsgremiums am Montag mögliche Themen sowie die weitere Vorgangsweise des Projekts "Europaregion Donau-Moldau" erarbeitet. Das Land Oberösterreich nimmt in der Koordination eine federführende Rolle ein.

"Der gemeinsame Arbeitsmarkt und die Vernetzung in Wirtschaft und Wissenschaft sind Bereiche, in denen wir als Mitglieder der Europaregion Donau-Moldau von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit profitieren werden", so Wirtschafts- und Europa-Landesrat Viktor Sigl. "Die Vorteile einer Zusammenarbeit liegen auf der Hand", sind sich Sigl und Bernhofer einig: "Im Wettbewerb mit anderen europäischen Regionen können wir gemeinsam eine starke Position einnehmen."

Der Oö. Delegationsleiter Landtagspräsident Friedrich Bernhofer wies in seinem Statement insbesondere auf die bereits gelebte bilaterale Zusammenarbeit hin:

Zwischen Oberösterreich und Bayern gibt es seit vielen Jahren gemeinsame Projekte
wie zum Beispiel die bayerisch-oberösterreichischen Landesausstellungen 2004 und 2012 oder die Europäischen Festwochen Passau. In den letzten Jahren wurde auch die Kooperation mit Tschechien verstärkt - etwa durch das Tourismusprojekt "Radfahren an Donau und Moldau".

Im Rahmen der Europaregion soll nun die trilaterale Zusammenarbeit zwischen Österreich, Bayern und Tschechien auf breiterer Ebene vorangetrieben werden. Für Bernhofer sind viele Gemeinsamkeiten dafür eine gute Grundlage: Abwechslungsreiche Erholungslandschaften, berühmte Kurorte sowie historische Städte, die zum Teil Weltkulturerbestätten sind. Außerdem handelt es sich um eine der bedeutendsten Bier-Regionen Europas. Die Flüsse Donau und Moldau stehen stellvertretend für diese Region im Herzen Europas.

Durch die Institutionalisierung der Zusammenarbeit verfügt man künftig über eine professionelle Struktur mit einer Stabsstelle und hauptamtlichen Mitarbeitern, mit der die vielen guten Ideen auch umgesetzt werden können. Mit dieser Struktur ist die Region außerdem für eventuelle neue EU-Förderprogramme gerüstet.

Die Politik in allen beteiligten Regionen steht geschlossen hinter der Idee "Europaregion Donau-Moldau". Die Partner sehen die Europaregion auch als Chance, um mit einer Stimme bei nationalstaatlich verankerten Projekten mit grenzüberschreitenden Auswirkungen bei Planung und Realisierung mitreden zu können.
     
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