Normen für Atommülllager sind nett - aber helfen beim Atomausstieg nicht!
Wien (bzö) - "Wir brauchen mehr Kostenwahrheit und vor allem mehr Sicherheit für die noch
in Betrieb stehenden Atomkraftwerke in der EU. Schließlich machen Strahlen nicht vor Grenzen halt und bedrohen
alle Menschen in Europa. Deshalb muss die EU endlich europaweite Sicherheitsnormen und Haftungen für Atomanlagen
festschreiben. Das würde das Aus von Schrottreaktoren weiter beschleunigen und uns ein europäisches Fukushima
ersparen", erklärte BZÖ-Energiesprecher Abg. Mag. Rainer Widmann zum angeblichen Durchbruch des
Agrarministerrates für EU-Atomendlagerstätten.
Wenn Fukushima mitten in Europa passiert wäre, dann hätten hunderttausende Menschen absiedeln müssen.
Nur das Glück im Unglück in Japan - die Hauptwindrichtung aufs offene Meer - hat dort noch weit schlimmeres
verhindert. Seit die USA 1973 verpflichtende Haftpflichtversicherungen mit dreistelligen Deckungssummen in Millionenhöhe
eingeführt haben, wurde dort kein einziges Atomkraftwerk mehr gebaut. Auch müsse man laufende Atomkraftwerke
auf Mindeststandards, wie ein ausreichendes Containment und Ausschluss von Standorten auf Erdbebenzonen prüfen
und so weitere Risikoreaktoren in der EU vom Netz nehmen.
"Der Weg der Kostenwahrheit würde Atomstrom teurer machen, als alle derzeit gängigen erneuerbaren
Energien. Daher her mit Haftpflichtversicherungen für EU-Reaktoren und Endlagerstätten, her mit EU-weit
strengen Sicherheitsauflagen und ein AUS der staatlichen Subventionierung von der Errichtung bis zum Endlager.
Wer die Atomenergie von hinten beim Endlager aufzäumt, anstatt ihr von vorne Kosten und Sicherheit zu verordnen,
wird diese gefährliche Energie nie bezwingen", so Widmann abschließend. |