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LR Tommasini im Halbzeitgespräch |
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erstellt am
25. 07. 11
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Bozen (lpa) - Die Erhöhung der Eigenheimquote ist Hauptziel der Wohnbaupolitik von Landesrat Christian
Tommasini. "Eine Eigentumswohnung bedeutet soziale Sicherheit besonders in Krisenzeiten", erklärte
Tommasini am 22.07. beim Mediengespräch zur Legislaturhalbzeit. Damit dieses Ziel leichter erreicht werden
kann, will der Landesrat ein Bauspar-System einführen. |
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Mit Bausparen leichter zum Eigenheim
“Wohnen ist ein Grundrecht und daher muss die Wohnungspolitik dafür sorgen, dass die gesamte Bevölkerung
dieses Grundrecht in Anspruch nehmen kann. Eine gute Wohnungspolitik sorgt für sozialen Zusammenhalt“, ist
Landesrat Tommasini überzeugt.
Die Politik des Wohnbau-Landesrates ruht auf zwei Säulen: der Vermietung von Sozialwohnungen und der Unterstützung
beim Kauf von Wohnungen. Die Sozialwohnungen werden vom Wohnbauinstitut zu sozialen Mietzinsen, die bei Null für
die schwächsten Einkommensgruppen beginnen, vermietet. Außerdem gewährt das Land Mietbeiträge.
Die zweite Säule sind die Beihilfemaßnahmen zur Unterstützung beim Ankauf von privaten Wohnungen
oder Wohnungen in Genossenschaft und Beiträge für die Sanierung von Eigentumswohnungen. Gerade auf diese
zweite Säule will Tommasini in Zukunft ein Augenmerk legen: „Die Förderung der Erstwohnungen habe ich
weiterhin auf meiner Prioritätenliste ganz oben, weil für mich eine Eigentumswohnung soziale Sicherheit
bedeutet, besonders in Krisenzeiten.“
Weil sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren dramatisch verändert haben und
damit sich auch in Zukunft möglichst viele Südtiroler den Traum vom Eigenheim leisten können, arbeitet
Landesrat Tommasini an einem Bausparmodell. „Leider ist die Einführung eines Bausparsystems bei uns in Südtirol
nicht so einfach wie etwa in Deutschland, weil die Steuergesetzgebung eine andere ist. Diesbezüglich würde
uns ein echter Steuerföderalismus helfen. Weil aber ein solcher in der nächsten Zukunft nicht zu erwarten
ist, wir die Landesregierung in Zusammenarbeit mit den Banken ein eigenes System entwickeln“, erklärte Tommasini. |
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2400 Wobi-Wohnungen bis 2015
13.000 Wohnungen werden vom Wohnbauinstitut (Wobi) derzeit verwaltet, bis 2015 sollen weitere 1200 Wohnungen
dazukommen. Insgesamt können sogar 2400 Wohnungen vergeben werden, wie Tommasini bekanntgegeben hat: „1200
Wohnungen werden neu gebaut, 1200 werden frei und können nach einer Sanierung wieder vergeben werden.“ Auch
für den Mittelstand sind Ausschreibungen für den Bau bzw. Kauf von insgesamt 430 Wohnungen auf dem Weg.
„Wir müssen an die Zukunft denken, die uns im Bereich des Wohnens vor besonders große Herausforderungen
stellt, weil die Bedürfnisse der Familien, der jungen Menschen und der älteren Generation andere geworden
sind. Die Landesregierung will in den nächsten fünf Jahren mit 2400 neuen Wobi-Wohnungen und dem Programm
für den Mittelstand diesen Herausforderungen gerecht werden“, so Landesrat Tommasini.
Nachdem das Wobi in der laufenden Legislaturperiode bereits über 900 Wohnungen übergeben konnte, sollen
bis 2015 weitere 2400 dazukommen. Davon müssen bei weitem nicht alle neu gebaut werden. Die Hälfte, also
1200 Wohnungen, wird neu entstehen, die anderen 1200 Wohnungen werden in den kommenden Jahren frei und können
neu vergeben werden oder werden auf dem freien Markt angemietet.
Auch was die Förderung des Mittelstands angeht, geht im Ressort von Landesrat Tommasini einiges weiter. „Bis
Ende des Jahres können wir noch 60 Wohnungen für den Mittelstand im neuen Bozner Stadtviertel in der
Kaiserau vergeben“, so der Landesrat. Außerdem hat Tommasini heute angekündigt, dass die Programme für
den Mittelstand beschleunigt würden: „Für den Bau oder Kauf von 320 Mittelstands-Wohnungen in Bozen,
50 in Meran, 30 in Brixen und ebenso viele in Leifers sind in der Landesregierung bereits die Voraussetzungen geschaffen
worden.“
Die 320 Wohnungen in Bozen sollen im Herbst über drei Ausschreibungen, die vom Wobi durchgeführt werden,
zur Verfügung gestellt werden. Die erste Ausschreibung sieht den Ankauf von unbebauten Grundstücken samt
den entsprechenden Aufträgen vor, über die zweite Ausschreibung erwirbt das Wobi unbebaute Grundstücke
und die dritte Ausschreibung beinhaltet den Kauf von schlüsselfertigen Wohnungen auf dem freien Markt durch
das Wobi. |
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Wobi-Reform geht weiter
Die von der Landesregierung in die Wege geleitete Reorganisation des Wohnbauinstitutes (Wobi) geht weiter.
Der Landesrat hat angekündigt, dass 2012 eine neue Dienstcharta in Kraft tritt, die mehr Transparenz garantieren
soll. Außerdem wird das Wobi künftig seine Ausschreibungen über die zentrale Vergabestelle des
Landes abwickeln.
Erst am vergangenen 1. Juli ist der Ehrenkodex des Wobi in Kraft getreten, der die Beziehungen des Wobi mit seinem
Umfeld regelt. Diese Beziehungen sind vielfältig, denn immerhin betreut das Wobi 13.000 Wohnungen in dem etwa
40.000 Menschen leben und verwaltet jährlich ein Bauvolumen von 70 Millionen Euro.
Doch der Ehrenkodex ist nur ein erster Schritt im Zuge der Reorganisation des Wobi. Landesrat Tommasini hat heute
bereits die nächsten Maßnahmen vorgestellt, die das Wobi noch effizienter und transparenter machen sollen:
„Als nächste Maßnahme wird eine Dienstcharta ausgearbeitet. Damit streben wir eine Verbesserung der
Kommunikation mit den Bürgern an.“ Tommasini hat außerdem angekündigt, dass das Wobi künftig
seine Ausschreibungen über die zentrale Vergabestelle des Landes abwickeln wird, die mit 2012 operativ werden
soll.
Auch was die Wohnbauförderung angeht, setzt Landesrat Tommasini auf eine bessere bzw. schnellere Kommunikation
mit dem Bürger: Er will die Bearbeitungszeiten der Gesuche um 30 Tage verkürzen und dafür sorgen,
dass alle Formulare online zur Verfügung stehen. |
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Südtirols Zukunft ist mehrsprachig
Tommasini hat unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass er in der Mehrsprachigkeit den Schlüssel
für Südtirols Zukunft sieht: „Wir wollen, dass sich alle als Südtiroler fühlen. Das erreichen
wir über die Sprache, denn über sie lernt man auch die Kultur des Mitmenschen kennen.“
Sowohl in der Kultur als auch in der Bildung legt Landesrat Tommasini seinen Schwerpunkt auf das Erlernen von Sprachen.
„Ich glaube, dass sich in den vergangenen 20 bis 30 Jahren ein Mentalitätswechsel in der italienischen Sprachgruppe
vollzogen hat: Die italienischsprachigen Südtiroler haben begonnen, an die Autonomie zu glauben“, so Tommasini.
Damit dieser Mentalitätswechsel von Dauer sei, müsse die Mehrsprachigkeit weiter ausgebaut werden.
„Das Projekt ‚Voluntariat per les llengues’ hat gezeigt, wie groß das Interesse in der Bevölkerung ist,
die andere Landessprache zu lernen. Über 1000 Einschreibungen sprechen für sich“, unterstrich Tommasini
die Bedeutung eines praxisbezogenen Angebots zum Sprachenlernen. Bei „Voluntariat per les llengues“ haben 300 italienischsprachige
Südtiroler mit einem deutschsprachigen Partner deutsch gelernt. „Mit diesem Projekt haben die Teilnehmer aber
nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur des Gesprächspartners kennen gelernt. Und darum geht es zu
guter Letzt“, ist Tommasini überzeugt.
Die Mehrsprachigkeit will Tommasini im Kulturbereich über die geplante dreisprachige Landesbibliothek, gemeinsame
Schulbücher, aber auch mit Kulturinitiativen wie dem Musikwettbewerb „Upload“ oder mit der Bewerbung zur Kulturhauptstadt
2019 fördern. In der Schule ist das intensivierte Sprachenlernen bereits institutionalisiert worden, aber
auch in diesem Bereich soll in Zukunft noch mehr passieren, so der Landesrat: „Als zielführend haben sich
einerseits die Sprachbescheinigungen, andererseits die Partnerschaften mit Schulen mit deutscher Unterrichtssprache
und der Schüleraustausch erwiesen. Wir wollen aber auch das Umfeld einbinden und möchten die Familien
animieren, ihre Kinder beim Erlernen der Sprachen aktiv zu unterstützen.“ |
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Alpini-Treffen 2012 und Kulturhauptstadt 2019
„Die Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2019 ist eine außergewöhnliche Chance für unser Land
und wird die Brückenfunktion Südtirols unterstreichen“, ist der Landesrat überzeugt. Schon im kommenden
Jahr steht Südtirol bzw. Bozen mit dem gesamtstaatlichen Alpini-Treffen ein weiteres Großereignis ins
Haus, das für Tommasini auch kulturellen Charakter haben muss.
Die Kulturpolitik Südtirols hat ihren Blick schon auf das Jahr 2019 gerichtet: Dann soll unser Land im Verbund
mit den übrigen Regionen des Nordosten Italiens und der Stadt Venedig den Ehrentitel Europäische Kulturhauptstadt
tragen. Für Landesrat Tommasini, der die Bewerbung ins Leben gerufen hat und treibende Kraft dahinter ist,
steht fest, dass Südtirol sich 2019 als mehrsprachiger Brückenkopf zwischen Mittel- und Südeuropa
sowie zwischem deutsch- und italienischen Kulturraum profilieren kann. Das Mitglied der Landesregierung will die
Kandidatur aber auch dazu nützen, um die Kultur für die Stärkung des friedlichen Zusammenleben
einzusetzen: „Ich bin zwar der Kulturlandesrat der italienischen Sprachgruppe, glaube aber, dass über die
Kultur eine Durchlässigkeit zur anderen Sprachgruppe geschaffen wird. Der von den Landeskulturabteilungen
aller drei Sprachgruppen auf den Weg gebrachte Landeskulturplan zeigt, wohin der Weg gehen muss und ist ein Meilenstein
auf dem Weg zur Kulturhauptstadt. 2019 kann sich Südtirol als Europa im Kleinen präsentieren.“
Bevor Südtirol allerdings Kulturhauptstadt ist, stehen noch andere Großereignisse an, beispielsweise
das gesamtstaatliche Alpini-Treffen im kommenden Jahr. Am 12. und 13. Mai 2012 werden in Bozen über 300.000
Besucher erwartet. Diese sollen aber nicht nur durch die Straßen von Bozen marschieren oder den Aufmarsch
vom Straßenrand aus beobachten. Landesrat Tommasini möchte aus dem Treffen ein kulturelles Ereignis
machen und dabei auch die deutschsprachigen Südtiroler mit einbeziehen: „Mir liegt sehr daran, dass auch die
deutschsprachigen Südtiroler dieses Ereignis als Fest begreifen und nicht als politische Provokation. Deshalb
wird es rund um das Alpini-Treffen eine Reihe von Rahmenveranstaltungen, eine Ausstellung und einen Bildband geben.
All diese Projekte sollen die Geschichte der Gebirgstruppe ebenso erklären wie die derzeitigen Hilfseinsätze.“ |
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