Bozen (lpa) - Die Stellenwahl für die unbefristete Aufnahme von Lehrpersonen an den deutschen Grund-,
Mittel- und Oberschulen fand am 03.08. am Bozner Humanistischen Gymnasium „Walther von der Vogelweide“ statt. Insgesamt
128 Lehrpersonen erhielten einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Die Lehrpersonen, die heute einen unbefristeten Arbeitsvertrag abschließen konnten, hatten bislang zum Teil
bis zu zehn Jahre lang mit befristeten Arbeitsverträgen unterrichtet. Der Großteil der aufgenommenen
Lehrpersonen wird in der Grundschule unterrichten. Mit 74 Klassenlehrerinnen konnten heuer so viele Grundschullehrerinnen
aufgenommen werden wie schon lange nicht mehr, heißt es aus dem deutschen Schulamt. „Der Grund dafür
liegt darin, dass heuer wesentlich mehr Lehrpersonen der Grundschule als sonst in den Ruhestand treten werden“,
berichtet Stephan Tschigg, der im Deutschen Schulamt für die Aufnahme des Lehrpersonals zuständig ist.
Höher als sonst ist auch die Anzahl der Zweitsprachlehrer in der Grundschule, die sich um eine unbefristete
Anstellung bewerben.
Insgesamt 16 Lehrpersonen erhielten einen unbefristeten Arbeitsvertrag für den Unterricht an Mittelschulen
und acht Lehrpersonen für den Unterricht an Oberschulen. „Diese im Vergleich zur Grundschule eher niedrigen
Zahlen sind unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass die neue Ausbildung der Mittel- und Oberschullehrer
immer noch ausständig ist“, sagt Bildungslandesrätin Sabina Kasslatter Mur. Diesbezüglich warte
man immer noch auf eine klare Antwort aus Rom, so Kasslatter Mur.
Mit 37 Prozent konnte heute mehr als ein Drittel der angebotenen Stellen besetzt werden. Die restlichen Stellen
werden in den nächsten Wochen mit befristeten Verträgen (Supplenzen) besetzt.
Bei dieser Stellenwahl bewährten sich laut deutschem Schulamt die Regelungen, die in den vergangenen Jahren
eingeführt und verbessert worden sind. Zum einen gestattet der Landeszusatzstellenplan ein zusätzliches
Kontingent an Stellen für die unbefristete Aufnahme jener Lehrpersonen zu schaffen, die seit vielen Jahren
ganzjährige Abwesenheiten besetzen. „Dadurch können wir einerseits die didaktische Kontinuität an
den Schulen stärken und den Lehrpersonen eine größere Sicherheit bieten“, betont die Bildungslandesrätin.
Zum anderen konnten die Lehrpersonen auch Reststunden für die Ableistung des Probejahres wählen oder
können ihr Probejahr auch auf einer besetzten Stelle ableisten sowie um Teilzeit ansuchen. „Solche Maßnahmen
sind wichtig, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern“, hebt Kasslatter Mur hervor. |