Initiative "Eisenstadt e-mobilisiert" nimmt Betrieb auf
Eisenstadt (magistrat) - Seit 2010 ist Eisenstadt eine von fünf E-Mobilitäts-Modellregionen
in Österreich. Ziel des Projekts "Eisenstadt e-mobilisiert" ist ein innovatives und umweltfreundliches
Mobilitätssystem für die Landeshauptstadt zu entwickeln. Mit der Gründung der Eisenstadt e-mobilisiert
GmbH durch BEWAG, Freistadt Eisenstadt und Raiffeisen Leasing wurde der rechtliche Rahmen für die Investitionen
in der Modellregion geschaffen und beginnt nun die Umsetzung des Projekts.
"Elektromobilität ist für Städte das Zukunftsthema", betont Bürgermeisterin Andrea
Fraunschiel. "Denn die Zukunft der Mobilität muss klimafreundlich sein." In E-Mobilitäts-Modellregionen
werden wichtige Erfahrungen für die breite Markteinführung von E-Mobilität gewonnen. Unterschiedliche
Zielgruppen, geografische und demografische Voraussetzungen sowie Geschäftsmodelle werden erprobt und bereiten
Österreich für den unaufhaltbaren Megatrend E-Mobilität vor. Als Wirtschaftszentrum, Schul- und
Einkaufsstadt sowie Einpendlergemeinde ist Eisenstadt ein idealer Standort, um Elektromobilität nachhaltig
auf verschiedenen Ebenen einzuführen.
Fraunschiel: "Der Einsatz von E-Fahrzeugen ist ein wichtiger Schritt zu noch mehr Lebensqualität in unserer
Stadt. Wir brauchen marktfähige Produkte, die sich auch unter Alltagsbedingungen bewähren. Und da stellen
sich wichtige Fragen: Werden die E-Fahrzeuge von den Nutzern angenommen? Sind sie zufrieden? Welche Auswirkungen
haben die E-Flitzer auf die Umwelt? Wir wollen keine E-Fahrzeuge auf dem Reißbrett, sondern auf der Straße.
Damit sichern wir nicht nur Mobilität, sondern auch die Arbeitsplätze der Zukunft."
Für ein besseres Klima sorgen
Eisenstadt wird Vorreiter bei E-Taxi-Modellen - 250.000 fossile Fahrten sollen Schritt für Schritt
elektrifiziert werden. Neben der Optimierung des Pendlerverkehrs ist das Modell des Bike-Sharing besonders interessant:
Rund 80% der täglichen Verkehrswahl wird zu Hause getroffen. Durch Bike-Sharing bei Wohnhausanlagen soll fossiler
innerstädtischer Verkehr durch kostengünstig gemietete Bikes, Scooter und City-Cars vermieden werden.
Die Bewohner solcher Anlagen können sich die Fahrzeuge einfach nach Bedarf flexibel ausleihen.
Darüber hinaus werden saubere Autos im Stadtgebiet von Eisenstadt ab Jänner gratis parken. "Auch
die Anschaffung von alternativ betriebenen Fahrzeugen fördern wir kräftig, um für Betriebe und Bürger
Anreize zum Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge zu geben. Denn Klimaschutz ist uns sehr wichtig - mit unserer
Modellregion setzen wir nachhaltige Impulse. Mit den Fördergeldern des Klima- und Energiefonds, die in den
kommenden drei Jahren in die Region fließen, bauen wir unsere starke Position im Bereich der E-Mobilität
weiter aus", erklärt Fraunschiel.
Für die operative Abwicklung all dieser Ziele wurde von den beteiligten Projektpartnern die Betreibergesellschaft
"Eisenstadt e-mobilisiert GmbH" gegründet. "Gemeinsam haben wir in den vergangenen 14 Monaten
intensiv an unseren Konzepten gearbeitet und bereits eine Reihe konkreter Aktivitäten gesetzt, um die Modellregion
fit für die Elektromobilität zu machen. Jetzt sind wir soweit, emissonsfreie Mobilität in Eisenstadt
Schritt für Schritt in die Realität umzusetzen", so Fraunschiel weiter.
BEWAG hält Mehrheit an GmbH
Mit der Unterschrift zum Gesellschaftsvertrag wurde mit 9. August 2011 die Eisenstadt e-mobilisiert GmbH
gegründet. Sie ist die Betreibergesellschaft zur Elektromobilitätsmodellregion Eisenstadt, an der die
BEWAG 51 % hält. Weitere Gesellschafter sind die Freistadt Eisenstadt mit 29 % und die Raiffeisen Leasing
GmbH mit 20 %.
Alles in allem wird in Eisenstadt ein Fuhrpark von 23 Elektroautos, 20 Elektromopeds, 69 Elektrofahrrädern
und anderen E-Fahrzeugen angeschafft. Dazu kommen 53 Ladestationen. Der Strombedarf soll aus zusätzlichen
erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Das Geld dafür - insgesamt 2,3 Millionen Euro - bringt das Projekt-
Konsortium auf. 560.000 Euro schießt der Klima- und Energiefonds zu.
Das Projekt "Eisenstadt e-mobilisiert" passt gut in die Strategie der BEWAG. Im Feldversuch kann hier
Neues ausprobiert werden, so dass man wichtige Erkenntnisse für die Zukunft gewinnt. BEWAG Vorstandsdirektor
Schweifer: "Wir sehen in der Elektromobilität für das ganze Burgenland eine zukunftsweisende Technologie.
Die BEWAG ist in der Modellregion gemeinsam mit dem Tochterunternehmen PEW Technik und Service für den Aufbau
der Ladestationsinfrastruktur und die Bereitstellung der erneuerbaren Energieerzeugung verantwortlich. Nur wenn
der zusätzliche Stromverbrauch für die E-Fahrzeuge mittels erneuerbarer Energie abgedeckt wird, macht
Elektromobilität ökologisch Sinn. Dabei gehen wir grundsätzlich von der Stromerzeugung durch Photovoltaik
aus. Alternativ dazu wird aber auch angedacht, Kleinwindanlagen zu Forschungszwecken zu errichten."
Beitrag zum Klimaschutz
Die Modellregion hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Durch alle geplanten Maßnahmen können pro
Jahr Einsparungen an CO2-Emissionen von über 154.000 kg erreicht werden. Da die Energie, die für die
Elektrofahrzeuge bereitgestellt wird, zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammt, ergibt sich diese CO2-Einsparung
auch real. |