Sobotka: Netzwerk für die beste Versorgung im Land
St. Pölten (nlk) - Von einem "Netzwerk für die beste Versorgung in Niederösterreich"
sprach Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am 29.07. in den Räumlichkeiten der NÖ Landesklinken-Holding
in St. Pölten, wo er im Rahmen einer Pressekonferenz über aktuelle Entwicklungen im heimischen Notarztwesen
sowie über die Zusammenarbeit zwischen der NÖ Landeskliniken-Holding, den Rettungsorganisationen und
144 Notruf Niederösterreich informierte.
"Für uns in Niederösterreich hat eine fundierte Fachausbildung der Einsatzkräfte höchste
Priorität. Genauso wesentlich sind eine abgestimmte Infrastruktur und die optimale Koordination der Notfalleinsätze:
32 Stützpunkte und 130 Notärzte aus den NÖ Landeskliniken sorgen für die bestmögliche
Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher", präsentierte Sobotka erste
aktuelle Zahlen zum niederösterreichischen Notarztwesen und betonte überdies, dass Niederösterreich
mit Wiener Neustadt, Krems und Ybbsitz über drei Hubschrauberstandorte verfüge, einen weiteren gebe es
in Wien-Asparn. Diese Dichte bezeichnete Sobotka als hervorragend, für die gesamte holländische Bevölkerung
beispielsweise stünde nur die vergleichsweise geringe Zahl von fünf Hubschraubern zur Verfügung.
Weiters führte der Landeshauptmannstellvertreter aus, dass in Niederösterreich im Jahr 2010 insgesamt
36.658 Notarzteinsätze zu verzeichnen waren, von denen rund 16.000 in der Nacht absolviert wurden. 33.578
dieser Einsätze seien bodengebunden erfolgt, Hubschrauber seien 3.080 Mal zum Einsatz gekommen. Die Zahl der
geführten Telefonate habe zuletzt bei 1.689.762 Gesprächen gelegen, wobei die Anrufannahme im Schnitt
nach 4,3 Sekunden erfolgt sei, der Alarmierungabschluss nach 43 Sekunden. "Im Bereich Kommunikation haben
wir uns in den vergangenen Jahren stark verbessert", so Sobotka.
Zuletzt sprach der Landeshauptmannstellvertreter Maßnahmen zur Leistungsverbesserung an und nannte hier konkret
die Optimierung des Notarztwagen- und Notarzteinsatzfahrzeuge-Systems, Maßnahmen zur Rekrutierung neuer,
qualifizierter Notärzte sowie die Ausbildung der Notärzte. Unter anderem soll in diesem Zusammenhang
verstärkt an einer Koordinierung des Sekundärtransportwesens oder der Abstimmung zwischen boden- und
luftgebundenen Systemen gearbeitet werden, ab Herbst 2011 soll es eine gezielte Info-Kampagne für TurnurärztInnen
geben.
Was die Ausbildung der Holding-Notärzte im Land Niederösterreich betrifft, so gibt es mit dem "Curriculum"
und dem "Special Refresher" zwei Neuerungen. Das "Curriculum" enthält künftig u.
a. eine Pflichtschulung, eine Fachschulung auf der Anästhesie, Notarztwagen-Lehrfahrten, ein Simulationstraining
bestimmter Einsatzsituationen oder auch eine Geräteschulung. Beim "Special Refresher" geht es u.
a. um die Einbindung aktiver Notärzte aus den Landeskliniken sowie von Feuerwehr, Polizei und Notruf Niederösterreich
bzw. um die Spezifizierung des Ausbildungsprogramms. Erstmals soll ein solcher "Special Refresher"-Kurs
im Oktober des heurigen Jahres stattfinden, für die Zukunft ist eine Abhaltung zweimal jährlich geplant.
Der "Special Refresher" wird für neu eintretende NotärztInnen obligatorisch sein, mit dieser
Art von verpflichtender Zusatzausbildung für angehende NotärztInnen nimmt das Land Niederösterreich
eine Vorreiterrolle ein.
Seitens der 144 Notruf Niederösterreich GmbH brachte Geschäftsführer Mag. (FH) Thomas Pöchacker
zur Kenntnis, dass man derzeit an diversen Qualitätssteigerungsmaßnahmen arbeite, beispielsweise im
Rahmen eines Forschungsprojekts, das gemeinsam mit der Med Uni Wien durchgeführt werde. Seitens der Rettungsorganisationen
werde momentan intensiv in die GPS-Verortung investiert, sodass künftig eine bessere Lokalisierung der Fahrzeuge
und damit deren Insassen möglich seien. |