Mutter-Kind-Pass  

erstellt am
12. 07. 11

 Stöger: Zentrales Werk der Gesundheitsvorsorge wurde noch weiter verbessert
Begleitbroschüre neu gestaltet und um Impfinformationen erweitert
Wien (bgf) - Der Mutter-Kind-Pass, ein zentrales Werk der Gesundheitsvorsorge von Müttern und Kindern, wurde noch weiter verbessert. Die Begleitbroschüre wurde grundlegend neu gestaltet. Das betonte Gesundheitsminister Alois Stöger am 12.07. bei einem Pressegespräch zum Thema "Neuerungen beim Mutter-Kind-Pass: Bessere Informationen für Eltern". Nach der erst kürzlich von Minister Stöger umgesetzten Erweiterung der Leistungen um eine Ultraschalluntersuchung in der Frühschwangerschaft sowie einem HIV- und Zuckertest, stellt die Neugestaltung der Begleitinformationen einen weiteren großen Schritt für die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge von Mutter und Kind - vor und nach der Geburt - dar.

Der Minister wies darauf hin, dass der Mutter-Kind-Pass, der im Jahre 1974 auf Initiative von Bundeskanzler Bruno Kreisky eingeführt wurde, die Säuglingssterblichkeit von 23,5 auf 3,8 Promille reduzieren konnte. Die verbesserten und erweiterten Informationsbroschüren, die dem Mutter-Kind-Pass beiliegen, wurden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), den Österreichischen Frauengesundheitszentren, dem Österreichischen Hebammengremium und dem Berufsverband der Österreichischer PsychologInnen erarbeitet. "Die Informationen wurden von Expertinnen und Experten erarbeitet und befinden sich auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und Forschung. Diese Neuerungen sind ein weiterer wesentlicher Schritt, damit die Gesundheitsvorsorge von Müttern und Kindern in Österreich noch weiter verbessert werden kann", betonte Gesundheitsminister Stöger.

Ulla Konrad, Präsidentin des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen, die ebenfalls an dem Pressegespräch teilnahm, betonte, wie wichtig es sei, dass die psychologische Gesundheit von Mutter und Kind einen wesentlichen Stellenwert in der neuen Informationsbroschüre einnimmt. Schwangerschaft und Geburt stellen die Frauen und ihre Familie nicht nur vor physische, sondern auch psychologische Herausforderungen und hier sei es wichtig zu wissen, an wen man sich wenden kann, um Hilfe und Beratung zu erhalten. Klaus Schmitt, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde wies darauf hin, wie wichtig die Erweiterung um Impfinformationen ist, da in Österreich eine gewisse "Impfmüdigkeit" um sich greife. Als Vertreterin des Österreichischen Hebammengremiums erklärte Brigitte Theierling, dass sie es sehr begrüßt, dass Mütter in der neuen Broschüre, die nun wesentlich übersichtlicher gestaltet sei, auch alle wichtigen Kontaktdaten zu Hebammen in Österreich finden können.

 

Haubner: Stögers Mutter-Kind-Pass ist "Rote Steinzeit"
BZÖ für Weiterentwicklung zu Eltern-Jugend-Pass
Wien (bzö) - "Die von Gesundheitsminister Stöger zum Mutter-Kind-Pass heute präsentierten Neuerungen sind "Rote Steinzeit". Der Mutter-Kind-Pass muss nämlich zu einem Eltern-Jugend-Pass weiterentwickelt werden, der auch an die Familienbeihilfe gekoppelt sein muss. Demnach soll von Geburt an eine gesundheitliche und psychosoziale Begleitung stattfinden - das ist "Orange Zukunft für alle Familien in Österreich", erklärte Familiensprecherin Abg. Ursula Haubner.

Ein solcher Pass wäre ein wichtiger Beitrag, damit nicht erst im Nachhinein und mit viel teureren Maßnahmen auf die wachsende Zahl an jungen Menschen mit psychosozialen Problemen reagiert werden muss. Der Eltern-Jugend-Pass muss einen einheitlichen Katalog von Untersuchungen umfassen. Dazu gehören ständige psychologische Tests der Kinder, um etwa die Anwendung von Gewalt gegen Kinder oder deren Verwahrlosung festzustellen. Vom Haus- oder Schularzt sollen danach begleitende - kostenlose - Therapien eingeleitet werden", erklärte Haubner und weiter: "Die Familienbeihilfe wird immer für den Zeitraum eines Jahres gewährt, bis zur jährlichen Pflichtuntersuchung beim praktischen Arzt oder Schularzt. Um das Einhalten der Untersuchungen sicherzustellen, muss die Auszahlung der Kinderbeihilfe an diese Untersuchungen gekoppelt werden."

 

Psychologenverband begrüßt Hinweis auf Entwicklungspsychologie im Mutter-Kind-Pass
Psychologische Entwicklungsabklärung bereits ab den ersten Lebensmonaten möglich
Wien (boep) - In der neuen Begleitbroschüre des Mutter-Kind-Passes wird erstmals auf die Bedeutung der Entwicklungspsychologie hingewiesen. Ulla Konrad, Präsidentin des Psychologenverbandes begrüßt diesen wichtigen Hinweis. "Säuglinge und Kinder entwickeln sich in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Mit Hilfe von wissenschaftlich überprüften psychologischen Verfahren ist es durch speziell ausgebildete KinderpsychologInnen möglich, die Entwicklung des Säuglings und Kleinkindes bereits ab den ersten Lebensmonaten zu überprüfen und eventuelle Entwicklungsrückstände oder Verhaltensauffälligkeiten zu erkennen", so Konrad.

Mit dem Hinweis auf die Entwicklungspsychologie im Mutter-Kind-Pass wird auf eine langjährige Forderung des BÖP eingegangen. Eltern erhalten wertvolle Informationen, mit denen sie die Entwicklung ihres Kindes einschätzen können. Denn im Kleinkindalter werden die Bereiche der kognitiven Entwicklung wie Denken, Wahrnehmen, Erinnern, Sprachentwicklung, soziale und emotionale Entwicklung überprüft, was Rückschlüsse auf die altersentsprechende Entfaltung erlaubt. In Folge können gezielte Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden und durch ein speziell zusammengestelltes Förderprogramm die Entwicklung des Kindes nachhaltig positiv beeinflusst werden.

"Damit wird dem Kind die Chance auf eine adäquatere Entwicklung gegeben und es kommt dadurch mit den gesellschaftlichen Anforderungen besser zurecht", so Konrad.

Eltern, die die Sorge haben, dass sich ihr Kind in manchen Bereichen langsamer entwickelt oder anders verhält als Gleichaltrige, können sich an die Helpline des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen unter 01 / 504 8000 wenden. Hier werden ihnen speziell ausgebildete KinderpsychologInnen in ihrer Wohnumgebung empfohlen. Allgemeine Informationen zum Nachlesen findet man auch unter http://www.mutter-kind-psychologie.at/
     

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