Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft: Jungunternehmer weniger optimistisch - Aber Mehrzahl
sieht wirtschaftliche Entwicklung auf konstant hohem Niveau
Wien (pwk) - "Nachdem sich die Wirtschaft von der Krise erholt, lässt der Optimismus wieder etwas
nach. Die heimischen Jungunternehmer sehen die wirtschaftliche Entwicklung verstärkt auf einem konstant hohen
Niveau", fasst Markus Roth, Bundesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, das Ergebnis des halbjährlichen
Konjunkturbarometers zusammen. 47% gehen von einer gleichbleibenden Situation aus, ein Drittel erwartet sich eine
Verbesserung. Nur 17% rechnen mit einer Verschlechterung.
Positive Grundstimmung hält
Die positive Grundstimmung der letzten beiden Jahre findet auch heuer zumindest eine mäßige Fortsetzung.
"Unsere Mitglieder bleiben bei ihrer positiven Grundstimmung und der optimistischen Erwartung, gepaart jedoch
mit einer realistischen Einschätzung der Wirtschaftslage" analysiert Roth. Seit der Überwindung
des Stimmungstiefs Ende 2008 bzw. Anfang 2009 (10% Verbesserung, 60% Verschlechterung) herrscht bei den Jungunternehmern
eine positive Grundstimmung, die ihren Höhepunkt Ende 2010 erreichte (47,5% Verbesserung). Auffallend ist,
dass der Pessimismus auf einem niedrigen Niveau (17 % Verschlechterung) stagniert.
Jungunternehmer wollen konstant investieren
Im aktuellen Konjunkturbarometer geben rund 46 Prozent der Jungunternehmer an, weiterhin konstant investieren zu
wollen und ihre Investitionen weder zu erhöhen noch zu senken. Die befragten Mitglieder, die eine Erhöhung
oder eine Senkung der Investitionen ins Auge fassen, halten sich die Waage. Jeweils 25 Prozent tendieren entweder
zu mehr bzw. zu weniger Investitionen. Mit dem Ausklingen der Krise bleiben die Jungunternehmer realistisch und
halten ihre Investitionen konstant.
Konstante Ertragslage und Hoffnung auf Verbesserung
Im Vergleich zum Jänner dieses Jahres (36%) rechnen mehr Jungunternehmer, nämlich 43%, mit einer konstanten
Entwicklung ihrer Ertragslage. Lediglich 30 Prozent der Befragten erwarten sich eine Verbesserung. Das bedeutet
ein Minus von rund 10 Prozent im Vergleich zu Jahresbeginn. 22 Prozent gehen von einer Verschlechterung der Ertragslage
aus. Im Jänner waren 18% dieser Meinung.
Reformstau der Politik bremst Jungunternehmerpotential
"Die stärkere Zurückhaltung und der geringere Optimismus sind das Ergebnis des Reformstaus. Es ist
an der Zeit die Ärmel hochzukrempeln und die großen Reformen im Bereich der Bildung und der Pensionen
endlich konsequent anzugehen", betont Markus Roth. Die Jungunternehmer stünden an einem Scheideweg. "Von
der Politik gibt keine Zeichen, wohin es geht. Jungunternehmer stehen daher vor zwei Möglichkeiten: Einerseits
abzuwarten, denn ohne Reformen kann jede unternehmerische Entscheidung nach hinten losgehen. Andererseits Höchstleitungen
zu bringen, was aber nur mit den richtigen Reformschritten funktionieren kann", stellt Roth fest. Deshalb
brauche es richtige Rahmenbedingungen für junges Wachstum. "Nur mit Reformen kann sich das Jungunternehmerpotential
voll entfalten. Wir brauchen klare Zeichen von der Politik: rasche Umsetzung der 10.000 GmbH, Einführung eines
50.000 Euro Investitionsfreibetrags und die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Venture Capital",
fordert Roth abschließend. |