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Bedeutende Schenkung für Innsbrucker Zeitungsarchiv |
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Innsbruck (universität) - 30.000 Zeitungsartikel aus den vergangenen 50 Jahren hat der Schweizer Sammler
Rolf Thalmann kürzlich dem Innsbrucker Zeitungsarchiv zur deutsch- und fremdsprachigen Literatur (IZA) überlassen.
Es handelt sich dabei um die bisher bedeutendste Schenkung, die den Bestand des IZA um wertvolle Beiträge
aus eidgenössischen Printmedien ergänzt. Als leidenschaftlicher und literaturinteressierter Sammler hat der 1946 in Basel geborene Historiker Dr. Rolf Thalmann seit den 1960er Jahren Zeitungsberichte zu Literatur und Literaturbetrieb aus über 80 Schweizer Printmedien zusammengetragen. Sein Archiv, bestehend aus hundert Schachteln mit 30.000 beschrifteten Zeitungsausschnitten, hat er kürzlich dem Innsbrucker Zeitungsarchiv geschenkt. „Das Schöne an der Sammlung ist, dass sie thematisch und zeitlich deckungsgleich mit unserem Bestand, aber von den Quellen her eben doch ganz anders ist“, sagt der Leiter des IZA, Univ.-Prof. Stefan Neuhaus. „Darüber hinaus ist sie wohlgeordnet“, ergänzt er begeistert. Wichtige Neuzugänge Die neue Sammlung umfasst neben Beiträgen aus bekannten Schweizer Medien auch zahlreiche aus kleineren Zeitungen und Zeitschriften, die noch nicht im Bestand des IZA dokumentiert sind. Laut Schätzungen von Stefan Neuhaus decken sich die Neuzugänge nur zwischen fünf und zehn Prozent mit dem jetzigen Bestand. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IZA werden die Thalmann-Schenkung scannen, beschlagworten und in die online-Datenbank des IZA integrieren. Anfang Juli wurde bereits mit dem aufwändigen Vorhaben begonnen. „Wenn es gut läuft, wird die Digitalisierung eineinhalb Jahre dauern. Mit bereits bewilligten Mitteln des Vizerektorats für Forschung können wir, wofür wir sehr dankbar sind, in etwa die Hälfte digitalisieren“, schildert Stefan Neuhaus. – Die Sammlung bleibt aber auch in Papierform für Recherchearbeiten erhalten und ist bereits jetzt im IZA zugänglich. Sammlerpersönlichkeit Rolf Thalmann, der sich selbst als „eifrigen Zeitungsleser“ beschreibt, der „den dokumentarischen Nutzen von Zeitungsausschnitten schon früh erkannte“, ist von sich aus an das IZA herangetreten, nachdem ihn ein Freund auf die Website des Archivs aufmerksam gemacht hatte. Thalmann studierte in Basel und München Volkskunde, Kirchengeschichte und Kunstgeschichte und promovierte 1975. Er leitete von 1982 bis 2009 die Plakatsammlung des seinerzeitigen Gewerbemuseums Basel, die seit 1996 unter dem Namen „Basler Plakatsammlung“ geführt wird. Er hat selbst kleinere literaturkritische Arbeiten verfasst. Über 1 Million Artikel Das IZA ist die größte universitäre Dokumentationsstelle für Literaturkritik im deutschen Sprachraum und zugleich auch eine Forschungseinrichtung für mediale Literaturvermittlung. Es beheimatet mehr als 1 Million Artikel zur Weltliteratur aus 32 deutschsprachigen Tages- und Wochenzeitungen sowie zahlreiche Jahrgänge von über 70 Kulturzeitschriften und erfüllt eine wichtige Rolle als Gedächtnis der Literaturkritik. |
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Informationen: http://www.uibk.ac.at/iza/ | ||
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