Prammer: Es gibt keine echte Demokratie ohne Geschlechtergerechtigkeit   

erstellt am
29. 07. 11

Nationalratspräsidentin betont beim IUSY World Festival Vorreiterrolle Österreichs gegen häusliche Gewalt
Wien (sk) - Nationalratspräsidentin Barbara Prammer war am Abend des 28.07. beim Weltfestival der Sozialistischen Jugend am Attersee (OÖ) zu Gast. Gemeinsam mit der Frauenvorsitzenden der Sozialistischen Internationale, Pia Locatelli aus Italien, und IUSY-Vizepräsidentin Vuyisma Tulelo aus Südafrika diskutierte Prammer über Geschlechtergerechtigkeit und Menschenrechte. Prammer betonte, dass es notwendig sei, ständig für Frauenrechte zu kämpfen, um möglichen Rückschritten vorzubeugen. "Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass der Weg für mehr Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern auch umgekehrt werden kann. Das haben wir im Jahr 2000 erlebt, als Schwarz-Blau in die Regierung gekommen ist", sagte Prammer. Es gebe keine echte Demokratie, solange Geschlechtergerechtigkeit nicht Realität sei, so die Nationalratspräsidentin.

Prammer betonte die Vorreiterrolle von Österreich bei den Maßnahmen gegen häusliche Gewalt. Mit dem Gewaltschutzgesetz von 1997 sei Österreich das erste Land weltweit gewesen, das die Wegweisung des Gewalttäters aus dem gemeinsamen Haushalt gesetzlich verankert hat. Andere Länder seien erstaunt gewesen, dass in Österreich der Mann, der in den meisten Fällen den gemeinsamen Wohnsitz besitze, diesen verlassen müsse, erzählte Prammer. "Der Schutz von Frauen vor Gewalt hat gegenüber dem Besitz eines Hauses oder einer Wohnung Priorität", bekräftigte die Nationalratspräsidentin.
     
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