Genau neun Jahre nach Hochwasserkatastrophe: An der Krems weiteres Projekt gestartet - 500
Millionen Programm bringt mehr Sicherheit, mehr Jobs und mehr Natur.
Linz (lk) - "Als weiteren Meilenstein zum Schutz gegen drohende Hochwasserkatastrophen",
so Wasser-Landesrat Rudi Anschober. Anschober eröffnete am 11.08. das 453. Schutzprojekt, neuerlich in einem
von der Katastrophe vor 9 Jahren besonders dramatisch betroffenen Gebiet an der Krems im Bereich Nöstlbach-Weißenberg.
Neun Jahre nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe werden damit bereits 453 naturnahe Schutzmaßnahmen
fertig oder sind derzeit im Bau. Die umfangreichen ökologischen Maßnahmen schützen die Gemeinden
St. Marien, Neuhofen und Ansfelden. Bis zur Fertigstellung von größeren Rückhaltebecken im Oberlauf
(Krems Au) muss für den Hochwasserschutz Nöstlbach-Weißenberg noch eine ca 1,8 Kilometer lange
temporäre Mauer gebaut werden.
Das Projekt Hochwasserschutz Nöstlbach-Weißenberg ist beispielgebend für den neuen, mit Amtsantritt
von Umwelt- und Wasser-Landesrat Rudi Anschober vor acht Jahren praktizierten Stil des Hochwasserschutzes: Lineare
harte Maßnahmen nur mehr dort, wo dies unausweichlich ist, weil der Platz fehlt, im Regelfall aber Aufsaugung
der Fliessgewässer, Renaturierung und Ökologisierung der Gewässer als Tempobremse für den Hochwasserschutz,
mehr Raum in die früher häufig dramatisch eingeengten Gewässer. Es besteht aus mehreren baulichen
Komponenten, die sich in ihrer Gesamtheit positiv auf den Hochwasserabfluss in der Krems und ihren Vorländern
auswirken:
- Errichtung von Dämmen im linken und rechten Vorland der Krems vor den Siedlungsgebieten Nöstlbach-Weißenberg
normal zu Fließrichtung
- Aufweitung der Flussbettes durch Absenkung des Geländes bzw. Ersatz der Uferböschungen durch Trockensteinmauern
- Errichtung einer Stahlbetonmauer bzw. eines Dammes entlang des Pachersdorferbaches
- Errichtung eines temporären Schutzes entlang der Kremsufer in Form von mobilen Betonelementen (Diese werden
nach Umsetzung der geplanten Rückhaltebecken im Oberlauf der Krems wieder rückgebaut).
Entsprechend dem heutigen Stand des Wasserbaus werden zusätzlich auch gewässerökologische Verbesserungsmaßnahmen
durchgeführt:
- Strukturierung der im Aufweitungsbereich neu zu schaffenden Mittelwasserrinne in der Krems
- Ökologische Gestaltung des Stauraums der Wehranlage Ecker
- Renaturierung und Umlegung des Pachersdorferbaches sowie des Seilerbaches
Nach Umsetzung der Maßnahmen ist der Hochwasserschutz für das Siedlungsgebiet Nöstlbach-Weißenberg
bis zu Hochwasserereignissen der Jährlichkeit 100 gegeben.
Die Gesamtkosten von ca. 4,3 Millionen Euro werden zu 40 Prozent vom Lebensministerium, zu 40 Prozent vom Land
Oberösterreich und zu 20 Prozent vom Wasserverband Unteres Kremstal getragen.
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