Brüssel (ec.europa) - Der letzte Automobilpreisbericht der Europäischen Kommission zeigt, dass
die realen Preise 2010 in der gesamten Europäischen Union um 2,5 % gesunken sind. Die Listenpreise für
Neuwagen haben sich ebenfalls leicht angenähert. Diese langfristigen Preisentwicklungen bestätigen die
Entscheidung der Kommission im Jahr 2010, spezifische Wettbewerbsregeln für den Verkauf von Neuwagen nicht
mehr als gerechtfertigt zu erachten.
„Es ist schön zu sehen, dass die Verbraucher in Europa vom Wettbewerb auf den Märkten für den Verkauf
von Neuwagen profitieren und die realen Preise auch künftig deutlich sinken werden. Die weitere Verringerung
der Preisunterschiede zwischen Mitgliedstaaten ist ein positiver Indikator für den grenzüberschreitenden
Wettbewerb. Ich freue mich auch, dass sich der Anstieg der EU-weiten realen Preise für Reparatur- und Wartungsdienste
erstmals seit zehn Jahren nicht fortgesetzt hat, denn dies ist ein Zeichen dafür, dass die Branche die neuen
Spielregeln verstanden hat“, erklärte der für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsident der
Kommission Joaquín Almunia.
Die Preisunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind laut den Preislisten der Automobilhersteller allgemein
zurückgegangen. In manchen Fällen bestehen jedoch nach wie vor große Unterschiede, die Verbrauchern,
die ihr Auto in einem anderen Mitgliedstaat kaufen, große Einsparungen ermöglichen. Innerhalb des Euro-Währungsgebiets
blieb der Indikator für den Preisunterschied unverändert (siehe Tabelle 1).
Der EU-Preisindex für Pkw (der die von Verbrauchern gezahlten nominalen Preise einschließlich Rabatten,
MwSt und Zulassungssteuern enthält) stieg lediglich um 0,3 %, während bei den allgemeinen Verbraucherpreisen
ein Anstieg um 2,8 % zu beobachten war. Dies bedeutet, dass die realen Pkw-Preise deutlich sanken, d. h. um 2,5
% niedriger lagen als im Vorjahr.
Insgesamt 24 EU-Länder verzeichneten einen Rückgang der realen Pkw-Preise (siehe Tabelle 1). In zwei
Mitgliedstaaten – Italien und Malta – waren die Preise stabil (+0,2 %). In Portugal stiegen die Preise zwar (+2,6
%), doch dort profitierten die Käufer im Vorjahr von einem überdurchschnittlichen Rückgang der realen
PKW-Preise (-6.47%)"
Der Rückgang der realen Preise war in der Slowakei (-17,4 %), Bulgarien (-13,5 %), Slowenien (-11,6 %) und
der Tschechischen Republik (-9,0 %) besonders stark. In Polen sanken die Preise um 5,6 %. Ein Blick auf die großen
Märkte zeigt, dass die realen Preise im Vereinigten Königreich am stärksten sanken (-3,7 %), während
der Preisrückgang in Deutschland, Spanien und Frankreich bescheidener ausfiel (-1,9 %, -1,6 % bzw. -0,9 %).
Mit dem Rückgang der realen Pkw-Preise in den EU-Mitgliedstaaten setzt sich ein Trend fort, der seit mehr
als zehn Jahren zu beobachten ist und deutlich macht, dass der Wettbewerb zwischen den Automobilherstellern auf
dem Markt für Neuwagen funktioniert.
Die realen Preise für Reparatur- und Wartungsleistungen, die in den vergangenen zehn Jahren stärker als
inflationsbedingt anstiegen, erhöhten sich 2010 nicht.
Der Automobilpreisbericht
Der Automobilpreisbericht ist Teil der Maßnahmen der Kommission zur Überwachung des Kfz-Sektors. Er
enthält die Listenpreise der 89 meistverkauften Pkw-Modelle von 26 Marken in der EU. Anhand des Berichts können
die Verbraucher die Automobilpreise in den EU-Mitgliedstaaten vergleichen und die Vorteile des Binnenmarkts nutzen.
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