Kommission fördert Einführung von Kfz-Radarsystemen zur Steigerung der Sicherheit im
Straßenverkehr
Brüssel (ec.europa) - Die Genehmigung zur Nutzung der Frequenzen des 24-GHz-Bands für
Kurzstrecken-Antikollisionsradarsysteme in Kraftfahrzeugen wurde durch einen Beschluss der Kommission bis Ende
2018 verlängert. Mit dieser vorübergehenden Verlängerung wird sichergestellt, dass Kurzstreckenradarsysteme
für Pkw im Einsatz bleiben können, bis die Hersteller eine neue Technik im 79-GHz-Band auf den Markt
bringen. Das 79-GHz-Band war bereits 2004 als Betriebsfrequenz für solche Systeme ausgewiesen worden.
Nur 0,05 % der Pkw in Europa sind mit derartigen Radarsystemen ausgestattet, die derzeit alle im 24-GHz-Band arbeiten.
Dabei handelt es sich hauptsächlich um Luxuswagen. Bei der Entwicklung von Systemen im 79-GHz-Band hatten
die Hersteller Schwierigkeiten, so dass diese Technik im 79-GHz-Band nicht so schnell zur Marktreife gebracht werden
konnte, wie die Branche zunächst geplant hatte. Bis zum ursprünglich vorgesehenen Ende der Nutzung des
24-GHz-Bands im Jahr 2013 wird die neue 79-GHz-Technik daher für eine kommerzielle Markteinführung noch
nicht bereit sein.
Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, sagte dazu:
„Die Kommission hat ein mögliches Hindernis für die Ausstattung der Pkw mit Kollisionsvermeidungssystemen
beseitigt. Nun muss sich die Industrie der Herausforderung stellen und neue Systeme entwickeln. Eine breite Ausstattung
der Autos mit Kurzstreckenradarsystemen würde die Straßenverkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer,
auch die Fußgänger, erhöhen.“
Die Frequenzkoordinierung, mit der eine effiziente Frequenznutzung und eine effektive Verwendung des Funkfrequenzspektrums
im gesamten EU-Binnenmarkt sichergestellt werden soll, ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalen Agenda für
Europa. Die Kommission legte im September 2010 einen Vorschlag für einen Beschluss über ein Programm
für die Funkfrequenzpolitik (FFP-Programm) vor.
Hintergrund
Kfz-Kurzstreckenradarsysteme (SRR) überwachen ständig die Umgebung eines Fahrzeugs und erfassen Hindernisse
wie z. B. andere Autos, Fußgänger oder unbewegliche Gegenstände. Bei weiter Verbreitung könnten
solche Radarsysteme dazu beitragen, die von der EU angestrebte Halbierung der Straßenverkehrstoten zu erreichen.
SRR-Systeme funktionieren ähnlich wie heutige Einpark-Assistenten, haben aber eine größere Reichweite.
Sie sollen die Fahrer vor möglichen Zusammenstößen warnen und sie auf Fußgänger oder
Hindernisse in toten Winkeln aufmerksam machen. Je nach konkreter Anwendung können SRR-Systeme auch automatisch
aktive Sicherheitsmaßnahmen auslösen, beispielsweise ein Nachspannen der Sicherheitsgurte oder ein automatisches
Abbremsen zur Vermeidung oder Abminderung von Zusammenstößen. |