Wien (erste group) - Die Erste Group erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2011
stabile Betriebserträge: Der Zinsüberschuss belief sich auf EUR 2.689,8 Mio (erstes Halbjahr 2010: EUR
2.684,8 Mio), wobei der Zinsüberschuss im zweiten Quartal 2011 mit EUR 1.394,1 Mio einen neuen Rekordwert
erreichte. Der Provisionsüberschuss blieb mit EUR 954,9 Mio knapp unter dem guten Vorjahresniveau von EUR
965,0 Mio. Das Handelsergebnis verbesserte sich von EUR 240,0 Mio auf EUR 248,7 Mio (+3,6% im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2010).
Im ersten Halbjahr 2011 stiegen die Verwaltungsaufwendungen trotz höherer Inflationsraten nur um 1,5% auf
EUR 1.926,3 Mio. Das Betriebsergebnis belief sich auf EUR 1.967,1 Mio. (-1,2% gegenüber dem ersten Halbjahr
2010). Die anhaltende Kostendisziplin reflektierend, lag die Kosten-Ertrags-Relation bei 49,5% (erstes Halbjahr
2010: 48,8%).
Die Risikokosten sanken um 13,3% von EUR 1.084,2 Mio bzw. 167 Basispunkte des durchschnittlichen Kundenkreditbestands
im ersten Halbjahr 2010 auf EUR 940,0 Mio bzw. 141 Basispunkte. Besonders positiv verlief die Entwicklung der Kreditqualität
in der Tschechischen Republik, in der Slowakei und in Österreich. Weiterhin belastet blieben die Märkte
mit langsamerer wirtschaftlicher Erholung, Ungarn und Rumänien. Die NPL-Quote, gemessen an den Kundenkrediten,
erhöhte sich zum Ende des ersten Halbjahrs 2011 auf 7,9% (Ende 2010: 7,6%). Die NPL-Deckungsquote verbesserte
sich auf 60,6% (Ende 2010: 60,0%)
Der Periodenüberschuss nach Steuern und Minderheiten stieg im ersten Halbjahr 2011 dank des soliden operativen
Ergebnisses sowie der niedrigeren Risikokosten um 5,2% auf EUR 496,3 Mio. Die Bankensteuern in Österreich
und Ungarn belasteten das Ergebnis im Ausmaß von EUR 95,6 Mio (vor Steuern)
Die Bilanzsumme stieg seit Jahresanfang von EUR 205,9 Mrd um 4,0% auf EUR 214,2 Mrd. Gleichzeitig verbesserte sich
das Kredit-Einlagen-Verhältnis von 113,4% per 31. Dezember 2010 auf 111,0% per 30. Juni 2011. Während
sich der positive Trend bei Kundeneinlagen fortsetzte (+3,2% auf EUR 120,8 Mrd), blieb das Kreditwachstum verhalten.
Das Einlagengeschäft entwickelte sich insbesondere in Österreich und Tschechien positiv, während
das Kreditgeschäft vor allem in der Slowakei zufriedenstellend war.
Das Eigenkapital der Erste Group stieg zum 30. Juni 2011 auf EUR 13,9 Mrd (Jahresende 2010: EUR 13,6 Mrd), das
Core Tier 1-Kapital auf EUR 11,4 Mrd (Jahresende 2010: EUR 11,0 Mrd). Wegen der zögerlichen Wiederbelebung
der Kreditnachfrage blieben die gesamten risikogewichteten Aktiva im Vergleich zum Jahresende 2010 mit EUR 119,7
Mrd weitgehend stabil. Vor Einbeziehung des unterjährigen Gewinns ergab dies eine Tier 1-Quote (bezogen auf
das Gesamtrisiko) von 10,5% (Ende 2010: 10,2%) und eine Core Tier 1-Quote (bezogen auf das Gesamtrisiko) von 9,5%
(Ende 2010: 9,2%).
„Im zweiten Quartal 2011 baute die Erste Group den guten Start ins Geschäftsjahr weiter aus. Das ope-rative
Ergebnis verbesserte sich aufgrund des besten Zinsergebnisses in der Geschichte und einer sta-bilen Kostenbasis
im Quartalsvergleich um 6,3%“, erklärte Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der Erste Group Bank AG, anlässlich
der Präsentation der Ergebnisse für das erste Halbjahr 2011. „Das Geschäftsumfeld im zweiten Quartal
war einerseits durch die Marktverwerfungen in Zusammenhang mit der griechischen Staatsschuldenkrise und andererseits
durch die fortgesetzte Erholung der Wirtschaft in Zentral- und Osteuropa gekennzeichnet. Während sich einige
Länder wie Tschechien, Österreich und die Slowakei sehr gut entwickelten, waren die Bankenmärkte
in Ungarn und Rumänien weiterhin von Wachstumsschwäche geprägt“, so Treichl weiter. „Insgesamt bestätigt
das Ergebnis des zweiten Quar-tals die Stärke der Erste Group, trotz der im internationalen Vergleich außerordentlich
hohen Belastung durch Bankensteuern, Kapital zu generieren.“
Ausblick
Für alle Kernmärkte der Erste Group in Zentral- und Osteuropa wird für 2011 ein signifikantes
Wirt-schaftswachstum erwartet. Während sich dieses in Österreich, in Tschechien und in der Slowakei in
steigender Nachfrage nach Kredit- und Veranlagungsprodukten niederschlagen wird, werden die Ban-kenmärkte
Ungarn und Rumänien nachhinken, da zunächst marktspezifische Themen abgearbeitet wer-den müssen.
In diesem Umfeld sollten stabile Margen, ein beschleunigtes Kreditwachstum, ein solides Provisionser-gebnis sowie
ein unter der Inflationsrate liegendes Kostenwachstum auch im zweiten Halbjahr 2011 zu einem anhaltend robusten
Betriebsergebnis der Erste Group führen. Die Risikokosten werden in Rumä-nien auf dem erhöhten Niveau
bleiben, in Ungarn ist mit einem Anstieg zu rechnen. Gruppenweit sollten die Risikokosten im zweiten Halbjahr 2011
unter jenen des ersten Halbjahres liegen. Insgesamt kann 2011 dank des starken Betriebsergebnisses der Erste Group
mit einer weiteren Stärkung des Kernkapi-tals der Erste Group gerechnet werden, die eine Rückzahlung
des Partizipationskapitals nach Erhalt der notwendigen Genehmigungen möglich macht. |