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Kosovo-Konflikt |
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erstellt am
28. 07. 11
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Spindelegger:
Konflikt kann nur am Verhandlungstisch gelöst werden
Außenminister besorgt über Gewalt an kosovarisch-serbischer Grenze
Wien (bmeia) - Besorgt zeigt sich Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger angesichts
der angespannten Situation im Konflikt um die beiden Grenzübergänge im Norden Kosovos. "Der jüngste
Gewaltausbruch im nördlichen Kosovo, der unter anderem das Leben eines kosovarischen Polizisten gefordert
hat, ist völlig inakzeptabel und wird von Österreich klar verurteilt. Ich rufe die Regierungen beider
Länder auf, zur Deeskalation der Situation beizutragen und Ruhe und Sicherheit wiederherzustellen", so
Spindelegger.
In der Nacht auf Donnerstag haben maskierte Angreifer den Grenzübergang Jarinje, der seit zwei Tagen von der
kosovarischen Polizei sowie Einheiten der internationalen KFOR-Truppen bzw. der EU Rechtstaatlichkeitsmission EULEX
kontrolliert wird, mit Molotow-Cocktails in Brand gesteckt. Auch sind Schüsse auf KFOR-Soldaten abgegeben
worden. Das österreichische Außenministerium beobachtet die Situation sehr genau. Generalsekretär
Johannes Kyrle wurde heute vom Stellvertretenden NATO-Oberbefehlshaber für Europa (DSACEUR), General Sir Richard
Shirreff, über die aktuellen Ereignisse persönlich informiert. Shirreff dankte Österreich ausdrücklich
für sein Engagement in der Kosovo-Friedenstruppe KFOR, wo Österreich mit rund 470 Soldaten das größte
Kontingent eines Nicht-NATO-Staates stellt.
"Die Verantwortungsträger auf beiden Seiten der Grenze müssen alles unternehmen, um weitere Ausschreitungen
zu vermeiden. Kosovo und Serbien können ihre bilateralen Probleme nicht durch gegenseitige Schuldzuweisungen,
Provokation und Gewalt lösen" betonte Außenminister Spindelegger. "Die Fortschritte, die in
den letzten Wochen im Rahmen des von der EU koordinierten Dialogs erzielt wurden, dürfen nicht wieder in Frage
gestellt werden. Die Regierungen in Belgrad und Pristina sind aufgerufen, die Politik von der Straße zu holen
und ohne Verzögerungen wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren", so Spindelegger abschließend. |
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Swoboda: Gespräche zwischen Serbien und Kosovo müssen fortgesetzt werden
Nur dann Annäherung an die Europäische Union möglich
Wien (sk) - Bezugnehmend auf den Grenzkonflikt zwischen Serbien und Kosovo betont der EU-Abgeordnete Hannes
Swoboda, dass beide Länder einseitige Aktionen sofort einstellen müssen. Zu begrüßen sei,
dass in Serbien die Parlamentsparteien das Niederbrennen des Grenzübergangs Jarinje ausnahmslos verurteilt
haben. "Beide Länder hätten viel zu verlieren, wenn man nicht zu einer Lösung kommt: Serbien
steht vor der Anerkennung als Beitrittskandidat und der Kosovo vor einer Road Map für die Visaliberalisierung.
Diese Entscheidungen der EU würden für die Bevölkerung der beiden Länder große Fortschritte
bedeuten", so Swoboda, Vorsitzender der Balkan-Arbeitsgruppe im Außenpolitischen Ausschuss, gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst.
"Sowohl die Anerkennung Serbiens als Beitrittskandidat als auch die Vorbereitung der Visaliberalisierung für
den Kosovo hängen aber vom Verhalten der beiden Länder in den nächsten Wochen und Monaten ab. Die
Rückkehr zum Verhandlungstisch, konstruktive Gespräche und konkrete Vereinbarungen sind die Voraussetzung
für ein Entgegenkommen der EU", sagt Swoboda. Nun gehe es darum, dass beide Länder "Geduld
und Reife" zeigen und die so positiv begonnenen Gespräche unter Leitung der Europäischen Union fortsetzen.
"Es gibt keine Alternative zu diesem Weg, jedenfalls führt kein anderer Weg zu einer Annäherung
an die EU", so der Europaparlamentarier. |
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Strache: Autonomie für den Kosovo
UNO Sondersitzung notwendig
Wien (fpd) - "Der serbische Nordteil des Kosovo muss den Autonomiestatus erhalten", forderte
der freiheitliche Bundesparteiobmann HC Strache. Dazu sei eine Sondersitzung des UNO-Sicherheitsrates dringend
notwendig, so Strache. Es brauche endlich eine faire Lösung für das historische serbische Herzstück
im Kosovo, um damit nachhaltig Frieden in dieser Region zu sichern, forderte Strache. "Serbien hat das Recht
auf eine annehmbare Lösung", so Strache, der in der willkürlichen Grenzziehung Konfliktpotential
sieht. "Nur wenn auch die Rechte Serbiens und die Rechte der Serben anerkannt werden besteht eine Chance auf
Frieden", betonte Strache, der sich eine rasche Lösung des Konfliktes erwartet.
Das sei die EU Serbien schuldig, zumal Serbien in der Vergangenheit nicht sehr freundlich von Brüssel behandelt
worden sei, so Strache. Ebenso müsse auch der serbischen Republik Bosnien die Selbstbestimmung eingeräumt
werden. |
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Lunacek: EU muss Serbien umgehend zurück an den Verhandlungstisch drängen
Grüne: Ohne eine Lösung des Handelsstreits im Dialogprozess mit Kosovo bleibt
die Gefahr einer Eskalation bestehen
Wien (grüne) - "Wohin Blockade und Gesprächsverweigerung im serbisch-kosovarischen Dialogprozess
führen, hat die Eskalation der Situation im Nordkosovo mit einem Toten und einem Verletzten auf erschütternde
Weise gezeigt. Die serbische Blockadehaltung im Dialog mit dem Kosovo in der Vorwoche war der Auslöser für
diesen aktuellen Grenzstreit, der sich daraufhin durch eine inadäquate Reaktion Pristinas derartig gefährlich
zuspitzen konnte. Jetzt liegt es an Serbien, seine Nicht-Anerkennung kosovarischer Zollstempel zu beenden. Die
EU und die Mitgliedsstaaten, insbesondere Österreich, müssen den Druck auf Serbien erhöhen, damit
Belgrad die im Vorjahr im UNO-Rahmen vereinbarten gutnachbarschaftlichen Beziehungen mit dem Kosovo endlich umsetzt.
Das bedeutet, dass die politisch Verantwortlichen in Belgrad und Pristina umgehend an den Verhandlungstisch zurückkehren
und mit konstruktiver Zusammenarbeit die Ursachen für derartige Gewaltausbrüche bekämpfen",
sagt Ulrike Lunacek, außenpolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion und Kosovo-Berichterstatterin
des Europaparlaments nachdem der Grenzstreit zwischen Kosovo und Serbien in den vergangenen Tagen eskaliert ist.
Lunacek: "Die serbische Nicht-Anerkennung kosovarischer Zollstempel fügt der Wirtschaft im Kosovo schweren
Schaden zu. Umgekehrt profitiert aber die serbische Wirtschaft sehr wohl von den Handelsbeziehungen mit dem Kosovo.
Die Exporte Serbiens in den Kosovo sind seit der Unabhängigkeit Pristinas im Jahr 2008 um 30 Prozent gestiegen.
Sollte Belgrad im Dialog mit dem Kosovo keine großen Fortschritte erzielen und den Dialog weiterhin einseitig
blockieren, darf es auch keinen offiziellen EU-Kandidatenstatus für Serbien geben - darauf hat auch bereits
EU-Erweiterungskommissar Füle hingewiesen. Daran ändert auch die Festnahme des letzen gesuchten serbischen
Kriegsverbrechers Goran Hadzic in der Vorwoche nichts. Denn genauso wichtig wie die Aufarbeitung der Vergangenheit
am Westbalkan, ist die gemeinsame Zukunft für die Länder in dieser Region - ohne einen konstruktiven
Dialog zwischen Serbien und Kosovo ist diese Zukunft aber nicht zu erreichen." |
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