Digitale Agenda   

erstellt am
29. 07. 11

Kommission fördert Einführung von Kfz-Radarsystemen zur Steigerung der Sicherheit im Straßenverkehr
Brüssel (ec.europa) - Die Genehmigung zur Nutzung der Frequenzen des 24-GHz-Bands für Kurzstrecken-Antikollisionsradarsysteme in Kraftfahrzeugen wurde durch einen Beschluss der Kommission bis Ende 2018 verlängert. Mit dieser vorübergehenden Verlängerung wird sichergestellt, dass Kurzstreckenradarsysteme für Pkw im Einsatz bleiben können, bis die Hersteller eine neue Technik im 79-GHz-Band auf den Markt bringen. Das 79-GHz-Band war bereits 2004 als Betriebsfrequenz für solche Systeme ausgewiesen worden.

Nur 0,05 % der Pkw in Europa sind mit derartigen Radarsystemen ausgestattet, die derzeit alle im 24-GHz-Band arbeiten. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Luxuswagen. Bei der Entwicklung von Systemen im 79-GHz-Band hatten die Hersteller Schwierigkeiten, so dass diese Technik im 79-GHz-Band nicht so schnell zur Marktreife gebracht werden konnte, wie die Branche zunächst geplant hatte. Bis zum ursprünglich vorgesehenen Ende der Nutzung des 24-GHz-Bands im Jahr 2013 wird die neue 79-GHz-Technik daher für eine kommerzielle Markteinführung noch nicht bereit sein.

Neelie Kroes, die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission, sagte dazu: „Die Kommission hat ein mögliches Hindernis für die Ausstattung der Pkw mit Kollisionsvermeidungssystemen beseitigt. Nun muss sich die Industrie der Herausforderung stellen und neue Systeme entwickeln. Eine breite Ausstattung der Autos mit Kurzstreckenradarsystemen würde die Straßenverkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, auch die Fußgänger, erhöhen.“

Die Frequenzkoordinierung, mit der eine effiziente Frequenznutzung und eine effektive Verwendung des Funkfrequenzspektrums im gesamten EU-Binnenmarkt sichergestellt werden soll, ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalen Agenda für Europa. Die Kommission legte im September 2010 einen Vorschlag für einen Beschluss über ein Programm für die Funkfrequenzpolitik (FFP-Programm) vor.

Hintergrund
Kfz-Kurzstreckenradarsysteme (SRR) überwachen ständig die Umgebung eines Fahrzeugs und erfassen Hindernisse wie z. B. andere Autos, Fußgänger oder unbewegliche Gegenstände. Bei weiter Verbreitung könnten solche Radarsysteme dazu beitragen, die von der EU angestrebte Halbierung der Straßenverkehrstoten zu erreichen. SRR-Systeme funktionieren ähnlich wie heutige Einpark-Assistenten, haben aber eine größere Reichweite. Sie sollen die Fahrer vor möglichen Zusammenstößen warnen und sie auf Fußgänger oder Hindernisse in toten Winkeln aufmerksam machen. Je nach konkreter Anwendung können SRR-Systeme auch automatisch aktive Sicherheitsmaßnahmen auslösen, beispielsweise ein Nachspannen der Sicherheitsgurte oder ein automatisches Abbremsen zur Vermeidung oder Abminderung von Zusammenstößen.
     
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